Freitag, 27. Mai 2011

Saubere Sache

Ausgewählte Personen haben einen Schlüssel zu meiner Wohnung; das Dumme daran ist nur, dass nicht ich die auswähle, sondern unsere Hausdame. Immer wenn sie der Meinung ist, jetzt hätte ich genug Dreck gemacht, schickt sie mir ein Zimmermädchen vorbei. Ist im Prinzip ´ne dolle Sache, aber...
(...)
(...)
(...)
(...)
Wie halte ich das für die Nachwelt fest?
Gut, okay, fangen wir mal so an:
Warum, in drei Teufels Namen, entsendet man kein -immerhin haben wir locker 15- deutschsprachiges Mädel?
Stattdessen Jaqueline aus Zittau, die fleischgewordene erogene Zonengrenze?
Nach mehrmaligem Nachfragen hatte ich -morgens um 9:15, da schlafe ich gerade mal so 2 bis 3 Stündchen- herausgefunden, was sie von mir wollte: die Waschmaschine hätte sie gerne erklärt gehabt, damit sie diese befüllen und in Gang setzen könne. Woher um alles in der Welt soll denn bitteschön ich das wissen?
Immerhin konnte ich auf den Aufenthaltort der Bedienungsanleitung verweisen, die sich durchzulesen ich empfehle, um in der leidigen Angelegenheit vorwärts zu kommen.
Leicht genervt schlurfe ich nach etwa 15 Minuten ins Bad, aus dem keine Waschmaschinengeräusche, dafür aber reichlich und laut Flüche zu vernehmen sind und finde Jaqueline Beschwörungsformeln murmelnd, die Anleitung studierend, auf dem Klo sitzend vor. Wortlos nehm ich ihr das Heft aus der Hand, kontrolliere die von ihr getätigten Einstellungen und öffne schliesslich den Wasserhahn, denn so ganz ohne Nass scheints mir dann doch nicht zu gehen. Leise summend nimmt die nunmehr Gewässerte den Betrieb auf.
Ich vertreibe Jaqueline von der Schüssel und pinkle ordentlich daneben.
Hattse gezz davon. So.
Dann eier ich zurück ins Bett, begleitet von glucksenden jaquelinären Lauten, die zu übersetzen ich mir nicht die Mühe mache.
Manchmal verfluche ich so neumodischen Kram wie Arbeitsverträge, Kündigungsschutz etc.pp.
Wer schützt mich eigentlich?

Mittwoch, 25. Mai 2011

BROTHERS IN ARMS

Demnächst steht ein Jubiläum an, wobei -und das beruhigt mich doch einigermassen- nicht ich der Jublilierende bin, sondern meine Erzeuger, in Fach- und Familienkreisen auch Eltern genannt, diejenigen welchen sind. Zum fünfzigsten Male jährt sich ihr Hochzeitstag, da wird, man kann sich sicher sein, eine fette Sause gemacht. Ich selbst werde dem Ereignis nicht beiwohnen, kann ich doch, wie eigentlich zu allen familiären Festivitäten, terminliche Verpflichtungen vorgeben; somit werde ich auch Tante Erna aus dem Weg gehen können, die bei jedem Wiedersehen ein enormes Wachstum meinerseits bemerkt haben wollte, was aber irgendwie nicht sein kann, wachse ich doch schon bestimmt dreissig Jahre kaum bis gar nicht mehr. Da ihr Hang zur Ironie nicht besonders ausgeprägt ist, darf auch kein Seitenhieb vermutet werden.
Aber, da bin ich jetzt doch leicht vom Thema abgewichen, es geht auch gar nicht um Tante Erna, noch um den bemitleidenswerten Onkel Willi, seines Zeichens Erna´s Angetrauten, der vierte, um genau zu sein, sondern anlässlich des bevorstehenden Jubeltages kam mir so ganz beiläufig in den Sinn, dass mein ältester Bruder im Märzen schon 50 wurde, worauf eine bis mehrere Kernschmelzen eintraten. Das war, wer könnte dieser Beweisführung etwas entgegensetzen, die Strafe. Für meine Eltern. Heisst es doch, dass die...hmm, wie soll ich mich mal ausdrücken...äh...also die haben...na, ihr wisst schon...und zwar minimum ein halbes Jahr vor der Eheschliessung...Ferkel, die.
Aber mir ´nen Vortrag halten, als ich 14 war, tsss.
So, damit wären wir jetzt beim eigentlichen Kern der Geschichte, so es denn einen geben sollte, angelangt.
Ich also 14, mein zweitältester Bruder 15 (vergesst jetzt einfach mal den ältesten, der hat hiermit, wenn überhaupt, nur peripher etwas zu tun)- da wollen die Lenden bewegt und auf eventuelle Reissfestigkeit überprüft werden.
Ich, schon in jungen Jahren ein Anhänger der Vielfalt und freien Marktwirtschaft, versteigere meinen Alabasterkörper folglich desöfteren meistbietend -wobei die Währung nicht wirklich monetärer Natur war- , während Brüderchen der Monogamie fröhnt und schon recht früh zusieht, dass er´s im kommenden Winter warm haben wird, verheisst die Körperfülle der Auserwählten doch ebensolches. Ja, sie war dick zu nennen und darüberhinaus auch noch ökologisch angehaucht - ich nannte sie nur meine kleine grüne Tonne.
Das hat er mir nie verziehn - bis zu jenem Tage, als er ein Bild von ihr in der Lokalpresse fand, worauf sie -nebenbei gesagt war das Foto im Querformat aufgenommen- mit ihren 4 Kindern, alle schön moppelig, und ihrem spindeldürren Ehemann zu sehen war, aufgenommen anlässlich eines anklagenden Berichts über missglückte Fettabsaugung.
Wenn ich jetzt noch wüsste, worauf ich damit hinaus wollte, könnte ich jetzt ein schönes Ende der Geschichte formulieren, aber da auch an mir der Zahn der Zeit nagt, um nicht zu sagen reisst, müsst ihr euch selbst euren Reim machen.
Viel Spass dabei.

Sonntag, 22. Mai 2011

Highlights der Woche

Wissenschaften.
Bei einer streng unwissenschaftlichen Studie unter meiner semiprofessionellen Leitung wurde unlängst festgestellt, dass mit dem körperlichen Verfall bei Frauen über 20 auch der geistige einhergeht. Ein Ceran-Feld darf man nicht mit Ako-Pads säubern, das weiss ja selbst ich, der die Küche nur zum Kaffeeholen ansteuert.

Golf.
Golfplatzbetreiber mit 6er Eisen über sein zu betreibendes Terrain gejagt. Sportarten für impotente Porschefahrer sind irgendwie nicht mein Ding. Hab auch was gegen karierte Hosen.

Hotel.
Einem Gast die Tür aufgehalten. 50 Cent Trinkgeld bekommen. Denke drüber nach, eine Automatiktür einzubauen, die sich nur nach Einwurf von mindestens 1 € öffnet.

Nochmal Hotel.
Gast zu unserem Nachtportier: "Könnte ich bitte ein zweites Kissen für meine Frau haben?"
Nachtportier: "Tut mir leid, Tauschgeschäfte machen wir nicht."
Mit Nachtportier abgeklatscht.

Fussball.
Nachdem ich MSV gegen Schalke gesehen habe, weiss ich wieder, warum ich Frauenfussball nicht mag.

Morgen.
Gehört morgen noch zu dieser Woche? Wenn nicht, ändert euch bitte die Überschrift selbst ab.
Morgen fahr ich nach Wien.
Quatsch.
Heute fahr ich nach Wien.
Montag fliege ich nach Valencia.
Dienstag zurück nach Innsbruck.
Mir dünkt, ich bin ein Globetrotter.

Montag, 16. Mai 2011

MIND THE GAP

Um meinem Robin-Hood-Image zu entsprechen - der, wir wissen´s ja alle, hoffe ich zumindest, von den Reichen nahm, ums den Armen, in diesem Fall meinen armen Mitarbeitern, zu geben, habe ich meinen Hauptwohnsitz an den Waldrand verlegt. Damit sei auch dem Leser, der schon wieder unternehmerische Habgier dahinter vermutete, der Wind aus den Segeln oder, um bei dem Bild zu bleiben, der Pfeil aus dem Bogen genommen. Mein neues Domizil ist eine schnieke 2 Zimmer (für besagten Leser: 2 Raum) Wohnung, inmitten der Bergwelt Tirol´s. Auf 1200 Metern Seehöhe, es soll nur Erwähnung finden, weil es gestern hier geschneit hat, treibe ich mein Unwesen. Zu diesem Zwecke lud ich mir 2 Schwestern ein, 23 und 24 Jahre alt, dem Westfalenlande entfleucht, blond und heiss - also heiss auf die von mir ausgeschriebenen Stellen als Sekretärin.
Aus Garmisch-Partenkirchen (Autokennzeichen: GAP - das nur, damit ich nicht wieder dusselige Fragen beantworten muss) kamen sie angereist und seien, wie schon im Vorgespräch geklärt wurde, nur im Doppelpack zu haben.
Aus zeitlichen und dramaturgischen Gründen überspringe ich jetzt mal den offiziellen Teil des Job-Interviews, der, für statistisch Interessierte schreib ich´s kurz nieder, mit Arbeitsvertragsunterzeichnung endete. Danach, manch einer mag das für ziemlich gewieft halten, brachte ich noch ein persönliches Anliegen vor : " Ich meine, jetzt, wo wir schonmal zu dritt sind...äh...das wollte ich schon immer mal machen...ein geheimer Wunsch quasi...och bitte..."
Sie blieben die ganze Nacht. Ich hatte noch nie so viel Spass. Wenn´s auch anstrengend war.
Eine ganze Weile sah´s so aus, als würde ich es nicht packen, mir fehlt einfach die Übung.
Aber am Schluss lag ich doch vorne, habe sogar einen Grand-Hand ohne Vieren gewonnen.

Samstag, 14. Mai 2011

Ein Bi-Ba-Butzemann

Gestern wurde nicht nur ich, sondern sogar der Herr Blogspot ganz wuschig ob der Unmengen an Kommentaren, die ihr auf meinen letzten Post ablaichen wolltet. Ich gebe zu, das war zu schwer, freie Meinungsäusserung ist nicht Jedermann´s Sache, da muss man sich erst rantasten. Wie gut, dass ihr mich habt - ich erklär euch kurz mal, wie man zu einer eigenen Meinung kommt und die dann auch noch adäquat kundtut.
Ganz wichtig scheint mir eine angemessene Atmosphäre; und wo lässt es sich besser denken als im Wald? Aus diesem und tausend anderen Gründen bin ich ja jetzt quasi in den Wald gezogen. Ach übrigens, ein Wald, das ist, wo ganz viele Bäume nebeneinander stehen und wo´s so riecht wie in euren Autos, wenn ihr die grünen Duftbäumchen am Rückspiegel baumeln habt. Naja, oder es riecht nach Hasenköddel, das entspricht dann eher dem Aroma eurer Mittelkonsole.
Gut, nun wissen also alle, was ich meine : Wald, da lässt sich prima Seele baumeln, Pilze pflücken und anderer Unfug treiben. Manchmal, das möchte ich noch kurz einwerfen, gehe ich auch in eine Oben-Ohne-Bar, um zu sinnieren, aber da haben sie mir letztens das Hemd von der Garderobe geklaut.
Also Wald. Wie ich ihn denn nun so mich an der reinen Natur erfreuend durchstreife, kommen mir Gedanken, in erster Linie, dass es sinnvoll gewesen wäre, mir den Weg zu merken, in zweiter, entscheidender Linie hingegen über das Weltgeschehen oder was man mir dafür verkaufen möchte.
In diesem speziellen Fall hatte ich kurz zuvor dummerweise noch etwas gelesen. Ich weiss, das sollte man nicht tun, da kriegt man nur ´nen schwubbeligen Kopf von, aber es war nunmal passiert. Es ging in besagtem Schriftstück um Moral und dass wir Deutschen, wie auch alle anderen Kritiker, zuviel und vor allem die falsche hätten, da wir es offenbar nicht so gerne sähen, wenn man unbewaffnete Menschen einfach umlegt. Aber, wurde da eingeworfen, das sei ja der Teufel, das Böse himself gewesen, verdient hätte er´s gehabt und da könne man doch schonmal auf so sekundäre Sächelchen wie Gesetze, Völkerrecht und derartigen Schmarrn verzichten.
Lynchjustiz nennt man sowas und -ha- wer kennt sich damit besser aus als ich, habe ich doch ebenfalls dieses Mittel genutzt, um einen Täter seiner meiner Meinung nach gerechten
Strafe zuzuführen. Der Unterschied : Ich wusste ganz genau, was ich tat, habe aus Wut, Trauer und Schock heraus gehandelt und zwar in vollem Bewusstsein und Anerkennung der Konsequenzen; habe das Recht in die eigenen Hände genommen und dafür meine mehr oder weniger gerechte Strafe erhalten.
So spielt das Leben und es sind die Spielregeln, die sich die Gesellschaft auferlegt hat. Ohne geht es nämlich nicht - und das hat weniger mit Moral, denn mit geordnetem Zusammenleben zu tun, welches, da bin ich ja durchaus mit den Gegnern meiner Anschauung, empfindlich durch den Herrn Bin Laden gestört wurde. Inwiefern, das ist Sache eines Gerichts, das herauszufinden und entsprechend zu bestrafen - und nicht wildgewordener Wahlkampfstrategen.
So komme ich also zur Meinungsfindung; ist doch gar nicht so schwer, oder?
Probiert´s doch auch mal und wenn ihr grad keinen Wald zur Hand habt - die Oben-Ohne-Bar tut´s auch, aber passt auf eure Hemden auf.

Edit: Irgendwie passt die Überschrift nicht, weil der Butzemann nämlich im Haus und nicht im Wald herumtanzt, wie mir grad mal so einfällt. Hmm, was kann ich dafür, dass der Trottel nicht raus in den Wald geht...oder in die Oben-Ohne-Bar.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Werte

Einige vermittelt bekommen, andere selbst zugelegt.
Einer davon:
Hier sehen wir Mördern bei der Arbeit zu

Sonntag, 8. Mai 2011

Liebe Mutti

Zum Muttertag wünsch ich Dir alles Gute
sonst krieg ich ja wieder was mit der Rute
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Ehrlichkeitshalber muss ich zugeben, dass es keine Rute war, jedoch ein Kleiderbügel. Nur wäre das einzige sich auf Kleiderbügel reimende mir spontan einfallende Wort Hügel, was weder in Deinem, noch in unserem gemeinsamen Sinn liegen kann.
So sei sie denn erzählt, die Geschichte vom kleinen ViaE, der radelnd die Welt sich untertan machen wollte. Dazu galt es zunächst mal, die anderen Jungs, alle so um die 12, 13 Jahre alt, im Wettrennen zu besiegen, welches im Wohngebiet mit 2 kreuzenden, recht belebten Hauptstrassen dereinst stattfand. Bremsen, das wissen wir ja alle, darf man nicht, will man denn ganz oben auf dem improvisierten Podest stehen. Und ViaE wollte, also bremste er nicht, nahm einen BMW 2002 TI, zu allem auch noch orangefarben, also das Auto, nicht ViaE, leicht am Heck mit, stieg ungewollt unsanft vom Drahtesel, zerfetzte sich neue Jeans und Knie, die jedoch schon genauso alt wie er waren, lief zum elterlichen Heim, um Kleidung zu wechseln und Körper zu verpflastern, traf auf Muttern, erzählte ihr die Geschichte wahrheitsgemäss, war er doch von ihr, der Mutter nämlich, zur Ehrlichkeit angehalten worden und begab sich alsdann ins Badezimmer.
Doch ward die Tür plötzlich aufgerissen und vor ihm stand sie, hochrot der Kopf, Tränen in den Augenwinkeln, zu allem bereit. In der Hand hielt sie einen hölzernen Kleiderbügel. Der sauste nun in unregelmässigen, wenngleich sehr kurzen Abständen auf unseren jungen rennfahrenden Ehrlichkeitsfanatiker hernieder, von wildem Schluchzen und Flüchen der schon fast tollwütig zu nennenden Erzeugerin
begleitet.
Wie er ihr das nur antun könne und er hätte doch und was wäre wenn und überhaupt, wollte er herausgehört haben, fand sich schongleich etwas ungerecht behandelt, war er es doch, der die Blessuren abbekam, sowohl in jenem Moment, als auch vorher.
Endlich zerbrach das Holz auf seinem Rücken, die Mutter schlug auch nur noch ungefähr 20 Minuten mit blossen Fäusten auf ihn ein, wobei ihr Tränenfluss auch nicht gerade abnahm.
Dann verliess sie wohl die Kraft oder Lust. Sie weinte noch ca. dreieinhalb Tage, nicht ohne zwischen den Schluchzern immer wieder ein "tot hätteste sein können" rauszudrücken.

Und was lernen wir daraus?
Der Ehrliche ist der Dumme.
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Sorry, Mutti.
Auch für die gefühlten 3 Millionen anderer Schrecksekunden.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Gans und Rosen

Kürzlich wurde mir in einer Email eine sehr interessante Frage gestellt (und ich meine nicht die von Jaqueline, wie´s denn um meine Potenz bestellt sei, allerdings werde ich auch Jaqueline beizeiten mal antworten, nämlich, dass ich kein Viagra brauche, sie sich aber gerne wieder melden darf, wenn sie denn ein Gegenmittel im Sortiment hat); nein, es ging um meine Beweggründe, wieso ich für Jefe Hotels aufbaue.
Nun, erstens mache ich das nicht für Jefe, sondern mittlerweile mit Jefe, ich nenn ihn auch nur noch so, weil mir das Spass bereitet, offiziell lautet meine derzeitige Berufsbezeichnung "geschäftsführender Gesellschafter".
Das klingt nicht nur gut, sondern füllt das Säckel ordentlich. Jedoch bin ich nur bedingt käuflich, vielmehr reizen mich die neuen Aufgaben. Waren die ersten Hotels in Barcelona noch reine Aparthotels ohne jegliche Gastronomie und Luxus, haben wir uns jetzt hier in Tirol wie auch in Wien an richtig teure Objekte gewagt - und davon hatte ich, da muss man auch mal ganz ehrlich sein, bis vor Kurzem nur vage Ahnungen und Vorstellungen, wie das denn funktionieren möge. Also wurde eifrig recherchiert, gelesen, mit Betroffenen und Betreibern diskutiert und erörtert, dann geeignete Objekte geortet, ein Investitionsplan erstellt etc.pp.
Dann eiert man mit Taschenrechner bewaffnet zu Jefe, haut Zahlenkolonnen in die Tastatur, kühlt jene ob des aufsteigenden Qualms ein wenig ab und ruft nach Mitteilung des benötigten Kapitalbedarfs einen Notarzt, der Jefe´s Leben retten möge, da sonst die Finanzierung ernsthaft gefährdet scheint.
Was da alles zusammenkommt, man glaubt es kaum. Das verwöhnte Urlauber- und Geschäftsreisendepack will ja nicht nur schlafen, nein, auch essen, trinken, schwimmen, saunen, relaxen, Golf spielen, Tennis sowieso, Ausflüge machen, musikalische Abendunterhaltung und allerlei ähnlichem Firlefanz mehr.
Nehmen wir z.b. das Essen, ich habe mich ja bereits dazu geäussert. Huhn will er nicht, der Gast, also kriegt er Gans, ferner klingt Gans scheisse, ergo braucht´s ´nen Küchenchef, der französich kann. Und kochen. Das sind alles Kosten, weil da kannste ja nicht Willi Kaschuppke vonne Würstchenbude für nehmen.
Schön will´s unser Aufenthalter auch noch haben, so wird Blumenschmuck drapiert, jaaa, aber nicht die günstigen Tulpen vom Grossmarkt, neee, teure Rosen vom Floristiker wollen da geordert sein.
Eine Badewanne reicht den Herrschaften ja auch nicht, da muss gleich ein ganzes Schwimmbad her.
Meiomei.
Was wollte ich eigentlich erzählen? Achja: Das, liebes Lesevolk, nennt man Herausforderungen. Und die liebe ich.
Geht´s in die Hose, hab ich die Arschkarte und Jefe die Schulden, geht´s jedoch gut, profitieren alle davon: Jefe, der Gast und letztendlich auch ich, bringt es mich doch meinem derzeitigen Plan näher, mit 50 jeden Morgen eine Runde in meinem Geldspeicher zu schwimmen und den Inhalt ansonsten dafür aufzuwänden, der älteste Freeride-Weltmeister zu werden. Oder Mini-Golf. Man wird sehen.
Ja und wieso gleich 3 Hotels auf einmal höre ich die Nörgler fragen - und die Antwort ist: Warum nicht? Schliesslich bin ich ja eher planerisch gestalterisch tätig, fürs Grobe, also das Tagesgeschehen, habe ich ja schliesslich meine Leute.
Die Armen.

Montag, 2. Mai 2011

Ekkehaaard, die Rrrussen kommen

Nachdem mir offensichtliche Langeweile unterstellt wurde, obwohl ich mich doch gerade und vor allem im letzten Post mit den die Menschen bewegenden Fragen beschäftigt habe, gibt´s heute ausnahmsweise mal Nebensächliches:
Über 20 Jahre nach dem Ende des kalten Krieges, den ich, es soll nur der Ordnung halber erwähnt sein, weder angezettelt, noch ausgiebig betrieben habe, glaubt Moskau, mich mit neureichen Zöglingen ihres mafiösen Systems ärgern zu müssen.
In Rudelstärke fallen sie bei uns ein, haben keine Reservierung, keinen Geschmack, ungehobeltes Benehmen, aber bündelweise Euros in den ausgebeulten Taschen ihrer Massanzüge und nuttige Schicksen im Schlepptau. Gut, Letzteres findet sich auch bei Gästen anderer Nationalität, jedoch nicht gar so ausgeprägt.
Es ist ihr Auftreten und ein damit einhergehendes Anspruchsdenken und -verhalten, das mich dazu veranlasst hat, derartiger Klientel den Zutritt zu verwehren. Da ich mich jedoch nicht ständig an der Rezeption aufhalten kann und will, sondern hinundwieder z.B. liftfahrend über das künstlerische Gesamtkonzept nachdenken muss, kann es schonmal, so wie heute, also eigentlich gestern, geschehen, dass sich eine Rezeptionistin gegen monetäre Verlockungen wehren und frecherdings den Leuten ins Gesicht lügen muss.
Voll seien wir, heisst es dann - also nicht wir, sondern das Hotel, um der Genauigkeit Rechnung zu tragen.
Allein der Glaube fehlte bei den so Zurückgewiesenen und es erhob sich ein Wehgeschrei und Klagen, welches bis zu mir in den dritten Stock vordrang, wo ich gerade versuchte, eine alleinreisende Mittdreissigerin von den Vorzügen temporärer Zweisamkeit zu überzeugen.
Nun, um der Ausschweifung Einhalt zu gebieten: Es dürfte leicht vorstell- und wohl auch nachvollziehbar sein, wie der Ärger an mir nagte, als ich den Weg nach unten antreten musste, um Don Corleonsky und Al Capontchev des Hauses zu verweisen.
So es demnächst hier stille werden und Meldungen über mein ungeklärtes Verschwinden auftauchen sollten - ihr wisst Bescheid.
Rächt mich!
Bitte!

Sonntag, 1. Mai 2011

Nachtgedanken

Gestern war ein Tag des Nachdenkens; beispielsweise dachte ich kurz nach dem Aufstehen darüber nach, einen Triathlon vor dem Mittagessen zu absolvieren - entschied mich dann aber doch für ´ne Kanne Kaffee und 8 Zigaretten, später im Lift kam mir der Gedanke, die ursprünglich ausgewählten Mirós und Chagalls gegen Kunstdrucke von Frieda Kahlo auszutauschen, allerdings sind mir schon zu viele Menschen begegnet, die Frieda für die Schwester von Kater Karlo hielten, das macht´s nicht einfacher.
Essen - Futter, nicht die Stadt.
Was soll bloss aus einer Menschheit werden, die Tranchen der Putenbrust an Reisgaletten zu sich nimmt, statt -wie unsereiner, genauer gesagt meinereiner- ´ne ordentliche Currywurst/Pommes, die jedoch im eigenen Restaurant nicht zu bekommen war. Muss ich den Küchenchef rausschmeissen? Oder lieber die Gäste?
Ich bin, man merkt´s vielleicht, ein wenig verwirrt ob so vieler Gedanken, möglicher Entscheidungen und überhaupt und ausserdem.
Als fairer Sportsmann, der ich noch nie war, wäre es meine Pflicht, dem BVB zur Meisterschaft zu gratulieren. Tu ich aber nicht.
Lieber rufe ich Felix zu: Vielen Dank, dass du es geschafft hast, aus dem Potential eine Mannschaft zu formen, die im unteren Mittelfeld rumkrebst und absteigen wird, wenn sie nicht aufpasst. Hast meinem geliebten Schalke beinahe den Todesstoss verpasst. Wenn du mal etwas über Motivation erfahren möchtest, also dauerhafte und nicht nur zu bestimmten Anlässen wie Champions League und Pokal, dann melde dich bei mir.


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M., ich habe auch an dich gedacht und hoffe, du kannst mit der Diagnose irgendwie umgehen. Wünsche dir Kraft.