Montag, 27. Dezember 2010

Stirb handzahm

Die Welt ist ungerecht.
Und weil diese Erkenntnis weder neu, noch überraschend ist, nehm ich´s einfach so hin, dass meine Weihnachtswünsche wieder nicht erfüllt wurden. Frieden auf Erden hatte ich mir gewünscht. Und ´n  I-Pad. Nichts davon hab ich bekommen - vielleicht habe ich mich zu unflexibel bei der Reihenfolge gezeigt
Damit es euch nicht auch so geht, werde ich eure geheimsten Wünsche erfüllen und endlich einen Auszug aus meinem neuesten Roman, dessen Fertigstellung kurz bevorsteht, veröffentlichen. Boah, hat der denn nichts Besseres zu tun, höre ich da die ewigen Nörgler raunen. Doch, hat er, aber das macht er nebenbei.

Zuerst wollte ich die Geschichte von Sonja G. erzählen, einer Südschleswigerin, die bei einsneunzig Körpergrösse Körbchengrösse 75A hat und Amok läuft, als ihr Antrag auf Zuweisung eines Behindertenparkplatzes abgelehnt wird.
Das erschien mir jedoch zu real und so wurde die Lebensgeschichte eines spielsüchtigen Mittvierzigers konstruiert, dessen Vita nunja, sagen wir mal, etwas kurios verläuft.
Demnächst. Hier.
Arbeitstitel: siehe oben.
Derweil dankt man für die Weihnachtswünsche und retourniert jene auf diesem Wege.

Freitag, 17. Dezember 2010

Doswidanja

Man sollte sich, weilt man in einem fremden Land, nur an den höchsten, heimischen Stellen - in diesem, meinem Fall also der Deutschen Botschaft- über diskriminierendes Verhalten der Eingeborenen  beschweren.
Eiseskälte ( -8 Grad) und andauernder Schneefall sind für einen altersmässig fortgeschrittenen Herrn wie mich durchaus Reklamationsgründe, besonders, wenn aufgrund der Wetter- und nicht ausgeführter Räumungsverhältnisse 3 Stürze an einem einzigen Morgen die verkalkten Knochen auf Belastbarkeit prüfen.
Kommt erschwerend hinzu, dass sich Jugendliche, eine Wolke von Clerasil verströmend, darüber belustigen, ist das Mass voll, der Schnee abgeklopft und der Weg zur Strassenreinigung vorprogrammiert. Strassenreiniger sind kernige Menschen, lachen einem herzhaft ins Gesicht und brabbeln was von "Piefke, dösiger".
Wollte ich eh grad eine Änderung in meinem Pass herbeiführen, nutzte ich die Gelegenheit gleich, um meinen Unmut zu äussern und somit für alle Leidens- und Bundesgenossen eine Abschaffung der katastrophalen Umstände herbeizuführen.
Die Deutsche Botschaft in Wien ist ein riesiger Bau...an dessen Hinterseite man einzeln eintreten darf, nach Waffen, Kommunikationsgeräten und subversiven Gedanken durchleuchtet wird, um nach nur etwa zweistündiger Wartezeit in der Kälte nicht etwa zum Botschafter, nein, zu einer Angestellten vorzukommen, die ihrer Inkompetenz durch heftiges Achselzucken Ausdruck verleiht.
So monologisiere ich 10 Minuten, lasse meinen Pass nach Entrichtung einer satten Gebühr (so´n Riesen-Schuppen kostet ja schliesslich) ändern und ziehe unbefriedigt von dannen.
Gegenüber befindet sich die russische Botschaft, wo die Leute ein und aus gehen, den Pförtner freundlich grüssen und ihre Anliegen beschieden bekommen.
Ob Gazprom noch ´nen Job für mich hat? Immerhin bin ich Schalker und besitze somit beste Voraussetzungen für eine schnelle Einbürgerung...

Sonntag, 12. Dezember 2010

Fiaker-News

Je näher Weihnachten rückt, desto mehr kommt meine weibliche Seite durch. Diese eigentlich recht harmlose, mir jedoch von gewissen Stellen vorwurfsvoll zugetragene Erkenntnis basiert auf meiner Routenplanung, die, man schaue sich zur Verdeutlichung bitte mal eine Österreich-Karte an, mich von Tirol über Salzburg nach Kärnten und von dort nach Wien geführt hat.
Eine sorgfältige Vorbereitung sieht irgendwie anders aus.

Mein Jahr wird hier wohl seinen Ausklang finden.
Es wird sich nahtlos in die Reihe der katastrophalsten einreihen und dort einen Spitzenplatz einnehmen.
Ich wüsste nicht, was die letzten 4 Monate noch toppen könnte - und will´s auch gar nicht.
Momentan habe ich mich ein wenig mit Arbeit eindecken lassen  ( Jefe ist dämlich - jeden meiner Vorschläge akzeptiert er mittlerweile unkommentiert), das Manuskript wächst bedenklich ( sind 1200 Seiten zuviel für einen Roman?) und mein psychischer Zustand pendelt zwischen "besorgniserregend" und  "leckt mich alle mal".
Leider glaube ich nicht, dass sich das durch einen Wechsel der Jahreszahl grundlegend ändern wird, aber wer weiss das schon?
Vielleicht werd ich ja mit fortschreitender Zeit weniger Türen und Wände mit der Hand einschlagen...vielleicht auch nicht..
Wahrscheinlich werde ich wieder mehr bloggen in den nächsten Tagen, ziehe es sogar in Erwägung, etwas aus dem Manuskript zu veröffentlichen...
Ihr seht: Alles ist möglich.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Ich komm zu nix

Morgen führt mich mein geheimer Geheimauftrag nach Kärnten. Eigentlich sollte das keiner wissen, weil´s ja geheim ist, aber die Deppen können ja eh nicht lesen, wie man den aktuellen Gazetten entnehmen kann:
20 % der 15jährigen Ösis können getrost als Analphabeten bezeichnet werden. Tut natürlich keiner - ausser mir...daher verlagere ich mein Tätigkeitsfeld, in der Hoffnung, dort intelligentes Leben vorzufinden.
Schaunwerma...

Montag, 29. November 2010

Extreeeeeeeeeme

"Dös Knie is hie!", sprach der Medizinmann und hakte nach den Gründen.
Mir sei,  beim gemächlichen Wandern, wie man das in meinem Alter halt so macht, plötzlich eine Gams voll in die Quere gekommen, was mir einen Schrecken eingejagt und ein Ausweichmanöver nach sich gezogen habe, worauf ich in eine Schneewehe getreten und umgeknickt sei.
"Echt?"
"Grosses Indianerehrenwort!"
"Sie san aba koa Indjaner."
"Macht das einen Unterschied?"
"Für die Krankenkasse scho."
"Ok, sagen wir mal so: Ich hatte Skier unter, die Gams war keine Gams, sondern bestenfalls ´ne dämliche Gans, ebenfalls auf Skiern unterwegs, aber ausgewichen bin ich wirklich..."

Er hat´s geschluckt und mein Knie beinahe fachmännisch getaped...für die nächsten 3 Tage kann ich mir Freeride wohl abschminken.
Fahr  ich halt Snowboard.

Freitag, 26. November 2010

Hold the line, please

Hier fällt grad so viel Schnee - ich rechne stündlich mit dem Erscheinen von Diego Maradona, Christoph Daum und Konstantin Wecker!

Donnerstag, 25. November 2010

Starker Tobak

Um nicht als Integrationsverweigerer da zu stehen, misch ich mich gelegentlich unter´s gemeine Volk, tu, als ob ich´s verstünde und presse sogar bisweilen fremdartige Laute heraus, die einseitiges Ent- und Verzücken beim Salzburger hervor rufen. In Mozart´s Stadt hat´s mich verschlagen, Jefe meinte, ich solle mal schaun, ob wir das Festspielhaus käuflich erwerben und daraus ´nen Puff machen könnten. Obwohl die diesbezüglichen Verhandlungen sich noch im Anfangsstadium befinden, sehe ich wenig Aussicht auf  Erfolg.
Genau wie für den Kauf  schwarzen Tabaks, den ich ja gerne in Papier hülle und rauchend zu mir nehme.
Den halben Vormittag hab ich damit verbracht, eine Trafik (da wohnt bzw. arbeitet der Dealer) aufzutreiben, wo´s ihn gibt, den Stoff, den harten. Österreich im Allgemeinen, Salzburg im Besonderen scheint nikotintechnisch gesehn was für Pussies zu sein - Halfzware wird mir an Herz und Lunge gelegt, aber schon aus Protest lass ich mich damit natürlich nicht abspeisen und wie dereinst der Herr Springsteen durch Philadelphia, irre ich durch Salzburg, den Mantelkragen hochgeschlagen, um dem Wind, dem garstigen, die Wucht zu nehmen und mein Lungenmanna zu finden.
Es ist ziemlich blöd, dass ich mich  -offenbar durch aufrechten Gang- immer wieder als Deutscher oute, wird mir doch ganz unverdrossen und überdies auch frech  ins Gesicht, das rotgefärbte, gelogen, schwarzen Tabak gäbe es in Österreich gar nicht, worauf mir nichts Anderes übrig bleibt, als die eigentlich aus sentimentalen Gründen aufbewahrte Packung raus zu holen und mit tränenerstickter Stimme auf den österreichischen Bundesadler auf der Steuerbanderole hin zu weisen.
Ums mal abzukürzen: Drei geschlagene Stunden hat mich die Suche gekostet, drei wertvolle, um nicht zu sagen kostbare Stunden meines Lebens, die mir nichts und niemand wiederbringt. Rechnet man die Zeit, um die das Rauchen ja angeblich mein Leben zu verkürzen beabsichtigt, dazu, bin ich grad mindestens 10 Jahre gealtert.
I wuil hoam!

Sonntag, 21. November 2010

What a wonderful world

Mein Leben scheint einem mir nicht entschlüsselbaren Algorithmus zu folgen - nach unglaublichen Höhenflügen, in deren Verlauf einfach alles klappt und ein Highlight dem nächsten folgt, holt Luzifer oder wer auch immer die grosse Keule raus und zieht mir damit einen gepflegten Mittelscheitel, der mich nicht nur albern aussehen lässt, sondern auch höllisch schmerzt. Und dann, nach einiger Zeit, gibt´s ein bisschen Wundbalsam.
In die Kategorie "Heilsalbe" fallen zweifellos die letzten 2 Wochen. Ein Mensch, noch als Kind gestrauchelt und ganz böse auf die Schnauze gefallen, reift zu einer Persönlichkeit. Vor einem halben Jahr noch kurz vorm absoluten Aus, hat sie es geschafft, sich neue Perspektiven zu erarbeiten (es soll noch etwa 1 Jahr Barcelona folgen, dann geht´s zurück nach Deutschland, um das Abi nachzuholen und wahrscheinlich ein Hotelfachstudium in Angriff zu nehmen) und die alte Haut komplett ab-  und sich ein schickes, neues Gewand
überzustreifen, das nicht nur mir ausserordentlich gut gefällt.
Der Stolz, Teil dessen gewesen  und auch jetzt noch zu sein, lässt mich schier platzen und bevor ich hier vor den Augen der Welt explodiere, entschuldige ich mich artig, wenngleich nicht besonders intensiv bei ihrer Mutter. Sorry, aber das hier war wichtig, für sie und für mich.
Sie ist jetzt einer der wenigen Menschen, um die ich mich mal 14 Tage lang  eingehend kümmern konnte. Neben ´ner Menge Spass haben wir auch sehr eindringliche Gespräche gehabt und manchmal war sie wieder die kleine Siebenjährige, mitsamt Gute-Nacht-Geschichten-erzählen und Pflastern auf die kleinen Wunden kleben.
Wer auch immer  von diesen 2 Wochen mehr profitiert haben mag - sie waren einfach schön, wir haben untergegangene Welten zurück an die Oberfläche geholt und böse Dämonen vertrieben.
Wir sind ein prima Team.




Oh yeaaaaaaah!

Freitag, 19. November 2010

Riejännäwaplü

Nachdem wir gestern die 14 Achttausender Tirol´s ohne Sauerstoffmaske und lange Unterhosen bestiegen hatten, war uns der Sinn nach Krönung dieses aussergewöhnlichen Tages.
Im Angebot standen ein wiederholter Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit anschliessendem glühweinseligen Nachhauseschlingern oder Option C wie Casino.
Croupiers sind bewundernswerte Menschen - belegt man die beidseitigen 3 Nachbarzahlen der Zero, werfen sie die Kugel treffsicher auf...ja genau, die Zero. Dreimal hintereinander. Ich wittere Beschiss und setze die Zero, dafür die Nachbarn nicht mehr. Es kommt die 26, linke Zeronachbarin.
Während ich Haus, Hof und so langsam die Lust verliere, kommt Andrea vom Automaten zurück, wo sie aus 10€ Einsatz 150 gemacht hat und das breiteste Grinsen der nördlichen Hemisphäre vor sich herträgt.
Ich sehe mich gezwungen, sie eindringlich vor den Suchtgefahren des Glückspiels zu warnen und damit sie ihren Gewinn nicht gleich wieder verlieren kann, nehm ich ihn ihr ab und setze nun meinerseits wild Jetons auf den grünen Filz, das heisst, so wild nun auch wieder nicht, schon durchdacht irgendwie.
So ist auch die 27 dabei, mein Alter also...und siehe da: Es kommt die 27.
Cool, als täte ich das ständig, streiche ich die 350€ Gewinn ein, lasse ein gar fröhlich "Ammplohjee" ertönen, worauf der rechenschwingende Croupier , an dem sich eindrucksvoll gerächt wurde, war er doch der Verantwortliche für die dreimalige Zero , den ihm zugeworfenen Jeton lässig in das Fach für die Angestellten verschwinden lässt.
Ja, so sehen Gewinner aus und zur Feier des Tages gibt´s an der Bar Champagner für alle, die mehr als 1 Million € gewonnen haben, wie ich lauthals verkünde.
Ich selbst trink ja keine Nuttenbrause.

Mittwoch, 17. November 2010

NANU?

Grad mal zwecks Infos saugen in der Unibibliothek Innsbruck vorbeigeschaut. Anhängsel mitgeschleift.
Plötzlich steht Anhängsel inmitten der vollbesetzten Bibliothek, hält ein Machwerk von Dan Brown in die Höhe und schreit:
"Ey, kumma, Jörg, hier gibt das sogar Bücher...in Deutsch!

Dienstag, 16. November 2010

Der vorbildliche Blogger

Logischerweise kann ich nach dem gestrigen Post nichts über Vorbilder schreiben, kann ich doch eure Häme schon im Vorfeld spüren, ohne einen einzigen Kommentar gelesen zu haben.
Daher wird das zu beackernde Feld ein wenig verlagert und die Furche beim Blogger ansich gezogen.

Der vorbildliche Blogger muss mindestens 300 Feeds abonnieren, von denen er tatsächlich etwa 10 liest und bei zweien kommentiert.

Er muss sämtliche verfügbaren Höflichkeitsfloskeln auswendig lernen und auf Abruf parat haben, weil alle anderen Blogger denken, er wünsche ihnen die Pest an den Hals, wenn er mal nicht "Schönes Wochenende" an den Schluss seines Kommentars setzt.

Er spricht Reizthemen an, ohne tatsächlich zu reizen.

Er muss seine Em- und Sympathiewerte täglich anhand seiner blogeigenen Statistiken auswerten und wenn möglich bestrebt sein, diese ständig zu verbessern. Gut dafür eignen sich absolut tödlich verlaufende Krankheiten wie Schnupfen oder Menstruationsbeschwerden (Achtung: wirken nur bedingt bei männlichen Bloggern). Er schreibt einmal "Hatschi" und bekommt 40 Mal "Gesundheit". Das tut gut.

Er kommentiert anonym, wenn er weiss, dass er da grad absoluten Humbug ablaicht, aber trotzdem was sagen will.

Er kommentiert in erfolgreichen Blogs, die er sich ergooglet hat. Auch wenn er überhaupt keinen Schimmer vom Thema hat, sind ihm 20 Hits sicher, weil jeder wissen will, welcher Idiot hinter dem Kommi steckt.

Er beleidigt Frauen, Kinder, Muslime, Einarmige, Schwarze,  einarmige Schwarze, Junk-Food, Studenten, Arbeitslose. Nie andere Blogger.

Er schreibt ab. Am besten bei anderen Bloggern. Und er verlinkt auf das Abgeschriebene.
(Prima Ausrede: Ich habe mich von  >"link"<  inspirieren lassen)

Er plagiiert Kolumnisten, Satiriker, Journalisten, Wissenschaftler oder andere vom Real Liife Abgeschnittenenen und gibt das Gekritzel als selbst ausgebrütetes Geistesei aus.

Er liest hier nicht.

Schönes Wochenende! (Achnee, is noch zu früh)

Montag, 15. November 2010

Stille Nacht

Sonntagnacht 2 Uhr. Ganz Österreich schläft. Nur in der Tiroler Landeshauptstadt steht ein junger Mann mitsamt ganz junger Frau auf dem Christkindlmarkt vorm Glühweinstand und verlangt nach Alkohol, der als Wegzehrung gedacht ist und weil er diesen, den Weg nämlich, nur bedingt allein zurücklegen kann, sollen´s gleich zwei Haferl sein, wobei, der Lernwillige darf Obacht geben, ein Haferl ein Becher ist - das für diejenigen unter euch, die nicht von Bergziegen abstammen (Soviel zum Thema "informatives Blog").
Seiner Order wird nicht gerade zügig, um nicht zu sagen gar nicht entsprochen und so steigert er seine Lautstärke um einige Hundert Dezibel, was jedoch kein Getränk, sondern  uniformierte Staatsangestellte, hier auch Kieberer genannt, auf den Plan ruft.
Nach den üblichen Begrüssungsfloskeln, wo ich der mich begleitenden, nun jedoch sehr ruhig werdenden Jugend, eine kostenlose Nachhilfestunde in respektvollem Umgang mit der Staatsgewalt gebe, darf ich mich ein wenig am Polizeiauto ausruhen, ja sogar die Hände dabei aufs Dach legen und die Beine bequem spreizen.
So sans, die Österreicher, gastfreundlich bis zum Erbrechen, was ich mir allerdings für später aufhebe.
Jetzt kommt seine grosse Stunde - er, etwa Mitte 20, Schnauzbart, die Sonnenbrille lässig über die Stirn geschoben, beweist überdurchschnittliche Intelligenz, indem er die Öffnungszeiten mit der aktuellen Tages- bzw. Nachtzeit vergleicht und kommt zum Schluss, dass es unmöglich sein muss, jetzt noch Wein zu bekommen, egal ob glühend oder nicht. Ausserdem öffne der Markt eh erst am 23. November, man sei noch mit dem Aufbau beschäftigt.
Ich murmel was von Potemkinsches Dorf, will dem Kieberer zwei Euro geben, damit er sich im Kurzwarengeschäft ein paar Sterne für seine Schulterklappen kaufen kann, schwöre, nie, nie wieder so was zu machen -wobei ich offen lasse, was- und dann dürfen wir gehen.

Andrea meint, man könne mich nicht alleine lassen...sie bleibt noch ´ne Woche.

Morgen schreib ich mal was über Vorbildfunktion. Vielleicht.

Donnerstag, 11. November 2010

WHAM!

Heute will ich euch ein wenig über Manipulation erzählen. Obwohl ihr das ja emsig verdrängt habt, lasse ich nicht nach, eifrig Feldstudien zu betreiben.
Alles fing mit einer jungen Dame an, ihr Name tut eigentlich nichts zur Sache, aber ich glaube, nicht zuviel zu verraten, wenn ich durchblicken lasse, dass ihr Name mit "A" sowohl anfängt als auch   aufhört.
Weil die junge Dame nur mässig nachtlebentauglich ist, gehe ich halt alleine weg, komme nachts um vier heim, rüttel sie wach und frage, warum sie nicht schläft. Dabei summt man (für diejenigen, die´s mal ausprobieren möchten) ein bekanntes Weihnachtslied. Wenn das zu öde wird, schnauzt man sie an, ob sie einen nicht endlich in Ruhe lassen könne und geht ins nebenzimmerliche Bett. Summen nicht vergessen.

Am Frühstücksbüffet hört man sie´s summen, das Weihnachtslied nämlich, kurz drauf den Kellner, noch ein bisschen später die Rezeptionistin, mittags vernimmt man´s schon von anderen Gästen, abends vom Barkeeper und dem zufällig reinschneienden Taxler, der, da kann man sich sicher sein, mindestens 10 Fahrgäste damit infiziert hat, die wiederum in ihren Pensionen, Hotels, in Gaststätten und Kneipen ebenfalls zur Verbreitung des Virus´ beigetragen haben.
Morgen singt halb Österreich von der letzten Weihnacht, wo du mir dein Herz geschenkt hast und Deutschland ebenfalls, weil ihr´s hinaustragen werdet in die Welt.
Na, habt ihr ihn schon, den Ohrwurm? Summt ihr ihn schon?
Natürlich nicht, denn ihr seid ja nicht zu manipulieren....
Last Christmas, I gave you my heart...*summ*

Mittwoch, 10. November 2010

Mein Leben als Liv Tyler

Warnung: Dies ist ein Gastbeitrag und ich übernehme keinerlei Haftung. Für nix.
(Allerdings habe ich an der Ortographie und Interpunktion ein wenig rumgeschraubt^^)

Was für ein bescheuerter Titel. Aber er hat ihn ja quasi schon vorgegeben.
Also, mein Leben als Liv Tyler begann am Sonntag um ziemlich genau 9:45 auf dem Wiener Flughafen. Die Chance, dass Liv Tyler da in der Ankunfthalle erwartet wird, ist, schätze ich mal, relativ gering. Folglich kann es nur Jörg sein, der da so ein Pappschild in die Luft hält. Ich sehe, wenn überhaupt, höchstens Emma Watson ähnlich, sollte ich vielleicht noch dazu sagen.
"Keine Sentimentalitäten", sagt er, als ich ihn auf den Unsinn anspreche, dreht mich in Richtung der Digicams bzw. deren Besitzern, raunt "lächeln" und zerrt mich anschliessend mitsamt Gepäck zum Ausgang.
Dieser Mann ist sooo anstrengend, ich sag´s euch. Ein sechsjähriges Kind ist wie ein vollgekiffter Althippie dagegen.
Auf geht´s zum Bahnhof, Gepäck im Schliessfach verstauen. Er misst mich kurz ab, bedauert, dass ich da nicht reinpasse und schon geht´s zurück zum Taxi, alles im Laufschritt. Irgendwer sollte ihm eventuell mal sagen, dass ich nachts um 3 aufgestanden bin, einen gut vierstündigen Flug hinter mir habe und das  Letzte, was ich will, Sightseeing im Eiltempo ist.

Spanische Hofreitschule  geht um 11 los, daher die Eile. Die Lippizaner sind echt wunderschöne Tiere und die ganze Führung und Vorstellung hat mir sehr gut gefallen. Wenn nicht ständig Kommentare über das Schwulsein oder Nichtschwulsein der Reiter von links, wo -na, ihr wisst schon wer- sass, gekommen wären, hätte man das richtig geniessen können. Höhepunkt: "So ein Pferd braucht einen echten Prinzen als Reiter".
Spricht´s...und setzt sich so ´ne Pappkrone von Würger King auf. (Das war also geplant...)

So geht es den ganzen Tag weiter: Beim Essen, im Prater (sehr schöner Park). Immer wenn ich etwas bezahlen will, meint er, ich soll stecken lassen, wahrscheinlich, um anschliessend so Sprüche wie "...wofür man keinen Pfennig dazubezahlt hat..." zu posten.

Wenn ich ihn nicht so lieb hätte, würde ich ihn mehrmals täglich erwürgen. Er ist das erwachsenste Kind, das ich kenne. Es ist so schön, bei ihm zu sein.

Andrea

Dienstag, 9. November 2010

Wearner Bluat

"Und hier hammse 'Der dritte Mann' gedreht."
Ich deute auf eine Spelunke, aus der eine Geruchswolke kommt, die wohl in nichts der des tatsächlichen Schauplatzes nachsteht.
"Ist ein Klassiker...geht um ´ne unvollständige Skatrunde."
Andrea kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus, erst die Pferde, dann das Riesenrad - es ist schön, wenn sich junge Menschen noch für etwas begeistern können, wofür sie keinen Pfennig dazu bezahlt haben. Ich hatte mich ja schon drauf gefreut, bei dem Eintrittspreis anschliessend so ´nen Klepper mit nach Hause nehmen zu dürfen, aber ob der die Fahrt im Riesenrad so richtig hätte geniessen können...ich weiss nicht. Mit dem sind wir natürlich nicht nach Haus bzw. Innsbruck gefahren. Dafür gibt´s ja die ÖBB (Österreichische Bimmelbahn), deren Ausstattung bisweilen an Viehwaggons erinnern lässt, was wiederum für den Zossen nicht schlecht gewesen wäre, für halbwegs menschliche Wesen jedoch  unzumutbar scheint.
Gute 5 Stunden juckeln wir quer durch Österreich; vorbei an glücklichen Kühen, weniger glücklichen Eingeborenen und selbstmordgefährdeten Murmeltieren, führt uns die wilde Fahrt durch des Jodlers Heimat.
Endlich angekommen, wird ein Taxi okkupiert. "Folgen Sie dem roten Wagen da vorne!"
Man darf, das muss Andrea  noch lernen, keine Miene verziehn, wenn man sowas sagt - und schon gar nicht kichern, man wirkt recht schnell unglaubwürdig und dann macht´s keinen Spass mehr.
Und weil ich ja ein alter Mann bin und solche Tage sehr anstrengend sind, ist Andrea dann auch gleich schlafen gegangen.
Ja, so war das....


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Herzliche Grüsse von Andrea an alle.
Vielleicht lass ich sie die Woche mal ´nen Gastbeitrag verfassen, vielleicht über das Leben als Liv Tyler.
Oder so.

Sonntag, 7. November 2010

Zwischenbericht Wien, 15 Uhr Ortszeit

Spanische Hofreitschule                      146€
Riesenrad Prater                                   19€
Zuckerwatte, Schmalzgebäck                11€
U-Bahn und Taxi                                   48€
Mittagessen                                          35€

In der Flughafenhalle ein Schild mit "Liv Tyler" hochalten  -   unbezahlbar.

Für alles Andere gibt´s Euro-Fart.

Freitag, 5. November 2010

Wieso geht jemand freiwillig nach Österreich?

Um dieser berechtigten (Servus, ihr Leser aus Österreich^^), von einem eifrigen Leser gestellten  Frage die gebührende Antwort zuzuordnen, muss ich ganz woanders anfangen, nämlich in Barcelona (das ist in Spanien, liebe Österreicher^^).
Okay, das war der lustige Teil dieses Posts, wenn ihr also nochmal lachen wollt, dann jetzt.


Wer nicht weiss, was am 10. August 2010 dort passiert ist, dem empfehle ich, einen kurzen Blick hierauf zu werfen.


Die Tage nach besagtem Datum waren die absolute Hölle. Man muss sich um Dinge kümmern, nach denen einem grad in solchen Momenten nicht ist, ständig rufen Leute an, um ihr Mitgefühl und Beileid auszusprechen und du, du stehst da mittendrin, alles wird dir zuviel, du willst das einfach nicht mehr.
Wo du auch hingehst, die Menschen senken Kopf und Stimme, wenn sie dich sehen, Gespräche verstummen bei deinem Eintreffen und du wirst mitleidig angeschaut wie ein Ausserirdischer, der ausgerechnet dort auf der Suche nach intelligentem Leben gelandet ist.
Also gehst du wieder heim. Da sind zwei Frauen, denen  Tränen die Stimmen ersticken. Geteiltes Leid ist halbes Leid? Ja, von wegen, geteiltes Leid ist nicht nur doppeltes Leid, nein, es potenziert sich sogar.
Du fühlst dich wie in einem Labyrinth, aus dem du den Ausweg nicht findest. Deine einzige Chance ist der Ausbruch.


Du regelst wieder Angelegenheiten, versicherst dich, dass es den Zurückbleibenden so weit gut geht, sie -das gilt besonders für die Jüngere von beiden- alleine klarkommen, schnappst dir ein paar Klamotten, stopfst sie in den Rucksack, legst ein Ziel fest und fährst los. Wenn du viel gereist bist im Leben, fallen dir sofort Orte ein, wo du mal warst, vielleicht im Urlaub oder um ´nen Job zu machen. Erinnerungen an unbeschwerte Zeiten kommen da hoch und du willst dahin. Sofort.
Dort angekommen merkst du eine seltsame Leere in dir, merkst, dass der Ort seinen damaligen Zauber verloren hat.
Und so ziehst du weiter. Nächster Ort, selbes Spiel. Und weiter. Und weiter.
Du suchst etwas, das es nicht mehr gibt, daher kannst du auch nicht fündig werden.
Wenn du das eingesehen hast, kannst du aufhören zu reisen.
An dem Punkt war ich grad am Brenner, nächster Halt Innsbruck. Hab mir die Stadt angeschaut, das Bergpanorama drumherum, für okay befunden und mich zum Ausruhen gelegt.
Irgendwann ist dir das Ausruhen nicht mehr genug, du versuchst, dein Leben wieder mit irgendwas zu füllen, also kramst du in deinen Hirnwindungen nach Möglichkeiten, wirst fündig und beschliesst, das umzusetzen.


Du bleibst, weil´s passt, weil´s annähernd das ist, was du benötigst: eine Stadt, wenn auch nicht grade New York, aber doch gross genug, um dir als altem Stadtneurotiker Unterschlupf zu bieten, die Möglichkeit, Ski zu fahren, wenn man sich ´ne Stunde in den Bus setzen mag und -ganz wichtig- keine Freunde oder Bekannten dort.
Wenn du Menschen kennenlernst, dann ist das unbefangen, denn du erzählst nichts davon, du kannst dich unterhalten wie jeder x-beliebige Mensch auf dieser Welt und dich für Augenblicke wohlfühlen.

Schalten auch Sie demnächst wieder ein, wenn es heisst:
ViaE öffnet seine Trickkiste mit Survival-Strategien!

Donnerstag, 4. November 2010

Hello Wien

Als fortschrittsgläubiger Mensch, der darauf spekuliert, orthografische Tiefflieger via Google einzufangen, sie süchtig und folgsam zu machen, ihren Willen zu brechen und das Gehirn bei derzeitig lokalen 16 Grad schonend, wenngleich mit beachtenswerter Intensität zu säubern, habe ich mich zu obiger Headline entschlossen (man beachte hierbei bitte wohlwollend meine  Anglophilie!).
Da aber der mir heimlich implantierte Speech-Coach einflüstert, dass mir das eh keine Sau glaubt, muss ich wohl oder übel mit der Wahrheit rausrücken: Wien. Das ist, wissen wir ja alle, die Hauptstadt von den Almdudlern hier und die wird am kommenden Sonntag von mir heimgesucht.
Hofreitschule, Stephansdom und Prater sind vorab informiert und angewiesen worden, das lästige Touristenpack zeitig raus zu schmeissen, um für Andrea, auf deren Mist die Idee dazu gewachsen  und Flug dort zu Ende ist, und meine Wenigkeit ausreichend Raum zur Verfügung stellen zu können.
Mich interessieren ja nur die Insignien des deutschen Kaiserreichs, die sinnigerweise in deren Hofburg rumgammeln, während ich immer noch unbehütet und zepterlos durch die hügelige Gegend eier.
Mei, das wird eine Freude, wenn wir uns wiedersehn...also Andrea und ich jetzt, was habt ihr denn gedacht?
Daher heisst´s am Sonntag: Hello Wien.
So einfach kann´s sein

Mittwoch, 3. November 2010

Fundstück der Woche (ach, was sag ich, des Jahrhunderts)

Frisch entdeckt: Es gibt einen  
DEUTSCHEN VERBAND DER FREIDENKER.
Jahaaaa.
Allerdings drängt sich mir da eine Frage auf: Was, in drei Gottes Namen, verbindet die denn, wenn die alle so frei denken?

Antworten, wie immer, in einem versiegelten Kuvert, unter Angabe der Schuhgrösse Ihrer Schwiegermutter, in die Urne werfen.
Oder die Tonne, je nach Gusto!

Dienstag, 2. November 2010

Achtung, Achtung, ein paar wichtige Durchsagen

Die erste gilt dem Küchenchef des heutabendlich angesteuerten Gasthauses, der, da bin ich absolut sicher, mir zum Schweinebraten einen Meisenknödel untergejubelt hat - Tu das nie wieder!
Ferner sollten alle, die brennend auf neue Weisheiten zum Thema Motivation warten, sich ein wenig in Geduld üben - Grosses kündigt sich an, will aber noch ausgearbeitet werden.
Und während ihr danach lechzt, könntet ihr vielleicht ja auch selbst mal wieder posten, denn schau ich so auf die Blogroll, so fällt doch auf, dass ihr nicht grad die Fleissigsten seid.
Daher machen wir das jetzt mal so: Wer länger als 2 Tage nicht gepostet hat und das nicht binnen 24 Stunden nachholt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Damit´s auch richtig schmerzt, hab ich mir Folgendes ausgedacht:
Die betroffenen Männer gehn ohne Abendbrot ins Bett - und die Frauen ohne Mann.
Ich komme kontrollieren!

Montag, 1. November 2010

November Rain



Heute ist Allerheiligen und der Papst sagt, ich solle der Toten gedenken. Das tu ich jeden verdammten Tag, Herr Ratzinger. Bleimse mir vom Hals!

Ich sollte jetzt mein Baby wickeln oder seine Mutter ärgern; Sie haben doch überhaupt keine Ahnung, wovon Sie reden. Sie verkleiden sich , schwenken Weihrauch und sagen den Leuten, was sie zu denken haben.
Meinen Wunsch, meine Familie zurück haben zu wollen, ziehen Sie ins Lächerliche durch Ihr Wort von Gottes Wille und Schicksal.
Trost gibt es nicht, das ist untröstbar

Samstag, 30. Oktober 2010

TU FELIX AUSTRIA

Der Aldi heisst hier Hofer, der Andreas auch; letzterer ist weniger präsent und führt auch in seinem Sortiment aus Freiheitskampf, vermischt mit pathetischem katholischen Fundamentalismus, keine Telefonwertkarten -  ich also in eine Filiale des ersteren rein. Obendrein ist er schon ´ne Weile tot, der Andy.
Vorbei an sich ankeifenden Hausfrauen, deren Kampf um die letzten Filzpantoffeln für 6,99 sich in der entscheidenden Phase  zu befinden scheint, Kleinkindern mit Rotznasen, die ihre Mütter an den Rand der Verzweiflung und finanziellen Ruin durch Aufreissen und Reinbeissen in allerlei Süssigkeiten zu bringen versuchen, führt mich mein Weg schnurstracks zur Kasse, hier Kassa genannt.
Da sitzt sie, fulminant und unter vollem Körpereinsatz dominiert sie Scanner und Kaufwillige gleichermassen. Ein kleines Schildlein weist sie als Hildegard aus, ich taufe sie im Stillen Kassandra.
Mein Anliegen vortragend merke ich, wie sie ein wenig nervös wird und auf ihrem Stuhl hin- und herrutscht.
Ob es vorteilig wäre, die Karte mit 20€ -im Vergleich zu der mit nur 10€- Guthaben zu erwerben und wie die Tarife ins nahe Ausland denn gestaltet sein, hätte ich ganz gerne von ihr gewusst und ernte ein "Hä?".
Zweiter Versuch, ich bin ja insgesamt gesehn doch sehr tolerant im Umgang mit ausländischen Mitbürgern; diesmal verrate ich mein Herkunftsland, ignoriere die mitleidigen Blicke der Umstehenden und setze nach.
"Wos weiss den i?" kann ich ihr damit immerhin entlocken. Mein hilfesuchender Blick wandert über den sich schlängelnden Besucherstrom, ob es denn nicht gelingen möge, jemanden ausfindig zu machen, der mir eine derart harmlose und simple Frage beantworten könne. Betretenes Schweigen, einige wenden den Blick schamvoll ab.
Und ich stehe da, strecke den Zeigefinger aus und meine Lippen formen die Worte:
Naaaaachhaus teleeefooniiiiiren...

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Samma, geht´s noch?

ViaE grad eben, weil ihr ja im vorgezogenen Winterschlaf seid, in den Untiefen des WWW, genauer gesagt bei den "Kollegen" des grössten Bloganbieters unterwegs...echt geile Blogs da - einer will mir weismachen, die Illuminati seien in Wirklichkeit Marsmännchen, einer (ein Österreicher, war ja klar^^) prügelt virtuell auf Islamisten, Juden, Ausländer und Käsespätzle ein, noch einer verehrt Lenin und möchte mich überzeugen, das doch bitteschön auch zu tun, weil das nämlich ein ganz lieber war, der Herr Uljanov (leider irgendwie unverstanden in letzter Zeit, der Arme), Bäume sonderten Weisheiten ab, die wir nur falsch interpretieren etc.pp.
Gut, jeder Nische sein Plätzchen, jedem Vollhonk die Meinungsfreiheit, aber sowas findet man dort unter den Top 20 Blogs. es müssen sich also nicht nur Bekloppte finden, die sowas schreiben, sondern noch viel mehr davon, die´s lesen.
*kopfschüttel*

ViaE´s unheile Welt

Wann immer ich auch nach Hause kam, sass sie auf dem Sofa, meist mit einem ungelesenen Buch in der Hand. Der Begrüssungskuss schmeckte salzig, sie hatte wieder geweint. Egal, ob´s 2, 4 oder gar 6 Uhr war, sie hatte gewartet. Meist war ich sehr müde, der Job war hart und forderte alles von mir, nur selten hielt sich die Euphorie, die ein guter Gig gibt, über den Abbau hinaus. Eine Dusche, ein paar Stunden schlafen, vielleicht vorher noch ein paar nette Worte wechseln - mehr wollte ich gar nicht.
Hatte sie sich erstmal nach meinem Befinden oder dem Konzert erkundigt, gab´s nur selten ein Halten. Es sprudelte aus ihr heraus, sie musste drüber reden, es frass sie sonst auf.
Ich hörte vom kleinen Boris, der wohl nur noch ein paar Monate zu leben hatte, von Anna, die gute Fortschritte machte und von Andy, dessen Kampf vergeblich war. Der Krebs hatte gesiegt.
Mittendrin sie, 8, oft auch 10 Stunden lang, inmitten lauter Kinder, deren Diagnose oft einem Todesurteil gleichkam. Viel zu viel für einen Menschen, der helfen möchte, jemanden, dessen Beruf für ihn Berufung ist und der doch zu scheitern droht an der mangelnden Distanz, an den doch so menschlichen Gefühlen, die es ihm nicht erlauben, die gesuchte Nähe zu verweigern.
"Du kannst das nicht verstehen!" hatte sie nicht bloss einmal zu mir gesagt, denn ich drängte sie, die Kinderkrebsstation zu verlassen, sich versetzen zu lassen oder sich gar ganz zu verändern.
Ich wollte, konnte es aber nicht verstehen, weil ich sah, wie sie kaputt ging. Sie war erst 24, doch die Lebensfreude Gleichaltriger Mädchen vermisste man völlig.


Der Plan war recht simpel: Ein paar Anrufe, mehrere Faxe - leider hatte ich nicht damit gerechnet, dass soziales Engagement bei Stars vom Grad der Publicity, die so eine Aktion bringt, abhängt.
Keine Presse, keine Kameras, das war meine Bedingung, denn ich wollte den Knirpsen eine Freude machen und nicht der Klatschpresse oder den PR-Beratern.
Ums kurz zu machen: Es gelang mir nicht.
Stattdessen schrieb ich ein paar Kindergeschichten, setzte mich mit der Krankenhausleitung in Verbindung und organisierte eine "Lesung".
Schwer bepackt wie der Weihnachtsmann persönlich stiefelte ich also in den grossen Saal, wo alle Stationskinder versammelt waren und auch Jasmin, die nicht schlecht staunte, als sie sah, wer der "Autor" war. Einige der Kinder kamen offen auf mich zu, fragten, was in den Säcken wäre, die ich mitgebracht hatte, andere versteckten sich schutzsuchend hinter den Schwestern, was man ihnen nicht übel nehmen konnte, sah ich doch mit Mehrtagesbart, hüftlanger Mähne, den schwarzen Lederklamotten und meinen Ringen nicht grad wie ein "guter Onkel" aus.
Wie gut, dass ich vorgesorgt und mir diverse Autogrammkarten von damals bei Kiddies angesagten  Sängern und Bands  beschafft hatte. Zum endgültigen Eisbrecher avancierten jedoch die Crew-Shirts.
Jeder zog sich das seines Lieblings über und so sassen sie da und lauschten, machten mit, stellten Fragen, johlten oder buhten und ich glaube, nein, ich bin mir sogar ganz sicher, sie haben für diese 2 Stunden alles vergessen - ihre Schmerzen, ihre Glatzen, vielleicht sogar ihren nahen Tod.


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Nun, ist vielleicht nicht ganz so lustig wie versprochen geworden, aber wer mir solche Ankündigungen glaubt, ist eh selbst schuld^^
Das ist, was mich mit Jasmin verbindet. Haben wir uns später auch getrennt, so ist sie und besonders dieser Tag mir immer im Gedächtnis geblieben. Wir sind seit über 20 Jahren gute Freunde, sie ist dem Metier treu geblieben, hat aber ein Medizin-Studium absolviert und ist heute Kinderärztin.
Tja, und ich schreibe immer noch Geschichten für Kinder, heute wieder für etwas grössere.
Solche "Lesungen" wie oben beschrieben, habe ich mehrmals jährlich, gute 10 Jahre lang, gemacht.
Jede davon ein einzigartiges Erlebnis.
Etwas erleben ist etwas anderes als nur davon zu wissen.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Summer of 69

Wann hast du dich das letzte Mal so richtig entspannt? Mal ehrlich, ist schon 'ne Weile her, oder?
Nun, hier naht Abhilfe.
Nachdem du diesen kleinen Beitrag gelesen hast, möchte ich, dass du bitte folgendes tut:
Schaffe dir eine gemütliche Atmosphäre, zünde eine Kerze oder ein Räucherstäbchen an. Melodische, sanfte Melodien sollen dich umschallen, legere Freizeitkleidung dein Gewand sein.
Leg dich aufs Sofa. Schliess die Augen. Beide. Nicht schummeln. Wir gehen zurück ins Jahr 1969.
Jetzt stell dir einen kleinen Jungen vor, 6 Jahre alt, blondgelockt und frohgemut siehst du ihn die elterliche Wohnung verlassen, ein fröhlich Liedlein pfeifend, in der Hand glänzt ein Geldstück..Ja, es ist  1 DM,aber das soll nicht deinen Neid erregen. Von der Mutter hat er's bekommen, der häusliche Abwasch ward von ihm gemacht.
Folge dem Jungen, wir wollen ihm den Namen Jörg geben, raus auf die Strasse, über die Kreuzung, wo er, wie er's gelernt, bei Grün geht und bei Rot steht. Ein vorbildliches Kerlchen ist er, die Hornbrille lässt ihn nur ein klein bisschen blöd aussehn, aber sie ermöglicht ihm, die Preise in der Bäckerei zu lesen, denn da zieht's ihn mitsamt dem Gelde hin.
Streuselkuchen soll's sein, der Streifen für 60 Pfennige, auf dass ihm 40 bleiben mögen für eine Cola, die, die Mutter sieht's ja nicht, er sich verbotenerweise gönnen will. Der Bäckersfrau ist er wohlbekannt, freudig begrüsst sie ihn, um schon kurz drauf die verlangte Nascherei in die Tüte zu stecken. Glücklich verlässt Jörg die Bäckerei, nicht gerne zwar, denn es ist so eine richtig schöne, wo der Bäckersmann noch des Nachts alles selbst bereitet und es immer so gut riecht.
An der Ampel sehn wir ihn jetzt stehen, den Mund voll Streuselkuchen, die bebrillten Augen auf die Ampel gerichtet, auf dass sie grün anzeigen soll. So, jetzt. Er hüpft los, von links naht ein Auto.Schnell, kleiner Jörg, lauf, wollen wir ihm noch zurufen, doch es ist schon zu spät. Es kracht, Blech knirscht, Knochen brechen.

So, jetzt kannst du die Augen wieder aufmachen. Jörg tut's auch. 2 Wochen später.
Und, hat dir unsere kleine Reise in die Vergangenheit gefallen? Würdest gerne öfter solche Ausflüge machen?
Ja? Dann klick dich ab und zu hier rein!
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Sorry, ich weiss, das ist alt und einige hier kennen das schon. Allerdings wollte ich grad was suchen auf dem alten Blog und bin darüber gestolpert...und da hab ich mir gedacht, dachte ich nämlich, da der nächste, bereits von mir grosskotzig und scheinbar übereilt angekündigte Beitrag vom Krankenhaus handeln wird...nunja.

Email für mich

Gestern bekam ich eine Email. Das ist soweit nicht ungewöhnlich. Ich bekomme viele Emails, besonders seit das neue Blog besteht. Menschen klopfen mir auf die virtuelle Schulter, beleidigen oder verfluchen mich.
Auch dass eine gewisse Silvia, gelegentlich auch Jaqueline, mir Potenzstörungen unterstellt und gleich ein Mittelchen dagegen anpreist, erscheint mir relativ normal.
Die gestrige Email jedoch war irgendwie anders, denn da hat sich jemand die Mühe gemacht, mir zu sagen, wie ich mich denn gefälligst zu sehen hätte (Selbstbild/Weltbild, wir erinnern uns. Tun wir doch, oder?)
Eine alte Bekannte sah sich genötigt, ihr Bild über mich kund zu tun und da ich´s trefflicherer kaum artikulieren könnte, veröffne ich auszugsweise dieses Schreiben.
Here we go:
"...Du schaffst, beruflich wie auch privat, kleine Biotope zum Sichwohlfühlen, jedoch hat die Sache einen Haken: Davor stehst du, breitbeinig mit vor der Brust verschränkten Armen und sagst: Du kommst hier nit rein!
Wenn man an dir vorbei will, muss man dich überzeugen, ins Biotop reinzugehören!"

und

"...es gehört zu den schöneren Dingen auf der Welt, dich zum Freund zu haben - und wahrscheinlich zu den schlimmsten, dich zum Feind zu haben!"

Rumms, Sätze wie Torpedos aus Marzipan, voll eingeschlagen, Ziel versenkt.

Der Rest war negativ, deshalb lass ich´s weg   8)

Und morgen oder nachher erzähl ich mal, was mich mit der Dame verbindet/verband.
Das wird lustig...

Montag, 25. Oktober 2010

Everything but the truth

Im Zuge der neu entflammten Ehrlickeitswelle will auch ich nicht nachstehn und gebe hiermit zu, gelegentlich nicht die ganze Wahrheit zu schreiben. Jawoll.
Grad setzte ich mich erstens hin und zweitens zum Versuch an, den heutigen und hiesigen Schneefall in einen Post einzubauen; das Resultat: Heute habe ich einen Schneemann gebaut. Ein  grosser Wurf!

Richtig muss es heissen: Heute habe ich einen grossen Mann auf dem Bau mit Schnee beworfen!

Asche auf mein Haupt.

Morgen feiert Österreich und ich mach mit. Erst schau ich mir eine eventuelle neue Unterkunft an, um anschliessend dem hemmungslosen Obstlergenuss zu frönen. Mal schaun, vielleicht machen wir ja auch noch ´ne Knödelschlacht.
Nichts ist unmöglich.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Heroes

Letztens war in einem Kommentar die Rede vom Selbstbild und warum wir´s nicht so gerne haben, wenn jemand uns selbiges stört oder gar zerstört.
Ich glaube, es steht ausser Frage, dass, sollten wir andere Personen danach fragen, wie sie uns denn sehen, leichte bis mittelschwere Abweichungen zu unserem eigenen Eindruck zu Tage kommen, auch abhängig von der Relation und unserem Verhalten gegenüber der befragten Person, will heissen: Bitte ich Andrea um eine Stellungnahme, wird die anders ausfallen, als die eines Angestellten, den ich entlassen habe; frage ich meinen Bruder, für den ich 15 Jahre lang den Bodyguard mimen durfte, unterscheidet sich das Ergebnis wahrscheinlich nicht unerheblich vom Urteil meiner Ex-Frau, die ich nach einem Jahr in die Wüste geschickt habe. Und gegen all dem steht mein Selbstbild.
Befinde ich mich irgendwo in der Mitte, der goldenen, kann ich eigentlich schon ganz zufrieden sein.
Herrscht soweit Konsens?
Wenn ja, können wir langsam, aber sicher zur  Überschrift kommen - Heroes- was, für die Nichtlateiner, übersetzt "Helden" heisst.
Helden, Vor- oder auch Leitbilder, Bruce Willis, Mahatma Ghandi oder auch Liesel Sabowski. Letztere war lange Jahre meine Nachbarin  und hat immer den Hausmeister zur Sau gemacht, wenn die Glühbirnen im Treppenhaus durchgebrannt waren.
Bruce Willis - kein echter Held, gildet also nicht.
Mahatma Ghandi - hat für seine Sache gewaltlos gekämpft und dafür Gefängnis, Erniedrigung und eine Menge Strapazen auf sich genommen. Ein echter Held, zweifellos.
Liesel Sabowski - na okay, vergesst´s.
Helden tun Dinge, die wir uns nicht trauen, wofür uns die Courage und gelegentlich auch die Möglichkeit fehlt, d´accord?
Das kann auch mal ein Kollege sein, der dem Chef ordentlich die Meinung geigt.
Jeder möchte gerne mal ein Held sein, und sei es nur für den Augenblick, einige bezahlen sogar mit ihrem Leben dafür, wie letztens ein Herr in der U-Bahn. Ich möchte ihm nicht zu nahe treten (zumal er jetzt 3m unter der Grasnarbe wohnt), aber das war kein Heldentum, sondern Dummheit, weil er seine eigenen Möglichkeiten nicht nur falsch ein-, sondern gar überschätzt hat. Im Irrglauben, ein bisschen "Dududu, das macht man nicht" brächte das gewünschte Ergebnis, hat er sich mit einer Gruppe gewaltbereiter Jugendlicher angelegt, um -was ihn ehrt- andere Jugendliche zu schützen. Er wurde totgeschlagen.
Was ich sagen will (falls das immer noch nicht klar ist): Um das Angemessene zu unternehmen, bedarf es nicht nur der eigenen Einschätzung unser selbst, sondern auch der Situation respektive des Gegners.
Allen wäre mehr geholfen gewesen, wenn er über Handy die Polizei verständigt oder sich mit mehreren Fahrgästen zusammen geschlossen hätte, was -ich meine letzteres- auch schon einigen Mut erfordert.
In diesem Sinne. Unternehmt etwas, aber passt auf, dass es das Richtige ist...es reicht nämlich schon, wenn ihr euch selbst als Helden fühlen könnt, was kümmert euch die Fremdwahrnehmung?
Sie kümmert ja auch nicht diejenigen, die gar nichts tun und einfach wegsehn.

Samstag, 23. Oktober 2010

Wohnblog

Das ist für die Frau D. aus ichweisswoverratsabernicht^^
Solls ja gemütlich hier haben, nech?



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Und das ist für die, die nicht so gut mit mir klarkommen



I´m sorry that you were offended.
Ehrlich.

Freitag, 22. Oktober 2010

Klassisches Missverständnis

Einst (ich hoffe, ihr seht alle, wie leicht ich zu manipulieren bin und auf Leserwünsche reagiere), ich muss 13 gewesen sein, fand mein alter Schuldirektor, sein Institut sei nicht der adäquate Aufenthaltsort für jemanden wie mich. Ich weiss nicht mehr genau, was ihn zu dieser Konklusion kommen liess, es darf jedoch angenommen werden, dass es was mit meinem etwas gespaltenen Verhältnis zu regelmässigem Schulbesuch zu tun gehabt hat. Ausserdem sei ich ein Querdenker gewesen, dessen quere Gedanken ausgerechnet in der Schülerzeitung an sehr exponierter Stelle Erwähnung fanden. Dass sowas nicht mit den filosofischen Prinzipien eines humanistischen Gymnasiums in Einklang zu bringen war, sahen auch meine Eltern leicht zähneknirschend ein und so wechselte ich die Schule.
Um nicht gleich wieder unangenehm aufzufallen, ging ich sogar die ersten paar Tage hin, wobei mir am 2. Tag auf dem Pausenhof  eine recht ungewöhnliche Begebenheit ins Auge fiel - ein ziemlich schmächtiger und zu klein geratener Schüler wurde von einem vollbärtigen Mann hin- und hergeschubst und anschliessend sogar geschlagen. So begab ich mich zu ihnen, um mich dem Manne als Opfer anzubieten, der auch nur zu gerne annahm.
Nun, er war ein Weichei, schon nach der ersten Kombination hatte er Mühe, sich wieder aufzurichten, aber dass die etwa 200 mittlerweile um uns herum stehenden  Schüler ihre Sympathien mir zuwendeten, schien ihn irgendwie anzustacheln, es nochmal zu probieren.
Jab, Jab, volle Gerade, anschliessender Uppercut, das war´s.
Hannes, 21 und zweimaliger Sitzenbleiber, damalig im Abiturjahrgang, hat mir das glaub ich nie verziehn, obwohl ich später mal zu ihm ging, um ihm zu sagen, wie leid mir das tat.
"Sorry, ich dachte, du wärst´n Lehrer..."

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Oma Balve

Wir Kinder nannten unsere Grosseltern nach den Ortsnamen, wo sie wohnten, was vielleicht daran gelegen haben mag, dass wir uns am Wochenende immer auf den Weg machten, die Verwandschaft zu besuchen. So fuhren wir zu Oma und Opa Menden und Oma Balve. Opa Balve gab es nicht, er war im Krieg geblieben. Stalingrad. Verheizt von einem Wahnsinnigen und seiner Clique. Er hiess Richard und wenn wir von ihm sprachen, nannten wir ihn auch so: Opa Richard. Und nicht Opa Balve. Mein ältester Bruder ist nach ihm benannt.
Opa Menden war als nächster dran. Staublunge...die Arbeit als Bergmann, danach kam Oma Menden, die ich nicht besonders mochte, weil sie gotterbärmlich nach Nikotin stank und uns ständig abknutschen wollte. Bei 120 Zigaretten täglich war ihr frühes Ende vorhersehbar, mit 62 war´s soweit.
Da blieb nur noch Oma Balve. Manchmal, wenn meine Mutter mal wieder Erholung von mir brauchte, blieb ich für ein paar Tage bei ihr und musste jeden Abend vorm Schlafengehen  beobachten, wie sie die Tür mit allem Möglichen verrammelte und  -barrikadierte, ein Stuhl fand Anwendung, desgleichen so ´ne Art Nachtkasten und ganz oben drauf thronte immer ein Bügeleisen, das unter der Klinke verkantet wurde.
Als ich sie einmal fragte, warum sie das täte, sagte sie nur, es gäbe ja so viele Räuber und da müsse man sich schon schützen. Das klang irgendwie einleuchtend und ich wollte auch gar nicht weiter nachfragen, denn mir als damals 5 oder 6jährigem machte die Vorstellung, von bösen Menschen umgeben zu sein, Angst.
Bei Oma Balve durfte ich so ziemlich alles, was ich zuhause nicht durfte, mit einer Ausnahme: Der Teller wurde leer gegessen, kein Rumgequengel, kein "Ich mag nicht mehr" oder "Das schmeckt mir nicht".
Später, als ich schon etwas älter, vielleicht 10 oder 11 war, hab ich manchmal extra nicht aufgegessen, denn dann erzählte Oma Balve immer Geschichten.
Oberschlesien, die Russen rücken an. Der Krieg ist verloren, jetzt heisst es, sich in Sicherheit zu bringen. Zehntausende Menschen, viele so wie Oma Balve Frauen mit Kindern, die Männer tot oder vermisst, fliehen über die zugefrorene Ostsee. Wer nicht erfriert oder verhungert, stirbt an Erschöpfung oder wird von russischen Bomben zerfetzt. Ein Bruchteil kommt durch. Oma Balve spricht immer von den Russen, wobei sie natürlich die russischen Soldaten meint. Oft geht ihr Blick ins Leere und dann sagt sie so Sachen wie: "Ich hoffe, mein Richard hat sowas nie gemacht." Damals habe ich nicht verstanden, was sie meinte.


Einige Jahre später  kam Oma Balve, die ich immer noch so nannte, zweimal jährlich zu Besuch und blieb etwa einen Monat. Entlastung für meine Tante, die sie mittlerweile pflegte.
Oma Balve ging es schon nicht mehr gut, Krebs, Altersdemenz und auch die Gicht hatten ihre Spuren hinterlassen. Oft wusste sie nicht, wo sie war und in welchem Jahr wir lebten. Ich war 17.
Jeden Mittag, wenn ich von der Schule heimkam, trug ich sie die Treppen runter ins Wohnzimmer, was zu ständigen Streitereien mit meinem Vater führte, weil er meinte, ich solle das nicht machen, sie müsse sich bewegen, also nahm ich ihr das Versprechen ab,  unten ein wenig umher zu laufen.
Dann wurde ihr Zustand immer schlechter, der Tod näherte sich zusehends. Alle wussten das, nur sie nicht.
Wenn ich jetzt heimkam, ging ich zu ihr, las ihr ein wenig aus der Zeitung oder eine von meinen selbstgeschriebenen Geschichten vor. Eines Tages erzählte sie mir, was in der Scheune geschah, wo die russischen Soldaten sie gefunden hatten und da wusste ich, warum sie hoffte, dass Opa Richard sowas nie gemacht haben sollte. Danach fragte sie mich, ob sie bald sterben müsse.
Und ich sagte: "Ja Oma, bald hast du´s hinter dir. Alles."
Sie hat gelächelt, mir 10 Pfennig gegeben, mit dem Hinweis, ich solle mir was Schönes kaufen oder auf ein Fahrrad sparen...
Drei Tage später starb sie, ein Leben voller Entbehrungen, aber auch voller Liebe für ihren Richard, fand ein Ende. Sie hat nie wieder einen anderen Mann angefasst, Opa Richard nie für tot erklären lassen und sich bis zum Schluss die wöchentlich erscheinenden Listen mit wieder aufgetauchten Kriegsgefangenen schicken lassen.
Mag sein, sie hat viel verpasst im Leben.
Ich glaube nicht.

Heute wäre sie 105 Jahre alt geworden.

Frauen...

20 % der Frauen geben an, bei Männern zuerst auf die Hände zu schauen

Montag, 18. Oktober 2010

Brokeback Mountain?

Wie sicherlich bekannt sein dürfte, widme ich mich gelegentlich dem Skifahren. Ist das Runterwedeln die spassige Seite an der Geschichte, so kann man das vom Lift- bzw. Seilbahnfahren nicht immer behaupten. Berührt man -selbstverständlich unabsichtlich- eine Französin, darf man sich in der Folge unflätigste Beschimpfungen der Österreicher, Österreichs als solchem und Leberknödelsuppe anhören, was mich jedoch nicht weiter tangiert, bin ich ja keiner, also Österreicher jetzt, das Land interessiert mich nur aufgrund seiner geologischen Beschaffenheit und die lokalen Essgewohnheiten widern mich an. Nach etwa 10 Minuten lass ich dann mal durchblicken, Deutscher zu sein, worauf  die verkappte Mireille Matthieu sich über Schweinsbraten, die Ostsee und H*tler auslässt.
"H*tler war Österreicher!"
Verdutzter Blick.
"Oui?"
"Oui!"
Bergstation. Eine völlig konstanierte Frau hinter mich lassend, schwinge ich mich aus dem Lift und den Hang hinunter, schwarze Piste, Vollgas.
Schwarze Pisten sind insofern langweilig, dass es keine Skischulgruppen dort gibt, die man umfahren könnte, jedoch bot sich schon  kurz drauf ein etwas pummeliger Herr mittleren Alters und desaströsen Könnens als Ziel an.
Und was sagt der?
"Hach, Sie machen das ja so elegant...und dieser Hüftschwung, olala."
Bin den Rest dann Schuss gefahren, unten kurz überlegt, ob ich bremsen soll, gemerkt, dass meine Reaktionszeit auch schon mal besser war, mich selbst aus dem Schneehaufen befreit, meine Skier wieder eingesammelt und für heute beschlossen, genug zu haben.
Morgen geh ich kegeln.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Gegen (selbst) darstellung

Dies ist kein wissenschaftliches Blog, ich bin kein Wissenschaftler und gehöre auch keiner Berufsgruppe der beim Thema Motivation beteiligten Disziplinen an. Wenn jemand wissenschaftliche Erklärungen benötigt, so möge er sich bitte bei den entsprechenden Quellen bedienen. Da mein Verhältnis zur Wissenschaft eher als gespalten bezeichnet werden muss, empfehle ich, sich durch ein paar Millionen Seiten Kauderwelsch zu kämpfen und sich dann gegebenenfalls selbst eine Meinung zu bilden.
Wenn ich hier beispielhaft spreche, dann  tue ich das für gewöhnlich, um Leute mit keinem so hohen Bildungsniveau nicht auszuschliessen. Es dürfte wohl jedem klar gewesen sein, wie ich das mit Musik und Mathe gemeint habe. Falls nicht - und ihr hier einen auf Schlaumeier machen wollt - es steht jedem frei, dieses Blog zu lesen und  zu kommentieren, aber lasst mich bitte mit euren klugscheisserischen Fragen in Ruhe.
Ich werde mich nämlich nicht auf Detaildiskussionen, die eh nix bringen, einlassen.


Letztens habe ich -wahrscheinlich in der Zeitung, weiss es nicht mehr- etwas gelesen, nämlich dass Forscher herausgefunden haben wollen, dass wir auf langarmige Menschen stehen.
Mein erster Gedanke war: Tscha, das kommt dabei raus, wenn man Orang-Utans befragt, der zweite: Hm, also ich denke ja, dass wir einen einsvierzig grossen Menschen mit 1m langen Armen wahrscheinlich eher nicht so attraktiv finden werden, womit wir ganz einfach wieder bei der altbekannten und durch tausende von Studien belegten Symetrie-Theorie wären und drittens: Schade, dass soviel Geld sinnlos verpulvert wird, wo man an den Krisenherden der Welt sicher etwas Sinnvolles damit hätte anfangen  oder es mir  überweisen können.
Forschung und Wissenschaft sollten sich doch bitteschön mit etwas Sinnvollem beschäftigen und den Nutzen daraus dem Menschen zur Verfügung stellen.
Ich habe übrigens auch gar nichts gegen Psychologen - sie sind äusserst sinnvolle Geschöpfe, allerdings nur, wenn  sie ihr Wissen benutzen, um "Gutes" zu tun, sprich Menschen mit psychischen Problemen helfen. Schimpfen sie sich jedoch Arbeitspsychologen und entwickeln schwachsinnige Einstellungstests und unterstützen damit Unternehmen, die selbst zu blöd sind, um sich geeignetes Personal zu beschaffen, verhindern damit jedoch die tatsächliche Kontraktierung sehr kompetenter Personen, dann haben diese, die Psychologen nämlich, ihren Beruf verfehlt und sind lediglich der Gier erlegen.


Und warum ich hier so auf die Kacke hauen kann?
Nun, ich musste mich damals damit anfangen zu beschäftigen - im Rahmen eienr innerbetrieblichen Fördermassnahme wurde ausgerechnet ich auserkoren (neben anderen natürlich), eine Nachwuchsführungskraft zu werden. Da musste ich diese ganzen Rollenspielchen mit Kamera absolvieren und unzählige Theorien zur Menschenführung erlernen...um festzustellen, dass die meisten davon, wenn man sie rein manipulativ anwendet, zwar funktionieren, letztendlich ein gutes Arbeitsklima dadurch aber mit Sicherheit nicht geschaffen wird. Einmal angefangen, hab ich nie wieder damit aufgehört...und mein Wissen in den eigenen Betrieb eingebracht und umgesetzt, den ich mir bekanntlich mit knapp 23 Jahren zugelegt habe und fast 18 Jahre mit sehr grossem Erfolg geführt habe. Dann habe ich ein paar Jahre alle möglichen Jobs gemacht, nix Berauschendes, aber da ich ackern kann wie ein Pferd, war´s auch wurscht. Letztes Jahr habe ich eine kleine Hotelkette fast aus dem nichts  errichtet, inmitten der grössten Wirtschaftskrise seit Bestehen Julio Iglesias´.Meine Leute haben immer mehr verdient als ihre Kollegen in vergleichbaren Betrieben und ich schätze, ich werde auch mit Lob, Anerkennung und Wertschätzung nicht sparsam umgegangen sein.
Vielleicht liegt mir so viel am Wohlergehen der arbeitenden Menschen um mich herum, weil ich die Leute so behandle, wie ich auch gerne behandelt werden würde...und das funktioniert -sogar ganz hervorrragend.
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Und dabei bin ich doch so schüchtern - mein Tipp für die, denen es auch so geht: Solltet ihr das nächste Mal mit dem/der angeschmachteten Typen/der Ollen eurer Träume in der Badewanne sitzen, lasst doch einfach mal die Seife fallen....

Da ist die wisenschaftliche Erklärung (mahaha, das heisst Wiesn, du Depp)


Reicht das?
Es gibt übrigens  -falls sich doch der ein oder andere Streber hierher verirrt haben sollte-  diverse Hemisphären-Modelle, aber ich denke, das da oben ist das bekannteste und wohl auch nicht ganz falsch; die restlichen unterteilen  nur noch genauer.

Freitag, 15. Oktober 2010

Watt für Denker

Nachdem hier offenbar Langeweile herrscht, daher Nebenkriegsschauplätze eröffnet wurden und ich ferner feststellen musste, dass ihr mit einfachem Klicken auf einen anderen Blog nicht ausgelastet seid  (und mir darüberhinaus schon wieder unlautere Absichten unterstellt wurden, tsss), gebe ich euch noch ´ne kleine Denksportaufgabe mit in die Heia.
Also: Wie wir ja alle wissen oder spätestens jetzt erfahren, verstärkt oder schwächt Musik Emotionen ab, ja sogar vom auslösenden Moment ist bisweilen die Rede. Musik folgt aber mathematischen Gesetzen.
(Soweit verständlich?)
Warum frage ich mich -aber da ich viel zu faul zum Denken bin lieber euch- löst dann eine mathematische Gleichung oder Formel keine Gefühle aus?

( Mathematikprofessoren oder ähnliche Streber, die wir früher immer ins Tor gestellt haben, um dann aus  einem Meter volle Kanne abzuziehen, sind von der Teilnahme leider ausgeschlossen)

Kleine Planänderung

Eigentlich sollte jetzt hier ein wundervoller Post über Manipulation in der Werbung  prangen.
Allerdings möchte ich erstmal wissen, ob jemand der Leser eventuell in dem Bereich tätig ist und wenn ja, so möge er/sie sich bei dem entsprechenden in Kürze folgendem Pamphlet die Augen zuhalten.


Newsflash: Grad bekommen wir ein Ersuchen um Motivation. Dem werden wir sofort  nachkommen.
Ab sofort werden hier in loser Folge die von mir verlinkten Blogs gewürdigt und da mir grad langweilig ist bzw. ich ganz was Anderes schreiben, folglich eh tippseln wollte, fangen wir mit MIKA an, rechts in der Blogroll derzeit noch zwar nicht fälschlich, jedoch ungenügend mit Herr M. aus OWL betitelt.
Kuckstu da --->...irgendwo.
                                                                                                                              
Rot kommt es uns daher, das Blog, und als Profilbild dient ihm eine Comic-Figur, die auf den kindlich-albernen Charakter des Betreibers hinweisen soll. Eine bewusste Irreführung, denn was wir lesen, lässt uns bisweilen den Atem anhalten und erstaunt ob solch freiwilliger Offenheit in uns gehen.
Gar lustig geht´s bisweilen zu, wenn er uns die Bedienungsanleitung einer Kaffeemaschine unter Qualitätsmanagement-Gesichtspunkten näher bringt oder im 500 Fragen- Katalog über sich selbst reflektiert.
Wohl spürt man die vom Autoren ausströmende Intelligenz und seine exzellente Beobachtungsgabe, die es ihm ermöglichen, aus fast nichts 50zeilige Beiträge zu zimmern.
Oft schon habe ich mich gefragt, welch grandioses Talent dort seine schreiberischen und zeichnerischen  Fähigkeiten nicht nur nicht ausreichend nutzt, sondern gar seinen Elan verschleudert.
Er war es, wie er richtig bemerkte, der mich zum Bloggen brachte und so schulde ich ihm Dankbarkeit, weil er mir den Einblick in wunderbare Welten und exotische Denkweisen ermöglichte.
Danke, Mika.
Lest alle sein Blog, so ihr es nicht sowieso schon tut, und habt teil am herrlich undramatischen Leben vom tänglosesten Halbemo, den ich kenne. Sind ja nur ein paar Tausend Posts. Ferner empfehle ich dringendst, alle von ihm jemals abgesetzten Kommentare sich zu Gemüte zu führen, was alleine bei mir ein paar Hundert sein dürften.
Kurzum, ich liebe dieses Blog und der Autor ist mir durch seine Art und Weise so ans Herz gewachsen, dass wir wohl nur noch operativ zu trennen sind.


Gut so, Mika?
Ich schick dir dann meine Kontonummer, wie vereinbart    8)

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Provozieren für Fortgeschrittene

So, nachdem wir letztens festgestellt haben, dass wir kleinere Manipulationen gar nicht als solche empfinden (heureka!), örtliche Zugehörigkeiten einzelner Personen geklärt sind und wir konstatieren können, dass ViaE ein Schwein ist, will ich eurer vagen dahingehenden Vermutung den substanziellen Nährboden nachliefern.


Ich nutze die Provokation gezielt als Mittel, um mir ein Bild über Personen zu machen.
Ganz wichtig dabei ist (Solln wa mitschreiben? Ja, verdammt!), die zu provozierende Person erstmal einzulullen und dann blitzartig seinen miesen Charakter aus dem Hüftholster zu holen (anschliessendes Schiessen nicht vergessen).
Das ist ganz einfach: Man nehme einen möglichen Kandidaten für eine Führungsposition im eigenen oder einem übertragenen Unternehmen und lade jenen zu einem Gespräch ein. Unser Kandidat freut sich erstens ´n zweites Loch in den Arsch und zweitens eiert er sofort los -falls noch nicht vorher geschehen-, um sich über mögliche Fragestellungen und deren Antwortmöglichleiten, Eignungs- und Einstellungstests, sowie deren Lösungsansätze zu informieren. Gibt´s ja alles.
Da wir aber nicht so blöde sind, zu tun, was alle tun, unterhalten wir uns ganz locker und entspannt mit unserem Kandidaten. Hin und wieder werfen wir ´nen kurzen Blick auf die vorliegenden Dokumente wie Lebenslauf oder Zeugnisse (die wir jedoch genüsslich ignorieren, weil sie weniger Aussagekraft über einen Menschen haben  als das Tageshoroskop).
Wir lassen die ganze Litanei seiner einstudierten Antworten über uns ergehen, checken beiläufig, inwiefern Körperhaltung und -sprache mit seinem Gesülze übereinstimmen, dann, als es uns entweder zu bunt wird oder wir genug gehört haben, um zu einer Entscheidung zu gelangen, schauen wir kurz mal auf seinen Lebenslauf und konfrontieren ihn mit seiner dortigen Aussage, gut auf Menschen zugehen zu können.
Ein gedehntes "najaaaaaa" oder zackiges "jawohl" wird uns zuteil und wir -wir erinnern uns... einlullen...mieser Charakter...Hüftholster...schiessen-  fragen einfach mal staubtrocken und ohne eine Miene zu verziehen, ob denn die Menschen nicht erschreckt zurückweichen.


Ich habe übrigens den genommen, der: "Hm, nicht mehr als ich jetzt vor Ihnen." geantwortet hat.

Und welchen Nutzen habe ich davon?
Ihr Auftritt, Herr oder Frau LeserIn!

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden

Was motiviert mich bloss zu dieser Überschrift?
Nun, zum einen nimmt das von mir für den 100. Leser ausgelobte Toastbrot so langsam eine ungesunde Farbe an und zum anderen seid ihr als Jünger meiner neu zu gründenden Weltreligion nur bedingt tauglich.
In Vermeidung von Schachtelsätzen ausgedrückt: Ihr seid noch nicht reif für meine Manipulationen!
Daher gehen wir mal wieder zurück in die Bereiche Motivation und Manipulation, wo der Herr M. mir in den letzten eineinhalb  Jahren  2 Tagen sehr hilfreich gewesen ist. Erklärend sei hinzugefügt -es soll ja immer wieder Neuleser geben, btw. wer von euch spielt denn so intensiv Backgammon online?-, dass der Herr M. neben Rofl die altgedientesten Leser sind; schon zu seligen Overblog-Zeiten haben sie sich das angetan (the artist now known as Sqwirrel kam etwas später dazu...bevor ich mir datt Gejammere wieder anhörn muss).
Dem wollte ich natürlich nie nachstehen, nahm ständig meinen ganzen Restmut zusammen und las auch bei ihm, weil ja sein Blog (man findet es da rechts in der Blogroll) bisweilen sehr amüsant, aber vor allem doch sehr persönlich ist. So hat er, der Herr M. nämlich, im Laufe der Zeit gar soviel von sich verraten, dass ich ziemlich genau weiss, wo ich bei ihm ansetzen muss, um eine Reaktion hervor zu rufen.
So bezeichnete ich ihn als Clown -man möge es mir vergeben- im Rahmen einer kleinen, aber feinen Aktion innerhalb des Kommentarfeldes; 8 Antworten wollte ich zunächst von ihm haben, die er mir nicht nur brav sogar noch vor Ablauf der Frist lieferte, nein, als wäre dies nicht genug, setzte er gleich noch 4 nach, macht ergo 12, von denen bestenfalls 2 als einigermassen vernünftig durchgehen konnten. Daher der Clown...was wiederum einen  (oder sogar mehrere...weiss ich jetzt nicht mehr) hervorrief, dann bezichtigte ich ihn des Opportunismus´, womit ich nicht nur ihn, sondern auch diverse Kommentare provozierte.
Hat wieder keiner gemerkt. Nichtmal Dr.B., die sich übrigens völlig zu Unrecht angesprochen fühlte, als ich die Beteiligung psychologisch geschulter Menschen einforderte - ich meinte jemand anderes, wusste jedoch, dass sie sich solch unglaublich subtiler Beeinflussung nicht  entziehen würde.
Und was will ich damit nun wieder ausdrücken?
Nein, nicht dass ich so´n toller Hecht bin und euch durchschauen kann, sondern wie sehr man auf Motivation, Manipulation oder auch jedwede Beeinflussung reagiert...und je besser man dich kennt (wobei das jetzt natürlich nur virtuell und aufgrund eurer Posts und Kommentare ist), desto einfacher wird´s.
Ein kleines Beispiel für ViaE...a giant step for all mankind.

Und wieso nahm ich Mika?
Weil er der Berechenbarste ist.
Ganz einfach.

Übrigens mach ich derlei Sachen wirklich schon die ganze Zeit...seitdem das erste Blog aus der Taufe gehoben wurde.
Bin ja auch Ehrenvorsitzender des SC Helm

Demnächst erzähl ich mal, wie man gezielt provoziert, um einen Nutzen daraus zu haben.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Jetzt mal ganz ernsthaft *giggel*

Keiner braucht hier Angst haben, seine Antwort könnte falsch sein und ich nähme ihn deshalb auf die Schippe. Auf die Schippe nehm ich euch sowieso, unabhängig von Sinnhaftigkeit oder gar Wahrheitsgehalt eurer Kommentare - einfach nur, weil´s mir Spass macht.
Dies ist -und wird es nie sein- ein  hundertprozentig ernstzunehmendes Blog, ich will euch keine Weisheiten verkaufen und kein Abo andrehn, aber (Achtung, jetzt kommt´s)  man erkennt doch an der Vielfältigkeit der Antworten - nicht nur bei der Frage im vorigen Post, sondern auch bei allen vorher- die Verschiedenheit der Menschen und ihrer Denkweisen und dass alles mit allem zusammenhängt, wie ich euch im Laufe der nächsten Jahrzehnte auf diesem, meinem schönen Blog nachweisen werde (Achja...und dass  der Herr M. aus OWL ein verkappter Clown ist).
Es gibt immer verschiedene Denkansätze und wenn sie für einen selbst in sich logisch sind...wieso nicht?
Selbstverständlich habe ich als Verfasser einen Wissensvorsprung (also in diesem Fall jetzt), weil ich meine Denkweise zu Grunde lege und wenn ihr nicht drauf kommt, lach ich euch nicht aus - oder zumindest nur ein bisschen.

Ich wollte auf eine gewisse Fragestellung hinaus, nämlich inwiefern unser soziales Umfeld und unsere Erziehung Führungsfähigleiten fördern (oder auch verkümmern lassen) können.
Der Dalai Lama ist (für mich jedenfalls) ein Kind wie so ziemlich jedes andere in Tibet auch, da ich nicht an den Wiedergeburtenschmonzes glaube. Was wäre aus ihm geworden, wenn er weiter von seinen Eltern er- und aufgezogen worden wäre?
So, um die Verwirrung noch perfekt zu machen: Gibt es geborene "Führer"?
Bin mir auch bewusst, dass der Vergleich bzw. das Beispiel Dalai Lama humpelt, aber welcher Vergleich tut das nicht?
Ob er letztendlich nur eine Marionette oder ein Sprecher ist, lass ich mal dahin gestellt sein.
Beim Papst bin ich mir da schon sicherer, jedenfalls beim jetzigen - beim Polen haben sich die Jungs ja wohl selber ins Knie geschossen

Montag, 11. Oktober 2010

TIBETAN IDOL

Es war einmal vor vielen, vielen Monden, da sassen ein paar Klosterchefs und Mönchshäuptlinge beieinander. Ihren alten Boss schon ziemlich klapprig findend, beschlossen sie, Ausschau nach einem geistigen Nachwuchs-Trainee zu halten. Weil nun aber Tibet ziemlich unwirtlich und auch nicht ganz klein ist, wollten sie längere Fussmärsche mit zu erwartenden Frostbeulen vermeiden.
"Tibet sucht den Super-Lama" schied auch aus, weil sie keine Lizenzgebühren an China-TV zahlen wollten oder konnten. So liessen sie sich das Wiedergeburtenregister kommen, spielten "Eene, meene, muh,der neue Dalai Lama wirst du" und pickten sich weniger zielstrebig denn lustlos ausgerechnet ein 5jähriges Kind heraus und schickten nach ihm, dem Kinde nämlich.
Essig war´s fortan für den Bengel mit Yakdungball, stattdessen lehrten sie ihn das Dauergrinsen und schlaue Sachen sagen, worin er auch erstaunliche Fortschritte machte, was die spirituellen Talent-Scouts mit Freude und Stolz erfüllte.
Heute ist der kleine Junge längst schon selbst ein alter Mann und kauft immer noch Storck-Riesen bei Tante Emma, äh, macht´s wohl auch nicht mehr so lange...und wieder setzen sich Klosterchefs und Mönchshäuptlinge zusammen...


Und weil ich grad mein Karma schwinden sehe, könntet ihr mir vielleicht sagen, was ich damit sagen will.

Samstag, 9. Oktober 2010

Aus aktuellem Anlass

...muss das stützräderlose Fahrrad ein wenig warten, da Frau D. aus weissnichwo eine interessante Fragestellung eingebracht hat, zu der ich eine kleine Geschichte erzählen möchte.
Da isse, die Geschichte:


Wir schreiben so in etwa das Jahr 89 oder 90 (neunzehnhundert...).
Ein höchst motivierter und bisweilen auch recht ehrgeiziger Mensch hat im Zuge diverslicher Expansionsbemühungen ein recht nettes und florierendes Unternehmen aufgebaut. Man tummelt sich in der Veranstaltungstechnik, ein eher schwieriges und sehr eigenes Geschäftsfeld. Immer mehr und mehr Veranstaltungen wollen betreut und versorgt werden. Daher werden Leute benötigt, die auf den einzelnen Jobs ein wenig die Fäden in die Hand nehmen und als Ansprechpartner für die Auftraggeber, in der Regel Konzertagenturen, fungieren sollen. Dabei werden ihnen, je nach Art und Grösse der Veranstaltung, ab etwa 20 Mitarbeiter unterstellt.
Einer, nennen wir ihn Reiner (oh, ich bin ein Pöt, ab morgen gibt´s Gedichte), hat sich durch sehr gute Leistungen hervorgetan und so wird ihm die Möglichkeit geboten, fortan in die Rolle des Crew-Chiefs zu schlüpfen. Nicht nur, dass er präzise und schnell arbeitete, nein, auch seine Lernfähigkeit und der Umgang mit den Kollegen lässt unseren Firmenchef davon ausgehen, eine gute Wahl getroffen zu haben.
Nach 2 Veranstaltungen kommen die ersten Beschwerden seitens der Agenturen bzw. deren Vertretern vor Ort, der "Neue" führe sich auf wie Napoleon himself, missachte Anweisungen, liesse sich nichts sagen und behandle überdies seine Mitarbeiter schlecht.
Und siehe da, es stimmt, wie sich nach einigen Befragungen herauskristallisiert.
So folgen Gespräche, eine zweite Chance, wieder Gespräche  und letztendlich ein achtkantiger Rauswurf  (da  das Angebot, wieder in seiner ursprünglichen Funktion zu arbeiten, ausgeschlagen wurde).


Ende der Geschichte.


Frage: Was habe ich (denn ja, ich muss es zähneknirschend zugeben, ich war der Chef) falsch gemacht?
War ich zu "dumm" zu erkennen, dass Reiner einen Höhenkoller bekommen würde.
Konnte ich das überhaupt?


Und noch ´ne Frage: Bei wieviel % Führungskräften (mit Personalverantwortung) glaubt ihr, ist es ähnlich...nur dass die keiner rausschmeisst?

Freitag, 8. Oktober 2010

Watt´n Dilemma

Zur mittäglichen Raubtierfütterung führte mich mein Weg an einem lieblichen Einkaufszentrum vorbei.
Davor stand ein grüngewandetes, ebenso liebliches  Mädchen, welches mir die Mitgliedschaft in einer Naturschutzvereinigung antragen wollte. Mit Händen in den Taschen kam es schwerfällig auf mich zu und als es den Mund, den lieblichen, öffnete, war mir, als hätte ich eine weibliche Ausgabe von Rüdiger Hoffmann vor mir und ich dachte: Mädel, dachte ich, so wird das nie was.
Ich will einfach mal zu ihren Gunsten annehmen, sie war nur temporär unmotiviert, weil mir das die ebenso einfache wie geniale Möglichkeit bietet, um auf mein heutiges Anliegen, das sich aus euren Kommentaren ergibt (Ich Sack, ich fauler), zuzusteuern, das da lautet:
Ist es möglich, sich dauerhaft zu motivieren? Oder sich dauerhaft motivieren zu lassen?
Die Antwort ist ganz klar: Nei-hein, datt löpt nich.
Man geht allgemein bei Motivation von Befriedigung von bewussten oder unbewussten Bedürfnissen aus.
Das ist eigentlich schon die Antwort, denn ist dieses, unser Bedürfniss befriedigt, muss erstmal ein neues geschaffen bzw. gefunden werden, wobei erschwerend hinzu kommt, dass wir uns sehr schnell an Situationen bzw. Gegebenheiten gewöhnen.
"Ha", höre ich da schon eine postpubertäre Spätstudentin aufschrein, sie sei immens motiviert und könne diesen Zustand auch beibehalten, bis das Studium beendet wäre.
Nein -ihr müsst euch vorstellen, ich hätte bei diesem "Nein" jetzt meine Stimme gesenkt- das bist bzw. kannst du nicht.
Zwischendurch verlierst du die Lust, wirst sogar demotiviert durch äussere Umstände und musst dich immer wieder neu berappeln. Das kannst du, weil du ein Ziel hast, bei dessen Erfüllung dein Bedürfnis gestillt ist, aber du gehst nicht dauerhaft mit dem selben Elan an die Sache.
Anderes Beispiel: Ein nicht mehr ganz junger Schreiberling hat sich in den Kopf gesetzt, einen Roman zu schreiben. Er tut das nur für sich selbst, hat keinen Verlag dafür, keinen Auftrag und weiss noch nichtmal, ob er das Endprodukt jemals jemandem zum Lesen geben wird, geschweige denn zu veröffentlichen.
So´n Buch schreibt sich aber nicht in 3 Tagen, sofern man nicht Hera Lind heisst und auf Qualität keinen Wert legt. Das einzig vorhandene Bedürfnis ist also, dieses Buch fertig zu schreiben, kein Druck von aussen, keine Deadline, kein finanzielles Interesse.
Schwierig, oder?
Da wird er wohl tricksen müssen...wird sich also Zwischenziele setzen müssen.
So wie unsere Studentin, die natürlich rein fiktiv ist, sich von Klausur zu Klausur, von Semester zu Semester vorarbeitet und motiviert, nimmt er -der nebenbei gesagt nicht ganz so fiktiv ist-  sich beispielsweise vor, in 1 Monat 60 Seiten zu schreiben. Schafft er das, wird er befriedigt auf sein Werk schaun, wohl wissend, dass er gut im Plan liegt und seinem Ziel näher kommt.
Und morgen erzähl ich euch, warum man einen (normal entwickelten) 15jährigen nicht lobt, weil er ohne Stützräder Fahrrad fahren kann.
Oder ganz was Anderes, mal sehn.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Was ist eigentlich Motivation und wieso hab ich keine?

Was Motivation sein soll, erklären wissenschaftliche Bücher. Sie tun das zwar nicht gut...aber immerhin bekommt man eine ungefähre Idee vom Thema.
Ich unterscheide hier genau wie im Leben eigentlich nur zwischen 2 Arten der Motivation, nämlich dem Selbstantrieb und der Fremdbeeinflussung, die sich nur leider allzuoft als Manipulation entpuppt.
Die Grenzen sind aber auch sowas von fliessend...
Logischerweise will ich etwas von dir, wenn ich dich motiviere - ob´s nur Manipulation ist, hängt von unserem Verhältnis zueinander ab. Als dein Chef beispielsweise versuche ich dich zu besserer, schnellerer oder auch konzentrierterer Arbeit anzutreiben - und habe davon u.A. einen wirtschaftlichen Nutzen. Ist es deshalb Manipulation? Oder könnte es nicht einfach auch so sein, dass ich dir im Gegenzug etwas gebe (und ich meine nicht Geld oder Anerkennung, die beiden Leitmotivationen im Arbeitssektor)?
Was, wenn du dich bei und nach der Arbeit nicht mehr gestresst fühlst, du sehr viel ausgeglichener und besser gelaunt bist?
Als dein (Ehe-)Mann  unterstütze ich deinen Wunsch, endlich eine gute Köchin zu werden, indem ich dich zur VHS fahre und dir gut zurede, wenn der Kuchen wie´n Omelette aussieht. Natürlich habe ich auch einen Vorteil von deinen neuen Fähigkeiten, z.B. muss ich keine Magenmittel mehr einnehmen.
Manipulation?
Ganz selbstlos ist man nie - keiner!
Das liegt ganz einfach an meiner eigenen Motivation (bzw. meinem Motiv), deinen Wunsch zu fördern.
Manchmal muss ich diesen Wunsch erstmal in dir erwecken und genau das muss ein guter Motivateur können.
Was sich so Motivationscoach nennt und unter 30.000 Watt auf einer Bühne rumhampelt, kann das gar nicht.
Wie auch? Er setzt voraus, dass du bereits ein Ziel hast (i.d.R. Geld, viel, viiiiiel Geld) und dafür nimmt er dir oder deiner Firma Geld, viel, viiiiel Geld ab.

Und wieso du keine Motivation hast, weiss ich nicht.
Sag´s mir!

Dienstag, 5. Oktober 2010

Liebes Innsbruck, liebe InnsbruckerInnen

Zunächst möchte ich mich mal für meine Leser entschuldigen. Wenn ihr aus den Kommentaren zum vorangegangenen Post so etwas wie Österreich-Feindlichkeit heraus gelesen habt - dem ist nicht so.
Es sind nur ein paar geistig Heimatlose, die bei mir ständig um Asyl anklopfen und weil ich mir die Toleranz, für die ja grade und auch Österreich in der Welt bekannt und gerühmt ist, auf die Alkoholfahne geschrieben habe, sind derartige Entgleisungen unverständlich und werden von mir aufs Schärfste verurteilt.
Wenn im Artikel der Eindruck aufgekommen sein sollte, die offensichtliche Notgeilheit einiger Bevölkerungsschichten sei symptomatisch für euer bezauberndes Städtchen, so stelle ich hier eindeutig klar: Nur weil ich mit meinem athletischen Körperbau, den blonden Haaren und blauen Augen dem Idealbild des immer noch bekanntesten, berühmtesten und wohl auch noch verehrtesten Österreichers entspreche, sind libidöse Entgleisungen der geschätzten Weiblichkeit eher Ausnahme als Regel. Selbst meine Pensionswirtin hat, nachdem sie feststellen musste, dass das rumänische Zimmermädchen jeden Tag 2 leere Whiskey-Flaschen bei mir entsorgt, ihre diesbezüglichen  Bemühungen drastisch reduziert.
Nichts wissen die Kommentatoren von eurer gehobenen, um nicht zu sagen erhabenen Gastlichkeit, wo jede Hundehütte mindestens 4 Sterne erhält und die Kulinarik haubenheischenderweise gleichsam Futter für die Bewohner zubereitet.
Die Bergiselschanze ist ein architektonisches Meisterwerk und auch nur dreimal so teuer wie ursprünglich veranschlagt geworden, das "Goldene Dachl" sorgt für Arbeit bei den ortsansässigen ChiropraktikerInnen.
Mit einem oder doch zumindest wenigen Worten: Innsbruck und die InnsbruckerInnen sind klasse, das Leben hier schön und billig  -Dreizwanzig für ´nen labbrigen Kaffee sollte der gemeine Piefke doch wohl locker machen können- und die Berge hoch.
Und ein ebensolches rufe ich aus, sogar dreimal.

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(Könn´die mich ausweisen, weiss das einer?^^)

Montag, 4. Oktober 2010

ViaE rocks Innsbruck

Irgendwann ist auch der stärkste Schreiberling des Schreibens müde und sucht ein wenig Ablenkung.
Was böte sich mehr an, als in einem waschechten Tiroler Gasthaus eine waschechte Tiroler Mahlzeit zu sich zu nehmen ("Mit alles? Extra scharf?"), bevor man sich den örtlichen Vergnügungsstätten zuwendet?
Frisch gestärkt hielt ich also Einzug in die blumengeschmückte Schankquelle, um gleich mal mit meinem Wunsch nach einer süffigen Caipi abzublitzen.
"A Bier hamma!" (Wir schenken Bier aus)
Um den Leser an den Inhalten herzzerreissender Dialoge teil haben zu lassen, setze ich übrigens die Übersetzung in Klammern dahinter, auf dass es mir gedankt werde und sich keiner ein Lexikon Deutsch-Tirolerisch zulegen muss.
"Hobts a Worsteiner?" (Gibts hier richtiges Bier?)
"Wos hamma?" (Was bist du denn für´n Idiot?)
"Gib mir a Zipfa!" (Ich hab 3 Kriege und 2 Insolvenzen überlebt, da krieg ich auch DIE Plörre runter)
Mit vollem Glas bewaffnet troll ich mich an einen kleinen Tisch, von wo Restpublikum und deren Riten aus sicherer Entfernung  beobachtet werden. Hinterrücks und ebenso -hältig schleicht sich ein einheimisches Weibchen mittleren Alters an, pflanzt sich auf  den freien Stuhl und fängt unaufgefordert an Konversation zu treiben.
"Bischt neu da?" (Poppen?)
"Naa." (Hau ab, du bist hässlich)
"Drobn hats scho an Schnee, haschd gsehn?" (Die Berggipfel sind seit kurzem verschneit. Bist du schwul?)
"Joo, ´s wird bold Winta." (Sachma, wo gehen denn hier die hübschen Mädchen hin?)
"Jooo ...jooo....mei." (Echt nicht poppen?)
"Du, tschuldige, i muss, mei Händi hat gscheppert." (Mein Handy hat grad geklingelt, seh das bitte nicht als Ausrede, aber ich geh jetzt)

Ich zahl schnell noch das "Bier", geh heim, mach die restliche Flasche JD platt, schau der Skischanze beim vor sich hinleuchten zu, schnapp mir mein Läppy und schreib ein paar Zeilen.
Toller Abend.
Ich muss hier weg! Dringend.

Samstag, 2. Oktober 2010

Von Mäusen und Menschen (reloaded^^)

Menschen sind, wem ist es nicht schon mal aufgefallen, unterschiedlich.
Während sich die einen ´nen Sturzhelm aufsetzen, bevor sie kurz zum Aldi um die Ecke radeln (ja Kinder, das is´richtig so, immer schön machen!), klemmen sich andere zwei Bretter unter die Füsse und nageln mit 100 Sachen die Piste runter, bestenfalls mit ´ner Wollmütze behütet; einige sammeln Briefmarken, andere Frauen/Männer/beides; nicht wenige wägen alle Pro´s und Contra´s ab, bevor eine Entscheidung gefällt wird, ein nicht unerheblicher Anteil tut dies intuitiv.
Es gibt bei menschlichen Handlungsweisen kein Gut oder Böse, kein Richtig oder Falsch (ausgenommen sind hiervon selbstverständlich Taten, die eindeutig gegen Gesetze oder allgemein als recht sinnig anerkannte Moralvorstellungen verstossen).
Diese Erkenntnis ist weder neu, noch bahnbrechend und dürfte eigentlich jedermann bekannt sein. Dennoch neigen wir dazu, unser eigenes Handeln und Denken als das richtige anzusehen  und abweichendes im günstigsten Fall mit Befremdung zu notieren und strafen.
Anders wird das erst, wenn entweder wir oder Andere an uns   Rückschritte, Stillstand oder, um´s einfach auszudrücken, beim besten Willen keine Motivation feststellen und diesbezüglicher Handlungsbedarf gesehen wird.
Da kommen die Mäuse ins Spiel, nämlich diejenigen, die wir abdrücken müssen, damit uns irgendwer aus der Misere hilft, der elendigen. Selbst haben wir das leider ja nie gelernt, also wenden wir uns scheinbar geeigneten Personen oder gar Gruppen zu. Die finden wir beispielsweise, wenn wir mit "motivation training" unter google.uk suchen, satte 22.220.000 Mal.
Von dem ganzen Käse ja eh keinen blassen Schimmer habend, picken wir uns einen Eintrag raus; nehmen wir spasseshalber "Alpacas über die Alpen führen". Zwar fragen wir uns noch, warum es unbedingt Alpacas und nicht meinetwegen ´ne Kuh, ein Schaf oder ´n Köter und ausgerechnet die Alpen, wo doch das Rotharrgebirge oder die Rhön gleich um die Ecke liegen, sein müssen, aber wer mag sinnkriselnd auch noch als kleinlich gelten.
Wir lernen, so verspricht  der Anbieter, uns a) in der rauen Bergwelt zu behaupten  (wo doch der Konkurrenzkampf in der unsrigen Wirtschaft auch so rau sei)  und b) das Führen (wobei wir das Zottelviech mit einem Mitarbeiter zu vergleichen hätten, der, uns anvertraut, auf uns baut und sicher auf seinem Weg, der ja auch der unsere sein soll, begleitet werden will).
Stimmige Erklärung oder Psychlogie für Brigitte-Leser?
(Wie heisst noch gleich mein Blog?)

Es wäre jetzt ziemlich böse von mir, zu behaupten, datt Viech wäre ohne uns dreimal schneller vorangekommen, also lass ich´s.


Ich lasse ferner mal dahingestellt, ob der Anbieter sich einfach die Dummheit der Menschen zu Nutze macht oder er selbst glaubt, was er da verspricht...entscheidet selbst!