Donnerstag, 31. Mai 2012

Weltnichtrauchertag

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Oh, ihr seid schon da?
Sorry, musste mir grad noch ´ne Zigarette drehen, denn immer wenn mich schlechte Nachrichten ereilen, greif ich gerne mal zur Kippe. Letztes Jahr, so habe ich grad eben gelesen, starben etwa 3000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Passivrauchens. Etwa 20 Millionen Raucher gibt´s bei euch und ich war insgesamt 4 Tage dort. Das macht...3000 durch 20 Mio durch 365 mal vier...örgs, mein Taschenrechner verweigert grad die Auskunft...Hirn eingeschaltet...00000,15 so in etwa.
Hochgerechnet auf die Zeit, die ich a) schon lebe, b) das in Deutschland getan habe und c) davon rauche, habe ich ca. 0,0004 Menschen höchstpersönlich ins Jenseits befördert.
Buäääääääääh, ich fühle mich so schuldig, bringt mir einen Priester, ich will beichten.
Falls ich es schaffen sollte, noch 2500 Jahre zu leben, wird ein toter Passivraucher auf meine persönliche Kappe gehn.
Scheisse, Mord verjährt nie.
Ich weiss nicht, ob ich mit dieser Schuld leben kann, Vielleicht sollte ich gleich hier und jetzt, also live quasi, jemanden umnieten, das verkürzt die Sache doch ungemein. Am besten einen der Trottel von der WHO, die diesen absoluten Dünnpfiff verzapfen...oder einen von jenen, die denen Vertrauen und überdies auch noch Glauben schenken.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Euro-Fever

Bin schon ganz hibbelig. Nächste Woche geht´s los. Am 08.06.2012, 18:00 MESZ, um genau zu sein. Noch weiss ich nicht, ob bis dahin alle streunenden Hunde verbrannt oder nach China exportiert sein werden, die Frau Timotschenko mit der lustigen Frisur und den vielen blauen Flecken in der ukrainischen Mannschaft mitspielen darf und mit dem eigenen Auto anreisende Fans ihre Wegfahrsperren upgedated haben, aber soviel ist sicher:
Wir werden Europameister!
Kein Zweifel erlaubt. Wer letztsamstäglich miterleben durfte, wie wir uns standhaft gegen die Übermacht der Fussball-Giganten aus der Schweiz stemmten, die, wie gemunkelt wird, aus Rücksicht, Scham und Mitleid mit den Euro-Nationen extra die Quali verkackt haben, und nur 5 Gegentore bei immerhin 3 eigenen Toren zuliessen, also wir jetzt, der kann und darf, so wie  auch ich, mit Zuversicht dem Grossereignis entgegensehen und  sogar  -fiebern.

Sicher wollen die Bayern 2012 wenigstens einen Titel mit nach dahoam bringen und wenn der Weisswurst-Uli nicht das Catering übernimmt,bestehet die durchaus reelle Chance auf den Pott.
Also wir reden natürlich nur von den bayrischen und irgendwie eingebayerten Bayern, weil der Robben z.B. ist ja auch einer, ein Bayer nämlich. Spielt aber für die Niederlande, der Batzi, der. Die sind immerhin Vize-Weltmeister und treten alles weg, was nicht bei drei strahlend in Tschernobyl ist.
Gut, wer die letzten Elfer von Robben gesehen hat, dem wird klar sein, dass die Taktik nur heissen kann: Legt sie um im Strafraum, zerrt, zupft, schubst und grätscht, was die Stollen hergeben - die ersten 4 Foulelfmeter wird der Robben alle versemmeln, die Holländer werden völlig demoralisiert sein und Özil braucht nur noch eintüten.
Oder Klose. Aber der spielt ja eigentlich in Rom und hat bestimmt gegen uns gewettet.
Der Italiener ansich betrügt ja schonmal ganz gerne, wenn er legal nicht gewinnen kann, daher werden allen italienischen Nationalspielern mindestens 3 Carabinieri zugeordnet, die ihnen auf Schritt und Tritt folgen müssen. Das wird eng auf dem Platz. Vorteil Spanien.
Die Iberer darf man nicht spielen lassen...läuft der Ball gut, steht mindestens immer einer von denen frei und versucht, dir seine faulen Immobilien anzudrehen.

Gibt´s noch Favoriten?
Frankreich vielleicht? Der Einzige der dort Fussball spielen kann, ist auch so´n nichtbayrischer Bayer und damit bestens ans Verlieren gewöhnt. Keine Gefahr also.
Vamos, Alemania, adelante.
Wer soll uns aufhalten, jetzt, wo die Schweizer nicht dabei sind?
Und Ronaldo darf, wenn seine Kollegen nach der Vorrunde zurück an die Algarve düsen, noch ein bisschen dableiben und unserem Jogi Frisurentipps geben. So ist für alle gesorgt.
Schön wird´s.

Montag, 28. Mai 2012

Mopsi oder as time goes by

Grad sitz ich hier so, döse vor mich hin, da kommt mir doch glatt die semigeniale Idee, dem letzten Post eine Art Wiedergutmachung folgen zu lassen, denn garstig Wort hab ich geführt. Das soll nicht sein. Nicht hier, dem Streichelzoo für tolerante Humanoide und ein kultiviertes Miteinander, dem eintrittsfreien Tempel, wo dem gepflegten Umgang gehuldigt wird.

Also, horcht auf: Ich werde das Drehbuch für eine neue Krimiserie schreiben. Die Protagonistin ist eine vor 20 (die Option 30 oder vielleicht auch 40 gilt es noch zu überdenken) Jahren ins Koma gefallene Emanze, Kriminalhauptkommissarin, die versucht, ihre Fälle mit Logik zu lösen.
Titel: Die letzte Bulette.

Damit sei der Gleichberechtigung genüge getan und ich kann, wo ich schonmal dabei bin, mich auch noch bei meinem kleinen Bruder (6) entschuldigen für die Nichteinhaltung des anlässlich eines tragischen Vorkommnisses verschiedenen Goldhamsters Mopsi (1) abgegebenen Versprechens, mein Leben (damals 5) der Züchtung backofenresistenter Nagetiere zu widmen. Sorry.

Stattdessen geh ich langsam, aber  sicher und unaufhaltsam der 50 entgegen und die  Frage, ob´s das denn alles wert war, muss nicht nur erlaubt sein, sondern darf explizit gestellt werden. Aber nur von mir selbst. Gehässigkeiten Dritter, meist eh relativ Unbeteiligter, werden entweder ignoriert oder mit körperlicher Züchtigung beantwortet.
Wenn ich also nochmal eine Petition bei uns am schwarzen Brett finde, wo meine Angehörigen aufgefordert werden, Pflegestufe 2 für mich zu beantragen, gibt´s Ärger. Und das nicht zu knapp.

Solange ich noch in der Lage bin, "Sex, Drugs and Rock´n Roll" unsabbernd, fehlerfrei und in der richtigen Reihenfolge auszurufen, während ihr versucht, mich mit Kamillentee zu beruhigen, ist alles ok.
Manchmal erinnere ich mich sogar noch, wieso ich das überhaupt tue.

Vielleicht lass ich das mit der Krimiserie auch sein und entwickle stattdessen ein Konzept für
"Deutschland sucht den Super Grauen Star"
Mal schaun, solange ich noch kann.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Eine neue Liebe ist wie ´ne neue Leber...

Und weil das so ist und man ein derartig beanspruchtes Organ ja immer gerne in petto hat, habe ich beschlossen, mich neu zu verlieben. Nicht in ein spezielles weibliches Wesen, sondern gleich mal in den ganzen Feminismus. Anlässlich eines Artikels in einem nicht benannt werden wollenden Magazins vollzog sich diese gar seltsam anmutende Gefühlsregung.
Da stand, ich zitiere sinngemäss: Auch heute noch, im Jahre 2012, gibt es Frauen, die sich ihren Weg nach oben über die Zuneigung zu ihrem Chef erschleichen müssen. Zitatende.
Ich wollte mir vor Lachen auf die Schenkel haun, aber da sass meine Sekretärin. Also liess ich es, ging stattdessen in mich und kam nach kurzer, wenngleich heftiger Überlegung zu dem Schluss, mich bislang viel zu wenig mit dem Thema beschäftigt zu haben. Also liess ich mich noch zu Ende füttern, mir Mund und Hemd abwischen, um fortan meine ungeteilte Aufmerksamkeit den brennendsten Fragen unserer Zeit zu widmen.
"Frauenquote"  fiel mir spontan ein. Die holde Weiblichkeit fordert ja, je nach Gusto und Hormonspiegel, dass zwischen 30 und 50% der Führungspositionen mit Vertreterinnen ihres Geschlechts besetzt werden. Feministinnen 95%.
Ich persönlich halte ja  50% für durchaus angemessen und äusserst praktibel. Allerdings denke ich da weniger an die Frauen, die sind mir eher hupe,  denn an, man mag es vorausahnen, die Männer. Als Vertreter einer schon leicht angegrauten Generation  setze ich mich ja vehement dafür ein, dass es die nachfolgenden Männer mal besser haben sollen als wir. Die sollen sich nicht so schinden, sich keine 18 Stunden täglich den Arsch aufreissen, Frau, Freundin, Hund, Kinder, Hamster und soziale Netzwerke vernachlässigen müssen, um eine auch nur annähernd adäquate Position und Einkommen zu erzielen.
Nein, auch die sollen die Chance bekommen, sich nach oben zu vögeln.
Das gilt natürlich nur für heterosexuelle Jünglinge, alle anderen möglichen Konstellationen müssen durch Einzelregelungen  sichergestellt werden. Gleiches Recht für alle.
Kraft meines Amtes ernenne ich mich hiermit zum neuen Gleichstellungsbeauftragten unseres niedlichen Firmenkonglomerats und meine erste Amtshandlung wird darin bestehen, eine Verordnung zu erlassen, nach der es den männlichen Mitarbeitern strikt untersagt sein wird, gebrauchte Damenbinden im Herrenklo herunterzuspülen.
Bei Zuwiderhandlung werden sie zum Zimmermädchen befördert.

Sonntag, 20. Mai 2012

Austria´s Next Topmopped

Zwei Männer, zwei Maschinen, zusammen locker 400 PS, eine schnittige Kawa und eine bullige Yamaha, dazwischen ich mit meiner Vespa, die Ampel auf rot.
"Jungs, Bock auf´n Rennen?"
Sie grinsen überheblich und als das Licht auf grün umschaltet, brausen sie los. Zwei Blitze durchzucken die Morgendämmerung.
Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten werden total unterbewertet, finde ich.
Derart mental gestärkt fuhr ich heim, wo mir der Sinn nach ein wenig Kultur stand. Da hilft nur eins: Unverzüglich RTL2 einschalten. Cannes, wo sich die Filmschaffenden derzeit gepflegt einen von der Goldenen Palme wedeln, wusste durch erstaunlich echt wirkende Möpse auf dem roten Teppich zu überzeugen  - das hebt Moral und Bettdecke, macht müde Männer noch müder und so glitt ich sanft in einen geruhsamen Schlaf, der erst durch launiges Gezwitscher des unter dem Dachgiebel über meinem Fenster wohnenden Vogels unterbrochen wurde. Ein nettes Tier, insgesamt gesehen, leicht wort- und vertragsbrüchig vielleicht, hatten wir doch ausgemacht, er möge mich  gefälligst zu den Ruhezeiten in selbiger lassen.
Ich also zum Fenster, reiss es auf (das Fenster, nicht das Vögelchen) und klatsche entnervt in die Hände, auf dass sich das Geflügel erschrecken und von dannen ziehen möge.
Vogel: "Tschiep?"
Ich: "Raaaaaaahhhhhhhhhhhhhh!"
Vogel: "Tschieptschiep."
Klatschen, Tschiepen und Raaaahen wechseln sich munter eine Weile ab, bis mir die, wenn auch leicht illegale Idee kommt, Waffengewalt zum Einsatz zu bringen. Mir als altem Pfadfinder ist ja der Bau einer Zwille ein Leichtes und schon kurz drauf schiesse ich mit Papierkugeln auf das blöde Viech, was zum Schulbesuch mehr oder weniger eilende Kinder zum Anlass nehmen, mir Herzenskälte vorzuwerfen, worauf ich nunmehr sie beschiesse. Sie werfen mit Steinen nach mir, verfehlen aber nicht nur mich, sondern auch den Vogel ganz knapp, worauf der das Weite sucht.
Und da sage noch einer, Gewalt sei keine Lösung.

Samstag, 19. Mai 2012

Eierless Wahn

Letztens habe ich ein wenig in die Glotze geguckt. "The Big Bang Theory", sehr lustig. Als aber nach ´ner dreiviertel Stunde immer noch kein Abspann kam und ich mal genauer hinschaute, merkte ich, dass das ein Bericht vom Parteitag der PIRATEN war...

Tscha, so kann´s gehen und damit ein herzliches "Grüss Gott" aus seinem irdischen Kräutergarten.
Da bin ich wieder.
Schön, gell?
Wer insgeheim oder auch offen die Hoffnung hegte, mich los zu sein, der muss jetzt ganz stark sein: Nach einer sehr erholsamen Pause vom digitalen Leben steige ich wieder ein und nerve weiterhin mit blumigen Posts zur Lage der Nation, dem BIP, BAP und sonstigen Drei-oder-mehr-oder-auch-weniger-buchstabengebilden.
Während sich Facebook anschickt, die neue Telekom-Aktie zu werden, treiben mich ganz andere Dinge um, als da  primär die Frage wäre, ob und inwiefern es wohl Sinn machen würde, sich -also mich in diesem Fall- zum Kaiser von Österreich  wählen zu lassen. Oder alternativ zum König von Spanien. Zwar schiesse ich keine Elefanten, dafür aber einen Bock nach dem anderen.
Wie kam ich drauf?
Achja, die letzten Wahlerfolge von  Dr.Sheldon Cooper, Wolowitz und Co.
Runde 8% der sich zur Wahlurne Aufraffenden hievten Ahnungs-, Planungs- und Orientierungslosigkeit in die mit fast 10.000 € monatlich sattsam gepolsterten Sessel ihrer Landtage.
Obwohl..."liquid democracy" hat ja was; zwar verstand ich darunter bisher die freie Wahl zwischen Warsteiner und Jack Daniels, aber wenn´s nun zum plebiszitären Prinzip erhoben werden soll - meinen Segen habter.
Grundeinkommen für alle? Ja, wieso denn nicht? Ist ja eh  nur die aufgewärmte Form der alten 80er Forderung nach Arbeitslosigkeit bei vollem Lohnausgleich.
U-, S- und Trambahn für lau? Coole Sache, endlich auf Augenhöhe mit dem gemeinen Schwarzfahrer.
Urheberrecht, wer braucht das schon? Steht doch sowieso alles im Internet wie bestellt und nicht abgeholt rum.

War da noch mehr? Hmm, vielleicht die herrlich herzliche Naivität, mit der dem Wahlvolk versprochen wird, sich nun -wahrscheinlich mit allem Nachdruck, wie´s immer so schön heisst-  in die Sachthemen einzuarbeiten und kundig zu machen. Wenn´s denn jemals dazu kommen wird, freue ich mich schon auf die langen Gesichter der Wählenden ob der selben Phrasen wie bei den "Etablierten".
Dass mir dann bloss keiner ankommt, rumheult und die kaiserliche oder königliche Schärpe einnässt.
Hiermit erkläre ich das Projekt Demokratie für gescheitert und führe den Absolutismus wieder ein.
Audienzen werden ab sofort wieder regelmässig gewährt.
Anmeldungen unten.
Horrido.