Freitag, 5. Oktober 2012

No more bolero



Die nackte Wahrheit

"Ist ein Tierarzt anwesend? Schnell, der Schwan stirbt!"
(Ich, 1997 im Ballett)

Hier und heute ist es nicht das Federvieh, sondern dieses Blog, das in den letzten Zügen liegt und bevor der Hirntod beim Autor eintritt, zieht selbiger lieber die Notbremse und verabschiedet sich höflichst (haha, kann der doch ganich), aber bestimmt von den Zuschauern. Leser kann man das ja mittlerweile nicht mehr nennen.
Es hat sich etwas eingeschlichen, was mir nicht gefällt und das ist eure Passivität, die ihr merkwürdigerweise woanders so rein gar nicht an den Tag legt.
Achso, hab ich  vergessen, da werdet ihr ja auch in Watte gepackt, umschmeichelt und man klopft (*patpat*) euch auf die Schulter. Jaja, die schöne heile Welt, die ihr entweder euren Lesern präsentiert oder aber rumheult, dass ihr die nicht habt.
Ausreichend erklärt, Vany?
Gut, dann können wir ja fortfahren, allerdings würde ich denen, die sich jetzt schon auf den Schlips getreten fühlen, anraten, wegzuklicken.
Ich leg nämlich erst los und entgegen meiner Angewohnheit, Lästereien ansonsten  mit einem Augenzwinkern zu versehen, gibt´s jetzt mal Ungeschminktes zum Morgenkaffee.

Das Bloggen war  immer ein schöner Zeitvertreib, aber davon habe ich nicht allzuviel. Wieso sollte ich die wenige an jemanden verschwenden, der offenbar nur aus Gewohnheit hier reinschneit oder um anschliessend die Faust in der Tasche zu ballen und weiter zu erzählen, wie böse doch das Universum da draussen ist.
Dafür, scheint´s, lest ihr doch hier.
Bemerkenswert, dass ihr nichts zur deutschen Einheit zu sagen habt, zu Philosofie (ja, ich bevorzuge das Ph, sorry, humanistisches Gymnasium) oder gar Psychologie und andere Leben euch am Arsch vorbeigehen.
Wisst ihr, ich lese ja auch, tue das sogar ausgesprochen gerne, aber ich bevorzuge authentische Blogs, keine auf Schönwetter hingedrechselten, in denen man sich nur äussern darf, wenn man Herzchen postet.

Ich bin nicht allein wegen euch verärgert, sondern man findet so einige Frechheiten auch ausserhalb unserer Veranstaltung.
Da faseln Leute was von "wir Blogger", wobei hier eher die weibliche Form angebracht wäre, denn es geht so ein Post um, wo Fashion-, Lifestyle-, Wattweissichwattblogs mal wieder ins Horn der Ungerechtigkeit blasen, weil sich Kommentatorinnen erdreisten, mal anzumerken, dass ´ne 80 Kilo schwere Frau in ´nem Kleid für  ein Topmodel eventuell doch nicht ganz so gut aussieht.
Erstens fällt mir dazu ein, dass ich die Betreiberinnen gerne fragen möchte, woher sie eigentlich die Frechheit nehmen, sowas als "Blog" und sich selbst als "Bloggerin" zu bezeichnen. Ein Blog hat Inhalt und Leben, ihr habt Fotos und dumme Fragen oder Bemerkungen dazu.
Zweitens und sicher nicht letztens bekomme ich Beklemmungen, wenn mir solche Pappnasen vorschreiben wollen, wie ich mit dem Rest der Welt, sie eingeschlossen, umzugehen habe.
Wer, zum Teufel, glaubt ihr eigentlich, dass ihr seid.
Und ja, seid heisst es und nicht seit.

Keine Ahnung, wie oft ich mich schon über die Grundlagen der Orthografie ausgelassen habe.
Will ich auch jetzt nicht, aber mal darauf hinweisen, dass eine Sprache auch noch aus anderen Komponenten wie Grammatik und Stil besteht. Da werden Artikel publiziert, für die ich mich als Drittklässler geschämt hätte.

Das sieht alles nach gelangweilter, vernachlässigter und vom Real Life gefickter Hausfrau aus.
Muss ich nicht haben.

Sodele, alles in allem, so wir denn kurz resümieren müssten, würde ich sagen: Viele, gaaaaanz viele (aber bei weitem nicht alle) der dieses Jahr auf mein Blog Gestossenen (ich weiss sogar, woher die kommen und das erklärt so einiges) erfüllen weder als Leser, noch als Autor die Kriterien, die für mich Bloggen ausmachen und daher war dies der letzte Post hier.

Verdummt in alle Ewigkeit ist Geschichte. 2 Jahre fürn Arsch unds Archiv.
Vielleicht mache ich ein neues Blog auf, mal sehen, aber da werde ich mich vor Individuen wie euch zu schützen wissen.
Eure Rückgratlosigkeit nervt.

Mein letzter Wille: Vany soll mein Label "alle doof" erhalten und damit sorgsam umgehn. *snief*




Donnerstag, 4. Oktober 2012

...und wo liegt Ihr Problem?

Hier mal was vom alten Blog, weil ich 1. grad so schreibfaul bin und 2. es  ´ne prima Vorbereitung ist für den demnächst folgenden Versuch einer Erklärung, was "Heileweltpatpatkram" ist.

Dr.B. ist, für Nichtvonanfanganleser, die zauberhafte Blossom, die rechts im Blogroll rumdümpelt und  leider  nur noch sporadisch und dazu auch noch geschützt die Welt an ihrem ausschweifenden Psychologenleben teilhaben lässt.
D. bin ich. (Hätteter auch so rausgefunden, wa?)
Damals ging´s um meine merkwürdigen Ansichten und ebensolche Studienfächerzusammenstellung.

Doch lest selbst:

Dr.B.: Hallo und herzlich willkommen!
D.: Danke.
Dr.B.: Legen Sie sich bitte hier auf die Couch.
B.: *grummel* Wusst ich's doch.
Dr.B.: Machen Sie sich bitte frei.
D.: Wie gezz, mental?
Dr.B.: Nee, den Oberkörper, *nuschel* will ja schliesslich auch was von dem Gespräch haben.
D.: Nö, mach ich nich, können wir bitte beginnen?- Also, das ist nämlich so: Ich mag Philosophie, aber keine Philosophen.
Dr.B.: Hm, interessant. Haben Sie das schon lange?
D.: Schon seit frühester Jugend, so 35 Jahre in etwa.
Dr.B.: *Hände überm Kopf zusammenschlag* Und da kommen Sie erst jetzt?
D.: Aber Sie haben doch gesagt... ich mein, ich leb da echt gut mit.
Dr.B.: Das sagen Sie alle...und eines Tages Tages, zack, 18 Tote im Einkaufszentrum und keiner weiss, warum.
D.: Aber Philosophen treiben sich doch nicht in Einkaufszentren rum.
Dr.B.: Ach, papperlerpapp. Wie kam's denn dazu?
D.: Ja, öhm, ich war ja immer leicht agressiv, müssen Sie wissen, so als Kind , mein ich, und da hat mir mein Deutschlehrer empfohlen, doch mal mehr zu lesen. Hab ich auch gemacht, Karl May z.B., aber die waren da alle viel agressiver als ich, alle ausser diesem schwulen Indianer.
Dr.B.: Nana, verwechseln wir da nicht was?
D.: Ach, ist doch wurscht, auf jeden Fall gab's danach schwere Kost: Sartre und danach Nietzsche, der hat mir gefallen, war aber 'n büschen malle inner Birne. Ja, und der Sartre, der hat ja alles gepoppt, was nicht schnell genug auffem Eiffelturm war. Und dabei sah der echt bescheiden aus.
Dr.B.: Das sind doch aber zwei ganz verschiedene Philosophien, Nihilismus und Existenzialismus.
D.: Hallo, ich war 11.
Dr.B.: Gut, okay, wie ging's weiter?
D.: Klassische Philosophen, die ollen Griechen halt. Da hat mir einer gesteckt, dass ich das völlig falsch anginge, weil ja die Philosophie so vielfältig sei und ich solle doch gefälligst erstmal nachdenken, wieso es denn überhaupt Philosophie und Philosophen gibt. Und was soll ich Ihnen sagen, datt hab ich dann auch gemacht und bin zu der fast schon *hüstel* genial zu nennenden Erkenntnis gekommen, dass Leute, die glauben, etwas mehr in der Rübe zu haben als der Durchschnitt, bisweilen zu merkartigen Gedankengängen neigen. War aber nicht richtig. Gut, irgendwie schon, aber der wollte hören, dass wir uns alle fragen, woher wir kommen und wohin wir gehen, wenn's denn mal soweit ist und wie wir die Zeit dazwischen am sinnvollsten nutzen. Hab danach angefangen, allen möglichen Unsinn zu lesen, Mythologie, Astronomie, Religionen und Comics.
Dr.B.: Comics?
D.: Na klar, zum Entspannen...der Mist, der da so verzapft wird, is ja nich zum Aushalten, sag ich Ihnen. Nehmen wir beispielsweise mal die Geschichte von Moses, 10 Gebote, Sie wissen schon...ich mein, würd das heute passieren, per Email natürlich...die landeten doch im Spam-Ordner. Kant, is' bekant? Muhar, kleiner Scherz am Rande. Wie, hamse nich verstanden. Müssen se lesen, den Gag. Sie machen sich
doch Notizen, oder?
Dr.B.: Ähm, ja klar, Notizen...*gezeichnete Strichmännchen ausradier* Aber der Kant, das war doch jetzt wieder so'n Philosoph.
D.: Exakt. Man findet ja in all dem Wust nix Vernünftiges, jedenfalls nix, was erklären würde, warum die sich so'n Kopp gemacht haben, da hab ich mich wieder den Philos zugewandt. Watt soll ich sagen, hat nicht lange gedauert und ich hab den Dreh rausgehabt. Die haben sich alle die Welt so hingeredet und -geschrieben, dass sie das in ein mehr oder weniger schönes Korsett gezwängt haben und in dem sind sie dann mental spazieren gegangen. Aus die Maus. Es kommt nicht auf die Antworten, sondern auf die Fragestellungen an. Findeste watt Interessantes, mach dir deinen eigenen Kopp drüber - und fertig ist die Laube. Schon biste selbst ein Philosoph, ein Freund des Geistes und als solchen sehe ich mich. Ohne diesen ganzen intellektuellen Schmonzes, den eh keine Sau nachvollziehen kann oder will. Schaff dir selbst ethische und moralische Werte, die möglichst nicht allzufern unserer geltenden Gesetze angesiedelt sein sollten... basta. Und deshalb hab ich's studiert...um festzustellen, ob ich mich mit denen messen kann.
Dr.B.: Und? Können Sie?
D.: Ein definitives ja...genau wie jeder andere da draussen, der die Murmel nicht bloss als Hutständer gebraucht.
Dr.B.: Prima. Sonst noch was?
D.: Ja, Nietzsche hat gesagt: Gott ist tot. Kurz drauf hat Gott das selbe von Nietzsche gesagt.
Und Nietzsche ist just an dem Tag gestorben, an dem ich 63 Jahre später das Licht der Welt erblickte...ich glaube nicht an Zufälle.
Dr.B.: Schön, da sind wir heute ja sehr weit gekommen. Macht entweder 845 Euro 26 plus Mehrwertsteuer oder mehr romantische Geschichten vom Rock'n Roll. Tschü-hüss.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Einheitsbrei

Als es anfing, feste Konturen anzunehmen, war ich grad in Paraguay und wie ich so den Fernseher einschalte, da seh ich doch Leute auf der Berliner Mauer rumturnen, Trabbis, vollbesetzt mit glücksstrahlenden Menschen, denen grösstenteils Wildfremde Bananen und Schokolade verabreichen.
In bedenklichen Dosen, aber  das mal nur so nebenbei.
Ich bat meinen Cousin zu übersetzen, denn irgendwie mochte ich noch nicht so recht daran glauben, grad nicht veräppelt zu werden. Sein Erstaunen war noch sehr viel grösser, war er doch schon 15 Jahre weg aus Deutschland und die Vorgänge dort wurden in paraguayanischen Medien bestenfalls am Rande erwähnt.

Er bestätigte: Die Mauer war offen!
Anruf in Deutschland: Ja, es stimmt, hier ist die Hölle los. Zehntausende, wenn nicht gar noch mehr, reisten ungehindert in den Westen.

Wir stiessen mit einem lamapisseähnlichen Gebräu an und umarmten uns.

Das war am 09. November 1989 und knapp ein Jahr später, an ebenjenem 03. Oktober 1990, vollzog sich die von uns lapidar "Wiedervereinigung" genannte Zusammenführung und bescherte uns einen Feiertagstausch. Und jede Menge Ärger.
Jedem, der schonmal Fliegen mit einem Volkswirtschaftslehre-Buch erschlagen hatte, musste klar sein, wie sehr eine Angleichung der Lebensumstände auf beiden Seiten zu erheblichen Verlusten führen würde.
Hüben wie vormals drüben.
Ganoven aus dem Westen machten sich auf ins neue El Dorado, liessen sich Bier für 65 Pfennig schmecken und zockten nebenbei jeden ab, der nicht bei drei in seiner Platte war, die alten und auch nicht ganz so alten Kader dort sicherten sich Pöstchen und verarschten die Treuhand.
Ein Hauen und Stechen, bis am Ende in West und Ost die Verlierer feststanden.

Statt blühender Landschaften gab´s verwundete Seelen, verlorene Arbeitsplätze und derart bodenlose Fässer zu stopfen, wie sich das wohl  niemand vorher ausgemalt hätte

Heute, genau 22 Jahre später, darf feiern, wem danach zumute ist, wobei mir spontan Chanel tragende Linke in den Sinn kommen, denen die Wende gutbezahlte Abgeordnetensitze eingebracht hat, für die sie nichts weiter tun müssen, als ein bisschen zu lamentieren, Spekulanten, grosse Firmen und ähnliches Geschmeiss, das immer als Erster da ist, wenn`s irgendwo Leichen zu fleddern gibt.
Die Kanzlerin natürlich auch. Gauck. Und noch ein paar mehr von denen, die die Gunst der historischen Stunde nutzen konnten.

Auf der negativen Seite verbuchen wir die hohe Arbeitslosigkeit, der die Agenda 2010 und somit die Hartz-Gesetze folgten, die durch Frankreich und England nunmehr forcierte und völlig übereilte Einführung des Euro mit seinen heute mehr als  zuvor sichtbaren Auswirkungen.
Nicht zu vergessen die Menschen, die da wie dort durchs Raster fielen und das immer noch tun.

Ich denke, es fällt schwer, sich zu freuen, dass man zwar jetzt nach Malle oder Hawaii fliegen könnte, aber leider kein Geld dafür hat und dass die Merzedesse nicht auf Plantagen wachsen, wo sie nur darauf warten, gepflückt zu werden...nunja, diesem Irrglauben sind schon ganz Andere aufgesessen.

Es gibt noch viel zu tun, auch und gerade 22 Jahre danach und ich wünsche mir, dass mein Text zum 30. Jahrestag anders ausfallen möge.

Montag, 1. Oktober 2012

All night long (2)

Hallöle, da samma wieder. Wir, Pluralis Majestatis, bin eigentlich nur ich, aber das mit vollem Elan und ebensolcher Blase.
Daher gebe ich denjenigen, die gestern vorgaben, Besseres zu tun zu haben und nicht den Weg hierher fanden, die Möglichkeit, schnell mal runterzuscrollen und den vorherigen Beitrag zu inhalieren, denn die (2) da oben im Titel kündet von einer Fortsetzung.
Die anderen dürfen die Zeit sinnvoll nutzen, um beispielsweise ein Zigarettchen zu rauchen, ´nen Quickie  machen, den letzten Sexualpartner von Bettpfosten oder Heizung  befreien oder seinen Gören ´ne ordentliche Tracht Prügel  verpassen. Je nach Verfügbarkeit, Vorliebe und Lust.
Ich geh solange pullern.

In der Hoffnung, dass jetzt alle entspannt und auf dem neuesten Stand sind und nichts rekapituliert werden muss, steigen wir in die abendliche Berufsgestaltung ein.

Grob gesagt, was ja die von mir bevorzugte Art der Kommunikation zu sein scheint, talke ich da ein wenig small, wobei auch ganz gerne Nahrung aufgenommen wird. Um nicht zu fett zu werden, begrenzt man das am besten zeitlich. Ist auch besser für die Nerven, denn Leute im Urlaub neigen mitunter zu sehr, sehr merkwürdigen Gesprächsthemen und zum x-ten Mal hören, welches Wanderabzeichen errungen wurde, schleift sich auch relativ schnell ab.

Schon nähern wir uns wieder dem Büro, wo Korrespondenz von weniger Importanz oder Dringlichkeit erledigt werden will. Dem Wunsch wird nachgegeben.

Bevor Rezeption und Reservierung heim gehen, nutze ich noch die Möglichkeit, jemanden zu loben, weil
der- oder diejenige dann, die Erfahrung hat´s gezeigt, zufriedener schlafen oder saufen geht.
Es wird übrigens dringend davon abgeraten, Zufallsgeneratoren zum Einsatz zu bringen, sondern vielmehr nur überdurchschnittliche Leistungen zu honorieren. Aber das ist ein eigenständiges Thema und soll euch momentan nicht tangieren.

Der letzte Hausmeister geht, der Nachtportier kommt und von den Barkeepern mal abgesehen, sind wir allein im Haus. Ruhe kehrt so langsam ein.

Wir haben den Moment erreicht, wo, hach, endlich, ich Blogger, WP, Fb, Twitter und meine privaten Email-Accounts öffne und mich fix durch ein paar Online-Zeitungen zappe, um dann zu euren Ergüssen zu kommen.

So geht das dann die ganze Nacht: 1 Stündchen arbeiten, 5 Minütchen Pause, wo gelesen , kommentiert, auf Kommentare geantwortet und getwittert wird, wobei, das Letzte stimmt so nicht ganz, denn beim Zwitscherer hack ich auch zwischendurch mal eben ´nen dummen, ersatzweise schlauen Spruch rein, der mir vom Geiste geblitzt wurde, weil gedacht ist er dann ja eh schon und für das Tippen von maximal 140 Zeichen benötige ich nicht wirklich eine Ewigkeit.

Und wenn nicht gerade getippselt oder gelesen wird, erledige ich all die notwendigen Sachen wie Umsatzstatistiken checken, neue Hotels oder Aktionen planen, Prioritätenlisten für den folgenden Tag erstellen, Änderungen und Mitteilungen an die entsprechenden Abteilungsleiter weiterleiten und tausend andere kleine oder auch grössere Angelegenheiten, bei denen Störungen, seien es meine eigenen mentalen oder von aussen herangetragene, nicht weiter auffallen.

Zwischendurch versorge ich euch mit Lesestoff, wofür ich mir normalerweise ´ne halbe Stunde oder auch weniger, je nach Länge und Schwere des Textes, der meistens schon vorher im Kopfe entsanden ist, Zeit nehme.

So ist der halbe Tag und die ganze Nacht weitestgehend durchstrukturiert und wird auch so mit bestenfalls geringen Abweichungen durchgezogen.
Klingt nicht komisch, ist es aber, weil es im Grunde nur auf eins ankommt dabei:
Konsequenz!

Was wäre denn, wenn ich mich schon tagsüber von den genannten Social-Irgendwas ablenken liesse?

Dann würd´s mir gehen, wie all den Anderen, die zu nichts mehr kommen, ständig gehetzt sind, weil sie immer Angst haben, etwas wahnsinnig Wichtiges zu verpassen, wenn ihr Smartphone oder PC blinkt und sie das nicht sofort auf- oder abrufen.
Dem ist aber beileibe nicht so, von 100 Mitteilungen haben 98 eine Relevanz von -7 auf einer Skala
von +1 - +10.

Believe me, I´m old. But I´m happy.


Sonntag, 30. September 2012

All night long

Letztens fragte mich die Leserin Elfi B. aus H., der ich versehentlich mal ein Eheversprechen gab, soweit ich mich erinnere, wie es denn käme, dass ein so schöner, eloquenter, intelligenter Mensch wie ich (das stand da so, jedenfalls sinngemäss, kann ich auch nix für) sich nur nachts im Internet rumtriebe.

Das schreit ja förmlich nach einer adäquaten Antwort, die gerne noch vor Sonnenaufgang gegeben sein soll:
Zeitmanagement.
Ja.
Ganz dolle Sache, das. Beherrschen  leider nur  die wenigsten und ist daher zu Unrecht ein bisschen in Vergessenheit geraten.
Zum guten, ein besseres verlange ich ja gar nicht, bin ja bescheiden geworden, Verständnis erwähne ich an erster Stelle die mir gegebene Narrenfreiheit, die es mir erlaubt, den Tagesablauf weitestgehend selbst zu gestalten. Was ich sagen will: Solltest du bei einer Schraubenfabrik oder ähnlichem Arbeitgeber unter Vertrag und am Bande stehen, werden dir die folgenden, durchaus als nützlich zu bezeichnenden Ratschläge wenig bis gar nix nützen, aber wer weiss, vielleicht kannst du dich ja irgendwann mal hochschlafen und dann wirst du dich ärgern, nicht aufmerksam gelesen zu haben.

Ich halte mich für gewöhnlich zwischen 16 und 18 Stunden täglich ausser montags, da bin ich in Wien und abends gehen wir in der Regel gediegen einen picheln, in unseren Betrieben auf.
Dafür hat man mir entsprechende Räumlichkeiten zugestanden, an deren Türen "Bitte nicht füttern" prangt und die ferner von aussen verschliessbar sind. Das ist nur wegen der Hormone, glaub ich, bin halt in ´nem schwierigen Alter.

Aber wir wollen nicht abschweifen. Rechnet man die oben angegebenen Zeiten mal hoch, kommt man auf gute 115 Wochenstunden. Die arbeite ich logischerweise nicht volle Kanne durch, möcht ja nicht vorzeitig abtreten.
In erwähnten Zeitraum fallen körperliche Ertüchtigungen im Gym und Frei- bzw. Hallenbad, daher können wir getrost 6-8 Stunden abziehen.
Tagsüber, das heisst so ab Mittag respektive frühen Nachmittag wuppe ich meinen Luxuskörper in unser Headquarter; da ich der Head bin, ist das immer da, wo ich grad bin. Okay, für den soeben getätigten, überaus billigen Wortwitz bitte ich um Entschuldigung und fahre mit optimierten Arbeitsabläufen fort.
Die sehen vor, dass mir die Direktoren kurz im persönlichen Gespräch berichten, wie das Tagesgeschäft läuft und wo Besonderheiten meine Superkräfte erforderlich machen könnten.
Die beiden Hotels hier sind nur etwa 5 Gehminuten voneinander entfernt, mit Austria´s Next Topmopped schafft man das, sogar im nunmehr wieder gedrosselten Zustand, locker in 45 Sekunden. Wien wird videotelefonisch zugeschaltet. Das ist nicht nur praktisch, sondern hat auch was von Dr. No, ist also gut fürs Selbstwertgefühl.
Liegt nichts Bewegendes an, sportel ich erstmal und lass mich von dort anwesenden Gästen zutexten.
Danach sortiere ich die mir heimlich zugesteckten Handynummern der Damen nach Interessantheitsgrad, also nicht der Nummern als solche, sondern...aber das kann man sich ja denken.

Später empfange und oder werfe ich Firmenvertreter raus, beantworte Telefonate, Emails und ähnlichen Schnickschnack, diktiere unsinnige bis überflüssige Briefe, prüfe Angebote und allerlei Dinge mehr. Was halt so anfällt und man auf niemand anderen abwälzen kann oder will.

Ausserdem ist die Zeit zwischen 16 und 17 Uhr fest für Personalangelegenheiten, auf deutsch: Mimimi in Verbindung mit dem Wunsch nach mehr Geld oder Befugnissen, Arbeitsgeräten und ähnlichen Nebensächlichkeiten, reserviert, was ich anschliessend vor Ort überprüfe, wo weitere Gespräche mit Mitarbeitern stattfinden.

So, wer glaubt, das sei bisher nicht ungewöhnlich, hat nur bis zu dem Punkt Recht, wo ich ihm erzähle, dass das alles passiert, bevor ich überhaupt mal mein Handy, ein Smartphone besitze ich erst gar nicht, eingeschaltet habe, mal von einem internen abgesehen, für Notfälle.

Darüber dürft ihr jetzt eine Weile in euch gehen, bevor morgen weitere Geheimnisse verraten werden.
Nett von mir, oder?

Samstag, 29. September 2012

Ich taufe dich auf den Namen "Becky"

Ich versau´s mir ja regelmässig mit der Obrigkeit, sei es nun bei Behörden  -als ich hier zum Zwecke der Anmeldung ins Rathaus schlurfte und mich mit: "Super Kaff, hier bleib ich. Wo kriegt man das Brandzeichen?" physisch einführte, antwortete die ansonsten wahrscheinlich sehr nette Dame: "Hier! Was soll ich als Namen eintragen, Resident Evil?"- oder kirchlichen Einrichtungen.
Legendär waren ja schon meine Bemühungen, den damals doch eher lahmen Wettbewerb auf dem sakralen Leuchtmittelmarkt durch die Eröffnung eines Kerzenverkaufstandes vor dem Portal der lokalen Gottesanbetungsherberge zu befeuern, auch nicht schlecht der Schuss aus der Luftpistole auf die Schnapsflasche des Religion Unterrichtenden. Knapp daneben. Hat sich die Hand eingipsen lassen, der Lappen.

Sehr viel später, ich muss so Mitte dreissig und damit fast erwachsen gewesen sein, wurden wir zwecks Einrichtung eines Lichtsystems für ein bevorstehendes Konzert vom örtlichen Kirchenrat engagiert.
Damals war die katholische Kirche noch ein potenter Schuldner, Triple A sozusagen und da lässt man Zweifel an der moralischen Integrität des Auftraggebers schon mal aussen vor. Reicht ja auch, wenn man seine durchaus kritische Haltung durch Teufelssymbole auf dem T-Shirt zum Ausdruck bringt.

Irgendwie mulmig -muss das einfach kurz mal einfügen- fühlt man sich schon, wenn die ganze Zeit ein Mann in Frauenkleidern um einen rumscharwenzelt, andersrum macht´s mir relativ wenig aus.
Was der alles wissen wollte - ob  mir denn bewusst sei, dass der Herr alles sähe beispielsweise und wie ich mir das Paradies vorstelle und  wüsste, wie Gott die Uneinsichtigen bestrafe. Die ganze Litanei halt.

Was willste mit so einem machen? Bier holen schicken geht ja nicht.

Beschäftigung hingegen ist immer eine sinnvolle Alternative, wenn dir einer auf die Ketten geht, also bat ich ihn, so es ihm sein Gott erlaube, diese hübsche, kleine Betonplatte mal so zu halten, dass ich sie beidhändig unter Zuhilfenahme eines Schlagbohrers durchlöchern könne, um daran wiederum ein paar Schellen zu befestigen, die als Halterung...aber das ginge hier zu weit und ist unerheblich.
Jedenfalls setzte unsere klerikale Drag-Queen sie, die Betonplatte, die eigentlich nur ein Quader war, auf einen Sockel, auf dem das Taufbecken thronte und hielt dagegen, was das Zeug hielt.

Mir als eigentlich weltbestem Multi-Tasker fiel, als ich mich mit einem eingehenden Funkspruch befasste, nicht auf, wie weit der Bohrer schon gebohrt hatte und die Platte schon geplättet war.
Plötzlich war der Widerstand wie von Geisterhand weg und aus einem sauberen 10mm-Loch quoll Wasser.
Geistesgegenwärtig rief ich noch "Mayday, Mayday, wir verlieren Treibstoff" ins Walkie-Talkie, jedoch, man mag es ahnen - es war zu spät.

Mit etwas Gum Gum Auspuffdichtpaste war das Malheur einigermassen schnell behoben, aber die von mir reflexartig georderten 10 Flaschen Evian lehnte der Geistliche aus mir unerfindlichen Gründen ab, bevor er sich in sein Kämmerlein zurückzog und gar bitterlich weinte.

Ja, das hatte sein Gott nicht kommen sehen.
Blöd für die beiden, weil so ein neuwertiges Taufbecken durchaus mit  locker 20 Riesen zu veranschlagen ist.
Ich versprach ihm, ´nen Heiermann in die Kollekte zu werfen, wenn mir das nicht als Schuldanerkenntnis ausgelegt würde. Also später, beim jüngsten Gericht.

Freitag, 28. September 2012

Joder

Nein, mir ist nicht die Schreibweise des ollen Jedi-Meisters entfallen, sondern das ist spanisch, heisst soviel wie  "so ein Bullshit, scheisse, Mist" und wird Chodär ausgesprochen, wobei der Grad der Betonung des "ä" oder das Rollen des "r" die Verärgerung indiziert.

Chodääääärrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!

Ich persönlich fluche mitunter sehr gerne auf spanisch, vor allem, wenn ich Blogs bei WP lese, was ja mein heimliches und untherapierbares Laster ist, wie man sich eventuell erinnert.
Grad fand ich 3 davon unter den Top-Elaboraten, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, den Betonpfeiler, der das Eindringen von Kinderwagen in ein Berliner Café verhindern soll, medial anzuprangern.

Das hat zwar Aufmerksamkeit gebracht, ist aber aus diversen Gründen mal so richtig schön in die Hose gegangen, wobei in den meisten Fällen die Kommentatoren zur immer stärker anwachsenden Zahl der Halb- oder auch Gar-Nix-Wisser zu zählen sind.

Ich skizziere ganz kurz die Ausgangslage für diejenigen, an denen der kaffeetassenförmige Kelch vorbeigegangen sein sollte:

Besagte Gaststätte, denn um nichts anderes handelt es sich hierbei, in Prenzelberg, Berlin, hat die Idee der Ruhe-Oase zum Konzept ihres Etablissements gemacht und möchte zur Einhaltung desselben möglichst wenige bis gar keine Kinder in seinem Schuppen haben. Daher hat der Betreiber einen Betonpoller im Eingang platziert.
Kann man gut finden, muss man aber nicht. Kann man ein Fass für aufmachen, muss man aber auch nicht, denn wie gelegntlich schon mal vorkommen soll, ist der Wirt total im Recht, denn er verbietet lediglich Kinderwagen. Das kann er. Wie er auch Fahrräder, Roller oder ähnliche Vehikel nicht hereinlassen muss.

Bis hierhin verständlich?

Das ist gut, denn er hat noch eins, nämlich das Hausrecht, auf seiner Seite, was es ihm erlaubt, jedweden Gast, der den Betriebsablauf stört, an die frische Luft zu setzen. Hier könnte man getrost "lärmendes Gör" einsetzen.
Da er Kindern nicht generell den Zutritt verbietet, was unter Umständen gegen das Gleichbehandlungsgebot verstössen könnte, ist er auf der absolut rechtlich sicheren Seite und ihr solltet euch euer Gequake von wegen öffentliche Einrichtungen, freier Zugang für Alle, Recht des Bürgers (was auch immer das sein soll) etc.pp. einfach mal sparen, denn es ist substanzlos, dumm und zeugt von omnipräsenter Ahnungslosigkeit.

Letztens las ich einen Post, wo gefragt wurde, ob man das blaue oder das rote Halstuch schöner fände.
Das ist eure Gewichtsklasse.
Also nehmt entweder zu oder haltet einfach mal die Klappe und labert nicht von Dingen, die ihr auch nicht annähernd versteht.
Wer eine Marketing-Strategie mit Kinderhass gleichsetzt, der blickts glaub ich nicht ganz.
Finde ich die  Strategie gut?
Nein.
Aber darum gehts nicht.

War das jetzt wieder zu brummig?
Nein.
Das war angepisst, erzürnt, erbost.
Darüber hab ich jetzt sogar das angebohrte Taufbecken hintenan gestellt.
Könnter mal sehn.

Donnerstag, 27. September 2012

Dream on

In meiner schier unendlichen Güte habe ich beschlossen, eine Geschichte zu erzählen, statt auf die vorhergegangenen Kommentare einzugehen.
Also, macht euch ´nen heissen Kakao oder Tee und setzt euch zu mir.

Es war einmal -und das ist noch gar nicht so lange her- eine wunderschöne junge Frau, die wurde von ihrem Angebeteten in dessen Blog immer nur "Trulla" genannt und sie fragte sich lange, da sie dessen Sprache nicht mächtig war, was das zu bedeuten hätte. Soviel wie "zauberhaftes Mädchen" hatte er ihr immer erzählt, jedoch schenkte sie seinen Ausführungen nur sehr selten Glauben. Wir wissen nicht warum, aber so war es.

Eines Tages nun begab es sich aber, des Angebeteten Stieftochter war soeben eingezogen, dass er heimkam, die Tür öffnete und sich der Inhalt eines 10-Liter-Eimers über ihn ergoss.
Nun, was war geschehen, mag man sich fragen.
Stieftochter hatte unter Zuhilfenahme diverser anderer Sprachen, Handzeichen, sowie entsprechender Gestik und wohl auch Mimik eine , sagen wir mal sehr saloppe Umschreibung des Begriffs "Trulla" interpretiert.

Jetzt wäre die Geschichte eigentlich schon zu Ende, aber unter Berücksichtigung eures Alters und dem damit verbundenen maroden Zustandes eurer Kniegelenke, die ihr ja nur für mich und meine Geschichte habt beugen müssen, um euch niederzulassen, will ich, um dem Rechnung zu tragen, noch etwas hinzusetzen, nämlich erstmal eine Frage:
Glaubt, ihr, dass er sie jetzt a) nicht mehr "Trulla" nannte und auch sonst nicht mehr neckte
                                 oder b) in der Folgezeit immer eine Schirm aufspannte, bevor er eintrat?
                                             (worauf er übrigens von vorne mit einer Wasserpistole beschossen wurde)


Doch lasst uns in die jüngere Historie zurück- und von obiger Mär ein wenig abgehen.
Letztens hat man mich mit einem, ähm, technich modifiziertem Zweirad erwischt. Dumm gelaufen. Zahlste und hältst die Fresse. Kannst natürlich auch sagen: Och nö, kann gar nicht sein, weiss auch nicht, wie der 32er Del-Orto dahin und der andere Vergaser weggekommen ist und der Auspuff hat sich wohl von selbst aufgebohrt. Kannste, erscheint allerdings nur wenig glaubwürdig, oder?

Das war übrigens die Stelle, wo ihr alle ganz heftig hättet nicken müssen. Habt ihr aber nicht, weil ihr euch fragt, worauf ich hinaus will.Gelle? Ist doch so?

Und schon naht Aufdröselung:
Die Dame mit den werten Befindlichkeiten und Baseballschläger im Arm, deren Angst vor Spassverlust ich zwar zur Kenntnis nehme, allerdings für relativ unbegründet halte, versucht der Welt weizumachen, sie sei ein Unschuldslamm und ich der böse Wolf, daher rekapitulieren wir ein wenig und dabei stossen wir auf Leserverunglimpfung (also, meiner damaligen Leser jetzt, die seien nämlich zu doof, fand man) und Schiedsrichterbeleidigung nach dem Erhalt der gelben Karte. Und da gab´s auch nicht "bäm, auf die Schnauze", denn sollte ich das jemals tun, sähe das ein wenig anders aus. Bin ja ein Mann des Wortes.

Also wälzt bitte eure Weicheiereien, mentalen Unpässlichkeiten und sonstigen Instabilitäten nicht auf mich ab und wenn ihr in den Spiegel schaut, gebt einfach mal zu, in jenem Moment scheisse auszusehen und drescht nicht auf den ein, der euch den Spiegel hinhält.

Und was Heileweltpatpatkram ist, erklär ich demnächst mal, ebenso, dass es dem Herrn ViaE nicht wichtig war, ob man ihm zum Bloggeburtstag gratulierte, sondern es um Freundlichkeit auf der einen und angebliche Brummigkeit auf der anderen Seite ging.

Und morgen erzaähl ich euch, warum ich so gerne Taufbecken anbohre.

Mittwoch, 26. September 2012

Eine Frage der Brummigkeit



Um den Herrn Nicholson in leicht abgeänderter Fassung zu zitieren:
Ihr könntet meine Brummigkeit doch gar nicht ertragen.

Oder mal andersrum gefragt: Was, bitteschön, findet ihr denn so brummig, dass es euch vom Kommentieren abhält? Ist es vielleicht die Art, wie  ich auf Mika oder Hijack antworte? Nun, die beiden kenne ich (und sie mich, was in diesem Fall wohl sehr viel wichtiger ist) seit dreieinhalb Jahren, die wissen, was ihnen hier blüht.
Die anderen werden sich dran gewöhnen müssen. Oder wieder abwandern, denn ich schreibe, kommentiere und reagiere auf Kommentare, so wie es mir gefällt.
Meistens schreibe ich das, was mir grad so in den Sinn kommt, manchmal setz ich auch kein Smiley dahinter und meine Kommis enden auch nicht mit "liebe Grüsse", "hab dich lieb" oder ähnlichem Schmonzes; der Umstand, dass ich mich mit dir bzw. deinem Gedankengut befasse, sollte eigentlich ausreichen, um dir zu zeigen, dass ich das eventuell gar nicht mal so uninteressant finde, was du da abgelassen hast.

Dieses Blog war und wird auch niemals ein Publikumsblog sein, es ist mein Spielzeug und wenn du mitspielen willst, dann gebe ich vor, wie das zu geschehen hat. Könnt ihr ja mit euren auch so halten, gefällt dir meine Art nicht, blockste meine Kommis, entfernst mich aus dem Blogroll und jut is.
Mir ist es sowas von latte, ob ich 40, 400 oder 40.000 Leser habe, denn ich schreibe in erster Linie zum Spass und zur Entspannung.

Mittlerweile sind die Zugriffszahlen  erstaunlich hoch, die Kommentare jedoch sind erheblich zurückgegangen. Das liegt zum Einen daran, dass die Leser mit Eiern, die früher immer kommentiert haben, das Interesse sowohl an ihrem eigenen, als auch an anderen Blogs, in diesem Fall meinem, verloren zu haben scheinen. Das ist der Lauf der Dinge, kannste nix dran machen.

Und jetzt kommen wir mal zum Knackpunkt: Wenn ich immer und in voller Offenheit sagen würde, was ich -und zwar ganz ernsthaft-  denke, bekäme ich nicht nur 3-4 sehr merkwürdige Mails im Monat, sondern Hunderte.  Da ich mir das nicht antun will, beschränke ich mich darauf, ein wenig zu lästern, sticheln und provozieren. Die Reaktionen / Nichtreaktionen sind übrigens sehr aufschlussreich oder wie ich letztens twitterte:
15 Minuten Twitter ersparen 15 Semester Sozio- und Psychologiestudium.
Das gilt auch für Blogs, Fb und sonstiges Gedöns in der Öffentlichkeit.

Nehmt´s mir also bitte nicht übel oder auch doch, ganz, wie ihr wollt, aber macht ihr euren Heileweltpatpatkram und ich mach meinen und wenn der euch nicht gefällt, nicht interessiert oder sogar nervt - jo mei.

So als kleiner Rausschmeisser noch, weils mir grad wieder einfällt:
Post am Sonntag, ging u.A. um Bloggeburtstag: Zugriffe 612 (von denen rd. 350 meine "privaten" Leser gewesen sein dürften, bleiben also etwa 260, Kommentare: 4.
Muss ich noch was sagen zu eurer "Freundlichkeit"?
Und wie panne muss man eigentlich sein, mich wegen Linktausch anzumailen? Hallo? Können wa nich lesen oder watt?

In diesem Sinne wünsche ich einen geruhsamen Lebensabend.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Sonntag, 23. September 2012

Kurze Unterbrechung

Wie uns soeben aus wie immer nicht besonders gut informiertenn Kreisen zugetragen wurde, feiert dieses Blog heute 2. Geburtstag.
Daher unterbrechen wir die Reportagereihe " Unkulturen dieser Welt", die aber, wie uns glaubhaft versichert wurde, demnächst mit "Deutsche", "Franzosen" und "Italiener"  fortgesetzt werden soll.

Leider ist es uns nicht gelungen, den Blogbetreiber anlässlich dieses Jubeltages zu einer Verlosung zu bewegen, da, wie er verlauten liess, bisherig ausgelobte Preise und Gewinne nicht den entsprechenden Anklang gefunden hätten.

Wer sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen möchte, ihm persönlich zu gratulieren, der finde sich bitte am Montag, dem 24.09.12 zwischen 14 und 23 Uhr im Schottenhamel-Festzelt, Theresienwiese, München ein. Oder im gegenüberliegenden Pavillon des Deutschen Roten Kreuzes. Machen Sie sich keine Sorgen, er wird Sie erkennen.
Es wird um Abendgarderobe gebeten.

Samstag, 22. September 2012

Grüezi

"Mir hat mal einer ´nen echten Picasso für 4000 Franken verkauft. So ein Trottel."

Ich für meinen Teil liebe es ja, Bargespräche zu belauschen. Die Schweizer haben zu ihrem Unglück keine nennenswerte Spirituosenindustrie und sind daher auf Gedeih und Verderb den hiesigen Destillaten ausgeliefert. Die vertragen sie genau so wenig wie Kritik oder ich ihre linguistischen Artikulationsversuche, die nicht selten in einem Buchstabenmassaker zu enden drohen.
Er zügelt z.B. gern, leider nicht sich selbst und seinen Wortschwall, sondern seine sieben, eventuell auch mehr Sachen, so man ihn denn lässt, was wir mit allen Mitteln zu verhindern suchen. Also, wenn wir rausgefunden haben -Google-Translator kann man dabei knicken-, was er will.
Zunächst mal gefällt dem Eidgenossen das von ihm ausgewählte und von uns zugeordnete Zimmer nicht, weil es einen / keinen Balkon hat, zu weit / nah vom Schwimmbad entfernt , zu hoch / tief gelegen ist oder einfach weil Samstag ist und samstags zügelt er halt gern.
Im Restaurant stossen die Ruebli nicht auf seinen Geschmack, womit er gemeinhin ausdrücken will, dass ihm die Möhrchen nicht munden und ihn erstaunt, dass wir die Rösti zu handlicheren Knödeln rollen.
Der wohlhabende Schweizer, und nur  den beherbergen wir, fährt gerne nordamerikanische Autos, kann die Riesenkutsche aber nicht in der Tiefgarage parkieren, weil die nunmal nicht für 8m-Strassenkreuzer ausgelegt ist.

Trinkgeld scheint für ihn die Arbeitsmoral zu senken.
Das nächste Hotel wird schweizerfrei.

Freitag, 21. September 2012

Form follows function

Heute möchte ich mal mit den gängigsten Klischees über Österreicher brechen und euch ein wenig in meinen momentanen Kulturkreis einführen. Dass Mozart im engeren Sinne nicht, der Obdachlose aus Braunau mit der hässlichen Frisur sehr wohl  der Alpenrepublik zugehörig war, habe ich ja schon an anderer Stelle mal ausgeführt, daher überspringen wir diesen Punkt gnädigst und wenden unser Augenmerk auf den nachfolgend Prominentesten, den Herrn Hölzel nämlich, der ja dereinst in den Tropen beschloss, Führerschein samt Löffel abzugeben. Bis in die gelackten Haarspitzen zugedröhnt, erwischte ihn ein Bus.

Nur um diesen geilen Wortwitz nicht bei Twitter zu verschwenden, behaupte ich hier und jetzt, dass die zugepengten Verkehrsopfer hier auch "Falcoholiker" genannt werden.
Womit, welch kühne Überleitung, wir zu Nennungen, Ernennungen, Ehrentiteln und derartigem Krempel kommen können, worin Austria auch Anno Domini 2012 noch der Weltmarktführer ist.

Ohne Magister biste hier gar nix, Magister ist der, soweit ich weiss, niedrigste zu erreichende akademische Titel, er entspricht in etwa unserem Seepferdchen und man scheint von Seiten der Hochschulen recht inflationär damit um sich zu werfen, denn es wimmelt nur so davon, was nicht weiter schlimm wäre, gäbe es nicht diesen unheilvollen Hang, auf Nennung zu bestehen.

Im Vergleich dazu macht der Hofrat hingegen schon was her, zumal Berufs- und Ehrenbezeichnung  sich hier vermengen können und letztendlich jeder Depp, so er nur lange genug in seinem Amte bleibt, derart bezichtigt werden kann.

Besonders schön aber, nicht zuletzt, weil ich da gewisse Perspektiven für mich selbst sehe, ist der Kommerzialrat, denn das kann man mit 50 werden und muss dafür lediglich Verdienste jedweder Art in der Wirtschaft vorweisen. Quasi wie geschaffen für mich.

Wenn´s damit wider Erwarten doch nichts werden sollte, bleibt immer noch der Umweg übers Showbusiness: Alexander ist schon hinüber, Jürgens steht schon mit einem Bein im Grab, mit dem anderen im Knast wegen seiner sexuellen Vorlieben und Skimopp Hinterseer, nun, der wohnt hier in der Nähe, man könnte es wie einen Bergunfall aussehen lassen.

Alles in allem gute Aussichten und so bleib i no a bisserl.
Mei, irgendwie sans ja scho liab, die Ösis, verschroben, aber liab.

Donnerstag, 20. September 2012

Falscher Fuffziger

War es euch eigentlich jemals vergönnt, etwas über meinen kleinen Bruder zu erfahren?
Wenn nein, so soll dies jetzt geschehen:
Eigentlich ist mein kleiner Bruder gar nicht mein kleiner Bruder, sondern schlappe 11 Monate älter als ich, jedoch -so geht jedenfalls die Mär- soll ich schon bei meiner Geburt grösser gewesen sein als er, also nicht nur als er bei seiner, sondern im realen Vergleich Neugeborener zu fast 1jährigem.
Dieses leichte bis mittelschwere Missverhältnis setzte sich über die Jahre fort, was zu grotesken Situationen führte, in denen er ihn bedrängenden Höherklässlern seinerseits damit  drohte, seinen kleinen Bruder zu holen, was in der Regel zu heftigen Lachanfällen führte. Also zumindest, bis ich dann tatsächlich kam.
Mit 6 hatte ich einen schweren Unfall, unten bei uns in der Strasse. Er lief hoch in die Wohnung, legte sich ins Bett und weinte einfach so vor sich hin. Meiner anwesenden Mutter erzählte er nichts, weil er dachte, ich sei tot und da könne man eh nichts mehr machen.
Unvergessen auch die Nacht, wo er -wir schliefen im selben Kinderzimmer (ja, ihr Einzelkinder und verwöhnten Gören von heute, das war damals so)- beim Schlafwandeln in die laufende Musiktruhe pinkeln wollte.
Oder wir in der Wohnung Fussball spielten, dabei eine Fensterscheibe zu Bruch ging und Vaddern uns die bis dahin verweigerte Vereinsmitgliedschaft spendierte.

Wie zweieiige Zwillinge schlidderten wir erst in, dann durch die Pubertät, beides und beide einigermassen unbeschadet.

Später, als ich mal aus Gründen, die hier nicht hergehören, ein paar Jahre nicht anwesend war, führte er meine damalige Firma.

Er mochte immer meine Frauen, seine Frauen hingegen hassten mich, besonders die Mutter seiner Tochter, meiner Nichte. Vielleicht, weil ich ihr beibrachte, E-Gitarre zu spielen, wer weiss.

Und dieser Knirps in kurzer Hose, dieser schlaksige Jüngling, dieses Bollwerk der Infantilität wird jetzt 50.
Hat man Töne?
Ja!





(In Erinnerung an die erste gemeinsame Tüte, also aus Plastik gezz, beim Aldi, nech?)

Dienstag, 18. September 2012

Schluss mit listig

Habe ich bisher nur versucht, euer Bewusstsein aufs Subtilste zu unterwandern, gibt´s ab sofort die volle Breitseite. Kompromiss- und schonungslos werde ich offenbaren, wie es tatsächlich um mich und meine Seelenlage bestellt ist.
Zuallererst sei der Welt mitgeteilt, wie wenig Anerkennung mir im wirklichen Leben zuteil wird.
Leset und weinet:
Da war nämlich die Sache mit der Stange, der metallenen, bei uns im Kinderclub. Nun, da sich die Blätter  rot und meine Haare  grau färben, reduziert sich die Anzahl der Gäste, der Herbst hält Einzug.
Verwaist stehn Bobby-Car und Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spiel, die Rutsche wird nicht berutscht und die Hüpfburg nicht behüpft. Gar düster wirkt´s. Um der Tristesse zu entfliehen, schlug ich nun vor, man könne doch an der Stange, an der normalerweise Kinderchen dem Feuerwehrmanndasein huldigen...nun, man könnte doch...halt so, wie ich das in dem Nachtclub meines Vertrauens gesehen hätte...am Wochenende...nein?
Der Witz ist ja: Die empören sich nichtmal richtig, ne, übern Kopf wird einem gestrichen oder in die Wange geknufft.
Derartige Respektlosigkeit und Geringschätzung meines kreativ-innovativen Potentials ist mir bislang kaum bis überhaupt noch nicht untergekommen und ich überlege ernsthaft, meine Taktik, mich mit jeder einzelnen Mitarbeiterin individuell und emotional zu befassen, aufzugeben.
Allerdings hätte ich dann mehr als 200 Menstruationszyklen völlig umsonst auswendig gelernt.




Montag, 17. September 2012

So korrekter?






+









=



Bilder von:deutschercomicblog.blogspot.com; maxrev.de; vee-jas.de


Sonntag, 16. September 2012

Textunverständnis? Kein Problem:



+




       


         

                  =







Fotos von: mama-livic.com;spreadschirt.de;report-k.de

Samstag, 15. September 2012

Sex and Drugs and Rheumadecken




Gelüstet es eine Band nach Aufmerksamkeit, Prestige und schlappen 1,2 Millionen -Rentner, Babies und diverse andere Randgruppen eingerechnet- Fans, die denken, sie könnten mit der Streifenkarte ins Konzert gelangen, dann nennt man sich nach einer U-Bahnhaltestelle.
Das funktioniert allerdings nur in München. Jedenfalls kenne ich keine Schlager-Combo, die sich Mümmelmannsberg, Jungfernstieg oder Kellinghusenstrasse nennt, was aber letztendlich auch völlig egal ist, weil´s nichts zum Fortlauf des heutigen Beitrags beiträgt.

Die obigen, sich und ihre Lala darbietenden Herren wurden von uns licht- und beschallungstechnisch ausstaffiert, dereinst in den späten 90ern des vorangegangenen Jahrhunderts. Zu dem Zeitpunkt waren sie schon so einige Jährchen jenseits ihres Zenits, genau wie ihre Fans, und weil sich das so gut traf, trafen sich beide Gruppen auf einer Benefiz-, Geburtstags- oder Weissnichmehr-Party.
Verwelkender Ruhm meets ebensolche Körper.
Ein lauer Spätsommerabend, 19 Grad so in etwa, Schafswollplaids und Inkontinenzmittel machten die Runde, da kam uns die ansich glänzende Idee, in sexuelle Interaktion mit den Catering-Mädels zu treten, was nicht nur dem besseren Miteinander, sondern auch hygienisch besserer Verpflegung förderlich sein sollte.

Pille, Apothekerssohn aus gutem Hause, war aus nachvollziehbarem Grund unser Sicherheitsbeauftragter und Beschaffer allerlei bewusstseinseliminierender Tinkturen und Pülverchen, ausserdem Brillenträger und da es noch kein Mobbing gab, schickten wir ihn einfach so an den Bühnenrand, um bemerkenswerte Zwischenfälle zu bemerken und deren Folgen möglichst einzudämmen.
Plötzlich ertönte, wir befanden uns noch in der geschlechtlichen Erkundungsphase, ein lauter Hilferuf.
Also Büx wieder an, zum Podest geeilt und den Hintergrund erfragt.
Der bestand im Wesentlichen darin, dass die dünne Stimme des Sängers allenthalben die erste Reihe erreichte, was jedoch bestenfalls sekundär an der Technik lag.
So regelte ich erfolglos an Reglern, drehte an Knöpfen, verkabelte neu und beruhigte die aufgebrachte Seniorenmasse, bis nach etwa 20 Minuten heftigster Regen einsetzte, der zum Abbruch des Konzerts und einhergehender Abreise der Essensmannschaft führte.

An jenem Abend ging ich sehr unbefriedigt ins Bett, die alten Menschen auch. Aber nicht in meins.


Freitag, 14. September 2012

Hier könnte Ihre Werbung stehen

Tut´s aber nicht. Weil Ihre Produkte, Dienstleistungen und Gesichtsfarbe scheisse sind und ich mich schon anderweitig prostituiere.
Stattdessen wird hier jetzt mal kräftigst Eigenpromotion betrieben und auf die Zugehörigkeit zur wachsenden Gemeinde der Twitterer hingewiesen.
Wer das geneigte Auge ein wenig nach rechts bewegt, wird spontan auf die aktuellen Tweets von @Pubkamerad aufmerksam gemacht, dessen Unnutz  und Einfallslosigkeit nunmehr auch in maximal 140 Zeichen dargeboten wird. Damit ihr nix verpasst, solltet ihr mir folgen, oder wie der Trendforscher, der an meiner bisherigen Verweigerungshaltung zu verzweifeln drohte, sagen würde: followen.
Und dann müsst ihr responden, retweeten, faven, was die Tasta hergibt, denn nur so werde ich berühmt und reich, was die geringe Chance beinhaltet, dass ich eines Tages auf eine einsame Insel ohne Internet verschwinde und ihr eure Ruhe habt.

Unter den ersten 10 Followern, von denen sich 2 schon ins mentale Verderben gestürzt haben, verlose ich ein Massage-Wochenende, heisst: Ihr dürft mich ein ganzes Wochenende lang massieren.
Genächtigt wird in einer unserer äusserst geräumigen Wäschekammern, intern auch "Boris-Becker-Suiten" genannt.
Seid dabei, wenn der erste Schnee fällt, den ihr dann von Parkplatz, Dach und meinem Mantelkragen entfernen dürft.

Wer jetzt noch zögert, ist selbst schuld und verdient es gar nicht, am Leben eines so überaus reizenden Menschen wie mir teilhaben zu dürfen und wird fortan mit Nichtbeachtung und Durchfall bestraft, und zwar nicht unter 3 Tagen.

Wer noch etwas gegen diese dauerhafte Verbindung hervorzubringen hat, der stehe bitte auf und spreche jetzt.
Oder schweige für immer.


Donnerstag, 13. September 2012

An Tagen wie diesen

Ich bin ja nicht nur blutjung, wunderschön und hyperintelligent, sondern auch sehr oft einfach  verwundert, über wie wenig Geschmack urlaubende Menschen verfügen.
Mir ist kurzfristig der Musiker ausgefallen und dank der Agentur, die "Topp Kwaliteht zum Billich-Prais" anbot, ist es gelungen, innerhalb von nur 2 Stunden Ersatz aufzubieten, dessen Repertoire von Dean Martin bis Jürgen Drews reichen sollte und der wahrscheinlich in der Zeit, die sein Auftritt dauerte, auch locker so 20-30 Euro auf dem Innsbrucker Strassenstrich hätte verdienen können.
Baskenmütze, weisser Anzug und Cowboy-Boots, dazu stimmliche Variation wie Kermit. Warum gehen solche Leute nicht zu Bohlen?
Nun, dem Publikum gefiel´s anscheinend: Da wurde heftigst mitgegröhlt, sofern es der Refrain zuliess und zu spanischen Eiern geschwoft, was das mittelalte Raucherbein hergab. Weitestgehend nüchtern.
Meine Vermutung ist, dass der Programmierer unseres Reservierungsprogramms da irgendwelche Mindcontrol-Segmente verwendet hat, die dem Gast jeglichen guten Geschmack bei der Eingabe seiner persönlichen Daten entziehen. Oder beim Check-In.
Werd das mal im Auge behalten.
Genau wie den sich alleinunterhaltenden Musikmenschen, der talentfrei, aber tapfer die toten Hosen coverte. Oder wie er sagte: Die tottän Chosän.

Mittwoch, 12. September 2012

Ach, doch nur 2:1?

Man darf, was ich sehr erstaunlich finde und dringendst auf Konformität mit dem Grundgesetz überprüft werden sollte, Menschen nicht rausschmeissen, weil sie unter Realitätsverlust leiden, wobei an unseren Barkeeper gedacht sei, der allen Ernstes 3:0 für Österreich getippt hatte.
So scheisse können die Deutschen, obwohl sie redlich bemüht waren, mich Lügen zu strafen, gar nicht spielen.
Mein 17:6 wurde leider auch nicht erreicht.

Montag, 10. September 2012

Isn´t it ironic?


www.fotocommunity.de
 Meine allzeit aufmerksame Mutter, der ihr diesen Eintrag zu verdanken habt, weshalb ihr sie lobpreisen solltet, antwortete auf meine Frage, wie weit die Bemühungen um  Ehrenbürgerschaft in meiner  Geburtsstadt gediehen seien, für ihre Verhältnisse recht schwammig mit  "weiss nich, aber ´ne Strasse hammse schon nach dir benannt" und sandte fogendes Beweisfoto   =========>
 
Eigentlich ging es ihr aber bei unserem Telefonat um den kapitalen Bock, den ich ihrer Meinung nach mit dem Foto im letzten Post geschossen hätte. Es könne ja, so Mutti, jemand auf die Idee gekommen sein, es handele sich um ein Originalbild von mir.

Ums hier mal ganz deutlich zu sagen: Das bin nicht ich. Ich habe nicht so hässliche helle Handinnenflächen.

Nachdem das nun hoffentlich ein für alle mal geklärt ist und ich schwerst überlege, ob man einfürallemal getrennt oder zusammen schreibt, wenden wir uns viel wichtigeren Dingen zu, als da wäre Austria`s Next Topmopped, das, wie von einem übereifrigen Dorfsheriff moniert wurde, ein wenig zu schnell sei, weshalb er mir einen Strafzettel ausstellen müsse. So ein Quatsch, als ob es dadurch langsamer würde, gab ich noch zu bedenken, doch da fing er schon an, die technischen Feinheiten meiner Höllenmaschine auf Vorschriftsmässigkeit zu überprüfen, was mir eine Order einbrachte, nach der sie innerhalb von 7 Werktagen auf die Werkseinstellungen zurückzubauen sei. 49,7 satte ccm brächten nunmal keine 85 km/h Höchstgeschwindigkeit zustande und wenn doch, bräuchte ich ein grosses Nummernschild samt adäquatem Führerschein. Der ist mir ja aber eben genau deshalb, nämlich überhöhter Geschwindigkeit, verlustig gegangen. Welch Ironie des Schicksals.

Samstag, 8. September 2012

Der Untergang des Abendlandes

Ich gehöre ja zu diesen altmodischen Menschen, die unaufgefordert "Guten Tag", "Moin", "Tschüss", "Auf Wiedersehn", "Bitte" und auch "Danke" sagen, wenn´s denn angebracht scheint. Kost ja nix und macht neben ´nem prima Teint auch ebensolches Karma, was ich zwar nicht wirklich brauche, aber man weiss ja nie.

Nun ist mir allerdings aufgefallen, dass die Jugend, die ich aus noch relativ aktuellem Anlass altersmässig zwischen 12 und 49 ansiedel, nicht mehr grüsst und zwar nicht nur mich nicht, was noch einigermassen begreiflich wäre, sondern allgemein.
Da schlenderste in dem 3000 Seelen-Kaff die lokale 5th Avenue entlang, bummelst Schaufenster mit fleischhauenden Fleischhauern oder holzschnitzenden Holzschnitzern darinnen und ein jeder jenseits der 50 hebt die Hand zum Grusse oder quetscht sich gar ein paar Laute raus, die man mit einigem Wohlwollen als Salut interpretieren kann, wohingegen das junge Gemüse nichtmal ein Augenzucken für dich übrig hat.
Die Ohren zugestöpselt und mit Bieber, Adele oder den krachledernen Schlumpfschneutzlern beschallt, die Augen festgetackert am Iphone, um ja keine soziale Interaktion zu verpassen, huschen sie an einem vorbei.

Das darf nicht sein, daher meine Bitte: Grüsst gefälligst, ihr Penner,

denn


Freitag, 7. September 2012

Der Arschlochvogel

Dem aufmerksamen Pedanten wird´s vielleicht schon mal aufgefallen sein, dass ich mich hier nur nachts oder gar frühmorgens aufhalte und die Welt mit Kommentaren und/oder Posts beweisheitere.
Das hat Gründe, die jetzt näher auszuführen ich aber keinen Bock habe, nur  soviel: Wir befinden uns hier nur evolutionstechnisch gesehen in einer anderen Zeitzone, folglich sind die Zeitangaben korrekt, was wiederum auf allgemeine Nachtaktivität meinerseits schliessen lässt, die morgendliches Schlafen erfordert.
So wollt ich auch gestern tun, allein ein Piepmatz hatte da wohl was gegen. Unterm Dachfirst sass ein Spatz, Rotkehlchen, Falke, Adler, Airbus (vermutlich Zutreffendes bitte ankreuzen, kenn mich da nicht so aus) und dachte, zwitschern zu müssen, wohingegen ich friedlich und stumm in meinem Bettchen verweilte.
Ich zum Fenster:
"Hau ab, du Drecksviech, will pennen!"
"Tschiep?"
Suche was zum Werfen, find aber nix. Wieso hab ich keine Wurfgeschosse in meinem Schlafgemach? Da ist Aufrüstung angebracht, ein DIY-Nato-Doppelbeschluss wird gleich mal mental ratifiziert.
Bis dahin schlage ich aber erstmal das Fenster laut zu. Tweety fliegt weg. Ich zurück in die  Kiste.
Etwa 5 Minuten später, das Sandmännchen schickte sich an, Feierabend zu machen, war er wieder da.
"Tschieptschieptscherieptschieptschiep."
Schmeisse einen Schuh in seine Richtung.
Vogel weg, Schuh auch. Schnell was angezogen, Schuh wiederholen, treffe Nachbarn.
"Wos mochsten du da? Solltest net schlofen?"
Ich werde ihn erschlagen. Eines schönen Tages werde ich ihn erschlagen. Mit einem Kantholz. Aber nicht jetzt. Jetzt bin ich zu müde.

Man könnte, wenn man denn wüsste, was es heisst,  ja antizipieren, ich hingegen  mach´s kurz:
Nach 2 ähnlich gelagerten Fortsetzungen schnappte ich mir Kissen und Bettzeug und legte müdes Haupt samt zugehörigem Körper aufs Sofa im benachbarten Wohnzimmer.
Schon bald schlief ich ein und träumte von halben Hähnchen und wie ich grad herzhaft in eins reinbeissen will, da klingelt der Wecker.
Guten Morgen, Welt.
Wie ich das Bettzeug zurück ins Schlafzimmer  bringe, sitzen da 2 von denen auf der Fensterbank und tschiepen sich an.
Kriegt man für Doppelmord eigentlich mehr aufgebrummt?

Donnerstag, 6. September 2012

Wer Gutes tut, darf auch mal drüber reden

Wie ihr ja alle wisst oder es zumindest erahnen könnt, ist  "Verdummt in alle Ewigkeit"  das Blog für praktisch angewandte Lebenshilfe.
Immer der Prämisse des intuitiven Altruismus´ folgend, werden hier Weisheiten und Erkenntnisse vermittelt, für die ihr sonst stunden- , ja wenn nicht sogar tagelang selber leben müsstet.
Den männlichen Lesern  sei heute ans Herz gelegt, dass man auf die Frage, warum man nicht die Paralympics im Fernsehn verfolge, keinesfalls :" Wieso denn, ich guck ja auch keinen Frauenfussball." antworten möge, jedenfalls nicht, wenn es sich um eine Fragestellerin handelt.
Das kann mitunter zu leichten Verstimmungen führen und ist dem  Betriebsklima abträglich, es sei denn, ihr habt keine mehr oder weniger mitarbeitenden Zicken.

Wie weit ich dagegen schon in den Bemühungen gekommen bin, der nachfolgenden Generation meine Werte und Ziele weiterzugeben, ist sehr gut an einem meiner Direktoren zu sehen, der sein leichtes Zuspätkommen mit einer äusserst guten Tat rechtfertigen konnte:
Gestern Nacht nämlich, als ihm der Sinn nach Hochprozentigem stand, führte ihn sein Weg in eine Diskothek und dort, wie er mir unter Tränen der Rührung gestand, wurde er einer offensichtlich aus einem ehemaligen Ostblockstaat stämmigen jungen Frau angesichtig, die so arm gewesen sein muss, dass sie sich nur ganz wenig Kleidung leisten konnte und -wohl aufgrund mangelnder Ernährung- auch nicht gerade übergewichtig war. Ich könne mir ja gar nicht vorstellen, fuhr er fort, wie ihn das emotional aufgewühlt hätte und aus Mitleid habe er sich gezwungen gesehen, das Mädchen vor den überall lauernden Gefahren schützen zu müssen und  sie daher zu sich mit nach Hause genommen, ihr eine warme Mahlzeit und ein Lager für die Nacht geboten.
Mei...meine Schule. Ich bin so stolz.

(Und  "solche Hupen"  hätte die gehabt, aber ich habe ihm geraten, das besser nicht an die grossen Glocken zu hängen)

Mittwoch, 5. September 2012

Von armen Seelen, asozialen Netzwerken und dummen Wissenschaftlern

Wieviel ist die Aussage zur Dummheit internetnutzender Menschen wert, die ziemlich augenscheinlich von jemandem kommt, dessen IQ kleiner ist als seine Schuhgrösse? Nix, niente, nada - genau.
Wieso fühlen sich zerebral besser Ausgestattete veranlasst, darauf kilometerlange Antworten zusammenzuschustern?
Das ist doch alles ganz einfach: Schlaue Menschen werden, sofern sie das Netz schlau nutzen, schlauer, dumme hingegen verharren in ihrem Zustand oder verschlimmern ihn sogar noch.
Was gibts da bitteschön zu diskutieren? Wozu muss man da empirische Studien veranlassen, auswerten oder sich auf sie berufen?
Wenn jemandem die geistigen Fähigkeiten fehlen, Informationen zu filtern, sie in Relation zu setzen oder überhaupt nur den anzunehmenden Wahrheitsgehalt zu ermitteln, dann ist das WWW mit Sicherheit der falsche Ort, um diese Defizite auszugleichen, die ihm die Natur von vornherein mitgab oder er sich mühsam in der Konsolenabteilung von Saturn angeeignet hat, während seine Mitschüler büffelnd im Klassenzimmer schwitzten.
Weiss jemand dagegen, was Schrott, reine PR, Werbung oder versuchte Indoktrination ist und was zumindest einigermassen seriös daherkommt, kann ihm der Informationsüberfluss einen Mehrwert bringen.
Ferdich is die Laube.
So.
Ich kann den Faust lesen oder damit Fliegen erschlagen, wie ich das auch mit der Vierbuchstabenzeitung machen kann.

Ich kann ein soziales Netzwerk oder eine x-beliebige Plattform nutzen, um mich mit Gleich- oder auch Fremdgesinnten auszutauschen, Fakten oder Meinungen zu erhalten oder auch meinen Selbstmord anzukündigen, wie offenbar gestern resp. vorgestern auf Twitter geschehen.
Und nun ist die Schlacht zwischen Gut und Böse voll entbrannt.
Die Guten - das sind die, die Depressionen ernstnehmen, die die Polizei verständigen und, da das alles nichts gebracht hat, Mitgefühl demonstrieren.
Seitenlang.
Die Bösen - das sind die Zyniker, die die offenbar bewusst noch das Vorhaben forciert haben sollen und denen jegliche Empathie fehlt.
140 Zeichen lang.

Das Eine wie das Andere findet sich im virtuellen wie auch im realen Leben und denen, die den Ernst der Lage nicht erkannt haben, hier jetzt bösen Willen zu unterstellen, finde ich ein bisschen heftig, meine Lieben.
Die Fehler werden zunächst mal im normalen, realen Umfeld zu suchen sein und nicht im Netz, wo es ungleich schwieriger sein dürfte, herauszufinden, wie ernst es jemandem mit so einer Androhung ist.
Antennen funktionieren ab einer gewissen Distanz nicht mehr, zumal die meisten der dort Funkenden eh schon überfordert sein dürften, ihre eigenen Signale zu deuten.

Die Masse ist ein Querschnitt durch die Gesellschaft mit fast allen ihren Facetten.
Und kein Psychologe.

Montag, 3. September 2012

Blockade gecancelt

 
aus alt



mach neu


Gestern wurde ich, man sagte mir, es sei zu meiner eigenen Sicherheit, kurzfristig evakuiert und in den naheliegenden Forst verbracht, wo ich ein wenig des Waldspazier- und Müssiggangs frönen sollte, bis der zuständige Computerfraggle fertig und wieder seines gut bezahlten Weges gegangen sei, auf dass ich ihm nicht die Kniescheibe ohne Narkose, wie telefonisch angekündigt, entfernen würde.

Man kann doch wohl erwarten, dass so ein Scheiss-System zumindest mal einen halben Tag lang einwand- und störungsfrei läuft, oder? Auch sonntags. Gerade sonntags. Oder ist  so ein Programm etwa gläubig und darf aus religiösen Gründen seinen Dienst nicht verrichten?

Mit der Geduld ist es ja so eine Sache:

Fliegt so ´ne Tastatur bei mir schonmal gerne nach 2 Minuten aus dem Fenster, kann ich andererseits stunden-, wenn nicht gar tagelang Mobiliar zimmern, hier noch ein bisschen sägen oder hobeln, da noch schmirgeln und raspeln - hach, es ist eine Freude.

Und wie ich nu so unter den Bäumen lustwandelte, überkam mich des Philosophen Geist und die Frage, warum die Bäume da so nutzlos in der Gegend rumstanden, während die Borkenkäfer in Afrika fürchterlichen Hunger litten. Oder so.

Jedenfalls erleuchtete ein Geistesblitz den dunklen Wald und ich beschloss unwiderruflich, bei nächster Gelegenheit einen Schrank bauen zu wollen, der a) seinesgleichen sucht und b) ein Masterpiece werden soll.

Und so soll es sein.

Hugh!

Aber jetzt bzw. gleich macht sich Häuptling verirrter Pfeil auf, um mit dem stählernen Dampfross in die grosse Siedlung des weissen Mannes mit den steinernen  Tipis zu reiten.


Wusstet ihr eigentlich, dass Freud lange in Wien wirkte? Den wird´s da schon gebraucht haben...



Bilder von www.vebidoo.de
und             www.echtholz.at 










Sonntag, 2. September 2012

It´s all so quiet

Beim Stormen meines Brains stiess ich auf etwas sehr Merkwürdiges: Trotz intensivster Bemühungen ist es mir bisher nicht gelungen, mich von einer Schreibblockade befallen zu lassen und das macht mir schon Sorgen, weil so wird das ja nie was mit der grossen Schriftsteller-Karriere.
Deshalb tu ich jetzt einfach mal so, als ob.

Samstag, 1. September 2012

H + M mal anders

Missgünstige Zeitgenossen behaupten ja gerne, ich sei, als die Sensibilität verteilt wurde, erst kurz nach Schalterschluss eingetroffen, was aber gar nicht sein kann, denn wer, wenn nicht ich, trägt die Feinfühligkeit geradezu  auf dem silbernen Tablett vor sich her?
Beweis gefällig?
Nun, ich habe ja eine recht ausgeprägte Vorliebe für gute Literatur, weshalb ich zum Beispiel nichts von Herta Müller lese, die, so meine feste Überzeugung, 2009 den Literaturnobelpreis nur bekommen hat, weil sich das Komitee auf niemanden Vernünftigen hat einigen können und daher  jemanden mit Allerweltsnamen und ebensolchem Talent zum Gewinner erklärte.
Wer jetzt glaubt, ihr neuestes Machwerk, ein im Erpresserbrief-Stil gehaltener Collagenband, "Vater telefoniert mit den Fliegen" betitelt und bei Hanser statt einem, wie ich vermuten würde, Zuschussverlag erschienen, würde auch nur ein einziges feines Gefühl bei mir erwecken, der liegt. Und zwar daneben. Aber sowas von.
Sensibilität und Sensitivität, nämlich meine, werden bis aufs Äusserste strapaziert, wobei ich grad mal 2 Sätze davon gelesen habe.
Semidebile Aussagen, die mich sehr, sehr stark an die 80er Jahre Non-Jokes wie "Zu Fuss ist kürzer als übern Berg" oder auch "Nachts ist´s kälter als draussen" erinnern, wurden stümperhaft zusammengepappt und erzeugen bei mir nur totale Verwunderung, nämlich darüber, wer für sowas Geld ausgibt.
Als Blogpost wär´s so naja, weil umsonst, als Buch ´ne Zumutung.
Wenn Sie noch kein Weihnachtsgeschenk für den netten Nachbarn mit dem Benzin-Rasenmäher, der immer erst um 21:00 nach Hause kommt, haben, kann ich Ihnen Herta Müller im Allgemeinen, ihr neuestes Buch im Besonderen, wärmstens empfehlen.
Er wird ausziehen,  100 Pro.

Freitag, 31. August 2012

Kreativität

...ist die Kunst, vor dem Alltag in Flip-Flops wegzulaufen. Und sich nicht kriegen zu lassen.

Schön gesagt, oder? Kein Wunder, ist ja auch von mir.
In Ermangelung literarisch verwertbarer Verdauungsstörungen oder gar Rücken, bin ich der Funktionstüchtigkeit meiner Wahrnehmung und Gehirnzellen  geradezu hilflos ausgeliefert und muss aus dem Flusensieb des täglichen Wasch- und Trocknerbetriebs schreiberisch nutzbare Fragmente puhlen.

So, jetzt dürften sich eure Hirnlappen vom Modus "Durchzug" auf "Empfang" justiert haben und wir können zum eigentlichen Thema kommen, das da lautet: Wieso immer ich?

Das war, grob gesagt, die doch etwas lamoyante Frage der Leiterin unseres Kinder-Clubs, die das allnachmittägliche Bobby-Car-Rennen gegen mich haushoch verlor und zur Strafe die Hüpfburg mit dem Mund aufblasen sollte, was sie für einen schlechten Scherz hielt.
Bis sie merkte, dass ich den Kompressor versteckt hatte.

Der Kinder-Club ist, es muss ja doch mal gesagt werden, mein ganzer Stolz. Da bilden wir die gestressten Blagen von Managern und sonstigen Lebensunfähigen zu richtigen Kindern aus, die dann schonmal den Koch mit Pfeil und Bogen zur Herausgabe von Fischstäbchen und Pizza zwingen.
Macht sehr viel Spass, also zumindest den Kindern und mir.
Und das ist doch die Hauptsache.
Neben der Kreativität.

Donnerstag, 30. August 2012

Probier´s mal mit Gemütlichkeit

Grad letztens, die Jüngeren werden sich erinnern können, den Älteren empfehle ich Knoblauchpräparate, sprachen wir ja ein bisschen über das Glück und seine vielfältigen Erscheinungsmöglichkeiten.

Es ist noch gar nicht so lange her, da zog die just wieder bei mir zur Erholung weilende Andrea  in meine kleine, wenngleich feine Wohnung am Waldesrand. Das ist für einen Menschen, der in Barcelona in einem Viertel, wo jeden Nachmittag um 5 Happy Hour bei den Dermatologen ist und davor in einem Hamburger Stadtteil lebte, in dem es kein Grün mehr gibt, seitdem die Polizisten neue Uniformen haben, zunächst ein Schock und die ersten Nächte mögen wohl sehr aufregend gewesen sein.

So klingelte in der zweiten mein Handy, dran war sie und gab mir unmissverständlich zu verstehen, dass da ein wildes Tier ums Haus schliche, bestimmt ein Wolf.
"Hier gibts keine Wölfe!"
"Dann ein Bär."
"Das", log ich dreist, "kann auch nicht sein", denn gelegentlich tauchen hier in der Gegend tatsächlich  Bären auf. Sagt man dann natürlich nicht. "Wenn´s ein Braunbär ist, frag ihn doch mal, wieso er seinen Cousin angeschwärzt hat", scherzte ich frohgemut, erntete jedoch nur die ziemlich harsch vorgetragene Aufforderung, mich gefälligst unverzüglich vor Ort einzufinden und dem Spuk ein Ende zu bereiten.
Wohldenn, Superheldenkostüm übergestreift, Taxi geordert und zum grossen Halali geblasen.

Und wie ich so ums Haus pirsche, überlegend, welche meiner Superkräfte ich bei Meister Petz zum Einsatz bringen würde, ist ein eindeutiges Rascheln im Gebüsch zu vernehmen.
Todesmutig werfe ich mich in selbiges und vor mir steht, wahrscheinlich genauso dämlich wie Andrea am Fenster guckend, ein Igel. Er ist gestellt, sieht die Ausweglosigkeit seiner Situation voll und ganz ein und rollt sich zusammen, was ich als bedingungslose Kapitulation werte.

So war das...und wie vorhin mein Telefon läutet, da dachte ich natürlich sofort an Kleinwild und junge Frauen reissende Igel und bereute schon, mein Superheldenkostüm grad gestern erst in die Reinigung gegeben zu haben, als eine zarte Stimme am anderen Ende der Leitung fragte, wann ich denn wohl heimkäme, weil sie nämlich ganz fürchterlich müde sei und jetzt ins Bett gehen würde.
"Es wird spät, viel zu tun, schlaf gut."
"Gute Nacht, Grosser, ich hab dich lieb."

Und das, meine lieben Freunde und Feinde dort draussen an den Monitoren, wo auch immer ihr sein mögt, das ist Glück.

Mittwoch, 29. August 2012

Chez Jaques

Seitdem ich den Eingeborenen hier gezeigt habe, wie man Feuer macht, verehren sie mich quasi wie eine Gottheit, was ich  wiederum für durchaus angemessen halte und somit gutheisse.
Gestern nun, wir, will heissen Andrea und ich, lagerten unsere Luxuskörper ob der hohen Temperaturen und des allgemeinen Wohlbefindens wegen am örtlichen See zwischen, da sagt die doch plötzlich zu mir: "Deck mal deinen Kopf mit ´nem Handtuch zu, ich will, dass die anderen Frauen neidisch auf mich sind!", was ich als ungeheure Respektlosigkeit meiner sorgsam gepflegten Kopfbehaarung gegenüber deutete.
Ihr alle kennt Jon Bon Jovi? Wir hatten bis vor wenigen Stunden etwa die selbe Frisur, nur dass meine Haare etwas weniger und auch sehr viel grauer waren; a bisserl länger auch, eher links denn rechts gescheitelt...aber sonst: total gleich.
Man weiss ja schliesslich, was sich als Rockstar gehört.
Andrea aber, die ja immer was zu meckern findet, wenn ich nicht grad eine Kreditkarte in der Hand habe, meinte, eine schnieke Kurzhaarfrisur sei die ideale Ergänzung für meinen stylischen Körper.
Nachdem man ja nicht einfach junge Frauen im See ertränken darf, musste ich mir ´ne geschlagene halbe Stunde ihr Geseiere anhören und sah mir nicht mehr anders zu helfen, als in einen sofortigen Friseurbesuch einzuwilligen.
Ich sah, so meine Hoffnung, ja so ´nen federbeboaten Coiffeursmaitre die Hände überm toupierten Haupt zusammenschlagen und mit Verweis auf die boomende Konjunktur und allgemeine Nachfrage mir kopfschüttelnd einen Termin "Öndö Säptömbör" anbieten.
Ja, Scheisse aber auch.
Platz nehmen sollte ich und zwar gleich hier, womit er auf so ´ne Art gynäkologischen Stuhl nur ohne höhergelegte Beinablage deutete, mich in eine Kamera grinsen liess und fortan diverslichste Frisuren auf meinen digital enthaarten Kopf applizierte, immer von Andrea´s Lauten begleitet, die entweder Zu- oder Abneigung signalisieren sollten, für mich jedoch jedesmal gleich klangen, nämlich wie das Quietschen einer auf dem heissen Grill vergessenen Bratwurst.
Irgendwann waren die beiden sich handelseinig, ich durfte kurz abnicken und konnte den Scherenkünstler nur noch darauf hinweisen, dass ihm im Falle des Missslingens die Hände gebrochen würden. Natürlich würde ich´s wie ´nen Unfall aussehen lassen, klar.
Und siehe da: Jede Kokosnuss sieht nunmehr wie Jimmy Hendrix aus gegen mich, der Helm, den ich auf Austria´s Next Topmopped zu tragen pflege, schlackert mir um die freiliegenden Ohren und ich wirke, ich darf mal zitieren, und zwar die absolute Mehrheit der weiblichen, in meinem Umfeld marodierenden Bevölkerung, mindestens 10 Jahre jünger. Also wie 19. Operation gelungen.

www.lachmeister.de


 Aber der hier ist auch nicht schlecht, oder?

Sonntag, 26. August 2012

Old Man

Ich bin grad ein wenig verwirrt. Mehr als normalerweise um diese Uhrzeit und in diesen Breiten.
Unter den diversen Gründen dafür picke ich einfach mal einen exemplarisch heraus:
Auf Twitter, auf einem quasi ungenutzten Account, verfolgt mich eine Professorin für Gynäkologie und da frag ich mich doch, was uns denn wohl verbinden könnte.
Ist es etwa der Sarkasmus, der uns zusammenschweisst bei den Abscheulichkeiten, die wir Tag für Tag in unserem beruflichen Alltag sehen?
Oder die geteilte Freude an Scheidenpilzsalbenwerbung während der Abendbrotzeit?
Das werde ich sie wohl mal fragen müssen. Bei der Gelegenheit kann ich ja auch ein Thema zur Sprache bringen, das mich schon ewig interessiert:
Was bringt ein männlicher Gynäkologe als Motivationsgrund vor, wenn es um seine Berufswahl geht?
Die schöne Aussicht? Aufstiegschancen? Dass es zum Stuckateur nicht gereicht hat?

Wo wir grad von Muschis reden  -  Cat Stevens.
Der ist ja konvertiert und zwar nicht vom kiffenden Althippie zum saufenden Rockstar, sondern von weissnichtwas zum Islam und weil Allah ihn so lieb hat, ist er jetzt pleite und muss seine ollen Kamellen singen. Wir reden von Cat, nicht von Allah, das nur zum besseren Verständnis. Arme Sau, die.

Das Verständnis wiederum fehlt mir bei einer Dame aus dem Sauerland. Oder war das etwa nur ein Tippfehler und sollte Sauertopf heissen? (Kleiner Insider für Kommentarleser).

Was gab´s sonst noch so? Achja, habe Geburtstag gehabt. Gestern. Mit angemessener Altersweisheit werde ich fortan gelassen auf die Dinge sehen, werde Blutdruck, Herz und Umwelt schonen, indem ich mich nicht mehr aufrege. Über gar nix. Nichtmal, dass die üblichen Besserwisser bei wordpress nichts, aber auch rein gar nichts zum Urteil  von Oslo geschrieben haben.

Womit wir wieder bei Muschis wären - und schon wie ich diesen Satz anfing, war mir klar, dass dies kein sauberer Übergang zum nächsten Thema werden würde. Das lautet nämlich: WIEN.
Irgendwie habe ich beim Gedanken an diese wunderschöne Operettenkulissenstadt ein Bild von auf dem Tisch tanzenden Mäusen im Kopf. Weil der Kater nicht da ist. Der ist nämlich hier. Bei mir. In mir.
Schon erwähnt, dass ich gestern Geburtstag hatte? Bestimmt.
Gleich geht´s nach Vienna, wie der globetrottelige Ösi zu sagen pflegt.
2 Tage.

Diese Zeit werde ich u.A. dazu nutzen, um über die Annahme und Weitergabe von Auszeichnungen nachzudenken, mit denen es ja so ein Kreuz ist, wie wir alle  spätestens seit der Ablehnung Reich-Ranickis des Fernsehpreises wissen.
Als alter Egomane freue ich mich natürlich wie Bolle, wenn mein Schaffens- und Lebenswerk gewürdigt wird, wie das die zauberhafte Alex getan hat, andererseits stört mich der Stöckchen-Charakter des Prozederes.
Ob also  jene Auszeichnung ihren Platz neben Oscar, Echo, Bambi, Nobelpreis, Cesar und Pedigree-Pal finden wird...who knows?
Ihr.
Demnächst.

Freitag, 24. August 2012

Das braune Ö-Ei**

Lang hat´s gedauert, geduldig harrte ich in meiner mit sexistischen Klischees und Vorurteilen geradezu vollgekleisterten Macho-Ecke, immer hoffend, dass so ein Flintenweib es mal auf mich abgesehen hätte.
Kam aber nix, könnte vielleicht daran liegen, dass ich gute 85 % der Führungspositionen mit Frauen besetzt habe und die anscheinend keinerlei Zeit für alberne Diskussionen über Farbe und Inhalt von Ü-Eiern haben.
Die stehen ihre Frau im Job, erziehen allein oder in angemessen aufgeteilter Form Kinder und managen sich samt  ihrem Leben.
Die haben daheim keine Anrufbeantworterin, keine Salzstreuerin und erst recht keine Wasserhenne.
Die haben studiert. Manche auch nicht.
Die fühlen sich von  mir nicht sexuell belästigt, wenn ich ihnen in einer Sresssituationen den Nacken massiere.
Die stehn auf Clooney oder Pattinson, je nach Alter und Präferenz.
Zumindest eine auf Jodie Foster.

Die alle gehn ziemlich sicher davon aus, dass ihre männlichen Nachkommen nicht zum Vergewaltiger werden, weil sie in hellblauer und später Spiderman-Bettwäsche geschlafen haben.
Und ihre Töchter nicht zwangsläufig Opfer maskuliner Gewalt und/oder Heimchen am Herd, weil sie gerne mit HelloKitty-Kram spielen.

Anstatt das Ü-Ei als solches, nämlich maßlos überteuertes, mit nutzlosem Plastikspielzeug vollgestopftes Verführunsobjekt zu brandmarken, moniert man / frau (Mannfrau) die geschlechterspezifische Ausrichtung.

Mein Vorschlag zur Güte: Kauft euren Blagen ´ne ordentliche Tafel Schokolade und vernünftige Spielwaren, damit sie nicht so dumm und arrogant werden wie derart spiegelfechtende Möchtegern-Amazonen.



by fussmoden.de
Und kauft euren Jungen ja nicht diesen Fussballschuh, auch wenn irgendjemand ihnen erzählt hat, es handle sich dabei um eine Sonder-Edition "Cristano Ronaldo"!


**Ö steht für Östrogen und braun für, naja, ihr wisst schon...

Donnerstag, 23. August 2012

222. Post

Man mag mich des Leichtsinns  bezichtigen oder auch des Übermuts, aber als Luisa und Andrea letztens gemeinsam bei mir weilten, gab ich ihnen dummerweise das Passwort für dieses, mein Blog, worauf sie als erstes zur Tat schritten und das Layout dahingehend pimpten, dass man sich beim Anklicken unverzüglich einen bösartigen Augentumor einfing.
In der Folge wurde ich mit perfiden Methoden gezwungen,  mich selbst diskreditierende Texte aus der Beiden Feder zu publizieren.

Nun, Andrea, Frischlingen sei´s verklickert, ist sowas wie meine Stieftochter und ferner ein absoluter Rockstar, weil sie nämlich in ganz jungen Jahren kräftigst auf die Schnauze gefallen, aber wieder aufgestanden und kämpfenderweise ins Leben zurückgekehrt ist.
Nun, da sie für ´ne Frau schon ziemlich alt ist, nämlich 21, um genau zu sein, lungert sie immer mal wieder in meiner Nähe rum, um sich in meiner Aura zu sonnen und mich nebenher auszunehmen wie die sprichwörtliche Weihnachtsgans. Da mich aber sonst keiner mag, lass ich das mit mir geschehen.
Und so hat mir die Plinse, die schiarche, gestern den 222. Post weggeschnappt, den ich aber zumindest einigermassen -bei Menschen mit Profil bei WKW schraubt man die Ansprüche ja gezwungenermassen schonmal runter- kreativ fand und daher stehen lasse.

Luisa hingegen, wo wir denn grad bei verständnisfördernden Massnahmen sind, ist meine ehemalige Mitbewohnerin/Untermieterin, die in meiner barceloneser Wohnung nunmehr alleine residiert.
War Andrea übrigens auch, also Mitbewohnerin jetzt, in ebenjener Wohnung. Da war sogar noch ´ne Frau, weshalb auch ich mit Fug und Recht als Rockstar bezeichnet werden kann. Oder Raubtierdompteur, je nach Gusto.

Wer´s genauer wissen will, sollte auf den in Post Nr.219 verlinkten Blog zugreifen und dann auf den davor, da kommen so bummelig 700 Posts zusammen, aber ihr habt ja eh nix Besseres vor.

Gelegentlich veranstalte ich auch kuschelige Erzählabende vorm  Kaminfeuer, wo quasi ein jeder sich eingeladen fühlen darf, allerdings müsst ihr dann auch die entsprechenden Links anklicken, die eigentlich nie auf irgendwelche Klugscheisserseiten wie Wkipedia leiten, sondern nur auf pädagogisch wertvolle Inhalte, also in der Regel  von mir verfasste Artikel.

Mittwoch, 22. August 2012

Ein Hoch auf Ramsi

Il Padrino in da House

612 PS, 230000 € Grundpreis, schwarz, natürlich, abgedunkelte Scheiben. Name: AMG CL65. Mit Chauffeur, klar.
Präsidentensuite, auch klar.
Nun, Präsident ist er nicht wirklich, sieht man mal gnädig von seinem Firmenkonglomerat ab, wo sich sicherlich die ein oder andere Gesellschaft findet, wo er auch die Bezeichnung zu Recht führen darf.
Aber Deputierter im italienischen Abgeordnetenhaus. Bei Berlusconi´s Verein.

Google ist klasse, sag ich euch. Stellt euch doch nur mal vor, da steigt einer mit gegelten Haaren, Menjoubärtchen, schwarzem Anzug und schwarzer Sonnenbrille aus so ´ner Nobelkutsche und verlangt nach dem capo della casa, da würdet ihr doch auch erstmal suchen, ob der nicht eventuell irgendwo gesucht wird, oder?

Den hab ich jetzt 3 Wochen anne Hacken, aber eins sag ich euch: Sobald ich ´nen Pferdekopf  in meinem Bett finde, schmeiss ich den raus.
Und den- oder besser gesagt diejenige, die die Reservierung angenommen hat, gleich hinterher.