Montag, 29. November 2010

Extreeeeeeeeeme

"Dös Knie is hie!", sprach der Medizinmann und hakte nach den Gründen.
Mir sei,  beim gemächlichen Wandern, wie man das in meinem Alter halt so macht, plötzlich eine Gams voll in die Quere gekommen, was mir einen Schrecken eingejagt und ein Ausweichmanöver nach sich gezogen habe, worauf ich in eine Schneewehe getreten und umgeknickt sei.
"Echt?"
"Grosses Indianerehrenwort!"
"Sie san aba koa Indjaner."
"Macht das einen Unterschied?"
"Für die Krankenkasse scho."
"Ok, sagen wir mal so: Ich hatte Skier unter, die Gams war keine Gams, sondern bestenfalls ´ne dämliche Gans, ebenfalls auf Skiern unterwegs, aber ausgewichen bin ich wirklich..."

Er hat´s geschluckt und mein Knie beinahe fachmännisch getaped...für die nächsten 3 Tage kann ich mir Freeride wohl abschminken.
Fahr  ich halt Snowboard.

Freitag, 26. November 2010

Hold the line, please

Hier fällt grad so viel Schnee - ich rechne stündlich mit dem Erscheinen von Diego Maradona, Christoph Daum und Konstantin Wecker!

Donnerstag, 25. November 2010

Starker Tobak

Um nicht als Integrationsverweigerer da zu stehen, misch ich mich gelegentlich unter´s gemeine Volk, tu, als ob ich´s verstünde und presse sogar bisweilen fremdartige Laute heraus, die einseitiges Ent- und Verzücken beim Salzburger hervor rufen. In Mozart´s Stadt hat´s mich verschlagen, Jefe meinte, ich solle mal schaun, ob wir das Festspielhaus käuflich erwerben und daraus ´nen Puff machen könnten. Obwohl die diesbezüglichen Verhandlungen sich noch im Anfangsstadium befinden, sehe ich wenig Aussicht auf  Erfolg.
Genau wie für den Kauf  schwarzen Tabaks, den ich ja gerne in Papier hülle und rauchend zu mir nehme.
Den halben Vormittag hab ich damit verbracht, eine Trafik (da wohnt bzw. arbeitet der Dealer) aufzutreiben, wo´s ihn gibt, den Stoff, den harten. Österreich im Allgemeinen, Salzburg im Besonderen scheint nikotintechnisch gesehn was für Pussies zu sein - Halfzware wird mir an Herz und Lunge gelegt, aber schon aus Protest lass ich mich damit natürlich nicht abspeisen und wie dereinst der Herr Springsteen durch Philadelphia, irre ich durch Salzburg, den Mantelkragen hochgeschlagen, um dem Wind, dem garstigen, die Wucht zu nehmen und mein Lungenmanna zu finden.
Es ist ziemlich blöd, dass ich mich  -offenbar durch aufrechten Gang- immer wieder als Deutscher oute, wird mir doch ganz unverdrossen und überdies auch frech  ins Gesicht, das rotgefärbte, gelogen, schwarzen Tabak gäbe es in Österreich gar nicht, worauf mir nichts Anderes übrig bleibt, als die eigentlich aus sentimentalen Gründen aufbewahrte Packung raus zu holen und mit tränenerstickter Stimme auf den österreichischen Bundesadler auf der Steuerbanderole hin zu weisen.
Ums mal abzukürzen: Drei geschlagene Stunden hat mich die Suche gekostet, drei wertvolle, um nicht zu sagen kostbare Stunden meines Lebens, die mir nichts und niemand wiederbringt. Rechnet man die Zeit, um die das Rauchen ja angeblich mein Leben zu verkürzen beabsichtigt, dazu, bin ich grad mindestens 10 Jahre gealtert.
I wuil hoam!

Sonntag, 21. November 2010

What a wonderful world

Mein Leben scheint einem mir nicht entschlüsselbaren Algorithmus zu folgen - nach unglaublichen Höhenflügen, in deren Verlauf einfach alles klappt und ein Highlight dem nächsten folgt, holt Luzifer oder wer auch immer die grosse Keule raus und zieht mir damit einen gepflegten Mittelscheitel, der mich nicht nur albern aussehen lässt, sondern auch höllisch schmerzt. Und dann, nach einiger Zeit, gibt´s ein bisschen Wundbalsam.
In die Kategorie "Heilsalbe" fallen zweifellos die letzten 2 Wochen. Ein Mensch, noch als Kind gestrauchelt und ganz böse auf die Schnauze gefallen, reift zu einer Persönlichkeit. Vor einem halben Jahr noch kurz vorm absoluten Aus, hat sie es geschafft, sich neue Perspektiven zu erarbeiten (es soll noch etwa 1 Jahr Barcelona folgen, dann geht´s zurück nach Deutschland, um das Abi nachzuholen und wahrscheinlich ein Hotelfachstudium in Angriff zu nehmen) und die alte Haut komplett ab-  und sich ein schickes, neues Gewand
überzustreifen, das nicht nur mir ausserordentlich gut gefällt.
Der Stolz, Teil dessen gewesen  und auch jetzt noch zu sein, lässt mich schier platzen und bevor ich hier vor den Augen der Welt explodiere, entschuldige ich mich artig, wenngleich nicht besonders intensiv bei ihrer Mutter. Sorry, aber das hier war wichtig, für sie und für mich.
Sie ist jetzt einer der wenigen Menschen, um die ich mich mal 14 Tage lang  eingehend kümmern konnte. Neben ´ner Menge Spass haben wir auch sehr eindringliche Gespräche gehabt und manchmal war sie wieder die kleine Siebenjährige, mitsamt Gute-Nacht-Geschichten-erzählen und Pflastern auf die kleinen Wunden kleben.
Wer auch immer  von diesen 2 Wochen mehr profitiert haben mag - sie waren einfach schön, wir haben untergegangene Welten zurück an die Oberfläche geholt und böse Dämonen vertrieben.
Wir sind ein prima Team.




Oh yeaaaaaaah!

Freitag, 19. November 2010

Riejännäwaplü

Nachdem wir gestern die 14 Achttausender Tirol´s ohne Sauerstoffmaske und lange Unterhosen bestiegen hatten, war uns der Sinn nach Krönung dieses aussergewöhnlichen Tages.
Im Angebot standen ein wiederholter Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit anschliessendem glühweinseligen Nachhauseschlingern oder Option C wie Casino.
Croupiers sind bewundernswerte Menschen - belegt man die beidseitigen 3 Nachbarzahlen der Zero, werfen sie die Kugel treffsicher auf...ja genau, die Zero. Dreimal hintereinander. Ich wittere Beschiss und setze die Zero, dafür die Nachbarn nicht mehr. Es kommt die 26, linke Zeronachbarin.
Während ich Haus, Hof und so langsam die Lust verliere, kommt Andrea vom Automaten zurück, wo sie aus 10€ Einsatz 150 gemacht hat und das breiteste Grinsen der nördlichen Hemisphäre vor sich herträgt.
Ich sehe mich gezwungen, sie eindringlich vor den Suchtgefahren des Glückspiels zu warnen und damit sie ihren Gewinn nicht gleich wieder verlieren kann, nehm ich ihn ihr ab und setze nun meinerseits wild Jetons auf den grünen Filz, das heisst, so wild nun auch wieder nicht, schon durchdacht irgendwie.
So ist auch die 27 dabei, mein Alter also...und siehe da: Es kommt die 27.
Cool, als täte ich das ständig, streiche ich die 350€ Gewinn ein, lasse ein gar fröhlich "Ammplohjee" ertönen, worauf der rechenschwingende Croupier , an dem sich eindrucksvoll gerächt wurde, war er doch der Verantwortliche für die dreimalige Zero , den ihm zugeworfenen Jeton lässig in das Fach für die Angestellten verschwinden lässt.
Ja, so sehen Gewinner aus und zur Feier des Tages gibt´s an der Bar Champagner für alle, die mehr als 1 Million € gewonnen haben, wie ich lauthals verkünde.
Ich selbst trink ja keine Nuttenbrause.

Mittwoch, 17. November 2010

NANU?

Grad mal zwecks Infos saugen in der Unibibliothek Innsbruck vorbeigeschaut. Anhängsel mitgeschleift.
Plötzlich steht Anhängsel inmitten der vollbesetzten Bibliothek, hält ein Machwerk von Dan Brown in die Höhe und schreit:
"Ey, kumma, Jörg, hier gibt das sogar Bücher...in Deutsch!

Dienstag, 16. November 2010

Der vorbildliche Blogger

Logischerweise kann ich nach dem gestrigen Post nichts über Vorbilder schreiben, kann ich doch eure Häme schon im Vorfeld spüren, ohne einen einzigen Kommentar gelesen zu haben.
Daher wird das zu beackernde Feld ein wenig verlagert und die Furche beim Blogger ansich gezogen.

Der vorbildliche Blogger muss mindestens 300 Feeds abonnieren, von denen er tatsächlich etwa 10 liest und bei zweien kommentiert.

Er muss sämtliche verfügbaren Höflichkeitsfloskeln auswendig lernen und auf Abruf parat haben, weil alle anderen Blogger denken, er wünsche ihnen die Pest an den Hals, wenn er mal nicht "Schönes Wochenende" an den Schluss seines Kommentars setzt.

Er spricht Reizthemen an, ohne tatsächlich zu reizen.

Er muss seine Em- und Sympathiewerte täglich anhand seiner blogeigenen Statistiken auswerten und wenn möglich bestrebt sein, diese ständig zu verbessern. Gut dafür eignen sich absolut tödlich verlaufende Krankheiten wie Schnupfen oder Menstruationsbeschwerden (Achtung: wirken nur bedingt bei männlichen Bloggern). Er schreibt einmal "Hatschi" und bekommt 40 Mal "Gesundheit". Das tut gut.

Er kommentiert anonym, wenn er weiss, dass er da grad absoluten Humbug ablaicht, aber trotzdem was sagen will.

Er kommentiert in erfolgreichen Blogs, die er sich ergooglet hat. Auch wenn er überhaupt keinen Schimmer vom Thema hat, sind ihm 20 Hits sicher, weil jeder wissen will, welcher Idiot hinter dem Kommi steckt.

Er beleidigt Frauen, Kinder, Muslime, Einarmige, Schwarze,  einarmige Schwarze, Junk-Food, Studenten, Arbeitslose. Nie andere Blogger.

Er schreibt ab. Am besten bei anderen Bloggern. Und er verlinkt auf das Abgeschriebene.
(Prima Ausrede: Ich habe mich von  >"link"<  inspirieren lassen)

Er plagiiert Kolumnisten, Satiriker, Journalisten, Wissenschaftler oder andere vom Real Liife Abgeschnittenenen und gibt das Gekritzel als selbst ausgebrütetes Geistesei aus.

Er liest hier nicht.

Schönes Wochenende! (Achnee, is noch zu früh)

Montag, 15. November 2010

Stille Nacht

Sonntagnacht 2 Uhr. Ganz Österreich schläft. Nur in der Tiroler Landeshauptstadt steht ein junger Mann mitsamt ganz junger Frau auf dem Christkindlmarkt vorm Glühweinstand und verlangt nach Alkohol, der als Wegzehrung gedacht ist und weil er diesen, den Weg nämlich, nur bedingt allein zurücklegen kann, sollen´s gleich zwei Haferl sein, wobei, der Lernwillige darf Obacht geben, ein Haferl ein Becher ist - das für diejenigen unter euch, die nicht von Bergziegen abstammen (Soviel zum Thema "informatives Blog").
Seiner Order wird nicht gerade zügig, um nicht zu sagen gar nicht entsprochen und so steigert er seine Lautstärke um einige Hundert Dezibel, was jedoch kein Getränk, sondern  uniformierte Staatsangestellte, hier auch Kieberer genannt, auf den Plan ruft.
Nach den üblichen Begrüssungsfloskeln, wo ich der mich begleitenden, nun jedoch sehr ruhig werdenden Jugend, eine kostenlose Nachhilfestunde in respektvollem Umgang mit der Staatsgewalt gebe, darf ich mich ein wenig am Polizeiauto ausruhen, ja sogar die Hände dabei aufs Dach legen und die Beine bequem spreizen.
So sans, die Österreicher, gastfreundlich bis zum Erbrechen, was ich mir allerdings für später aufhebe.
Jetzt kommt seine grosse Stunde - er, etwa Mitte 20, Schnauzbart, die Sonnenbrille lässig über die Stirn geschoben, beweist überdurchschnittliche Intelligenz, indem er die Öffnungszeiten mit der aktuellen Tages- bzw. Nachtzeit vergleicht und kommt zum Schluss, dass es unmöglich sein muss, jetzt noch Wein zu bekommen, egal ob glühend oder nicht. Ausserdem öffne der Markt eh erst am 23. November, man sei noch mit dem Aufbau beschäftigt.
Ich murmel was von Potemkinsches Dorf, will dem Kieberer zwei Euro geben, damit er sich im Kurzwarengeschäft ein paar Sterne für seine Schulterklappen kaufen kann, schwöre, nie, nie wieder so was zu machen -wobei ich offen lasse, was- und dann dürfen wir gehen.

Andrea meint, man könne mich nicht alleine lassen...sie bleibt noch ´ne Woche.

Morgen schreib ich mal was über Vorbildfunktion. Vielleicht.

Donnerstag, 11. November 2010

WHAM!

Heute will ich euch ein wenig über Manipulation erzählen. Obwohl ihr das ja emsig verdrängt habt, lasse ich nicht nach, eifrig Feldstudien zu betreiben.
Alles fing mit einer jungen Dame an, ihr Name tut eigentlich nichts zur Sache, aber ich glaube, nicht zuviel zu verraten, wenn ich durchblicken lasse, dass ihr Name mit "A" sowohl anfängt als auch   aufhört.
Weil die junge Dame nur mässig nachtlebentauglich ist, gehe ich halt alleine weg, komme nachts um vier heim, rüttel sie wach und frage, warum sie nicht schläft. Dabei summt man (für diejenigen, die´s mal ausprobieren möchten) ein bekanntes Weihnachtslied. Wenn das zu öde wird, schnauzt man sie an, ob sie einen nicht endlich in Ruhe lassen könne und geht ins nebenzimmerliche Bett. Summen nicht vergessen.

Am Frühstücksbüffet hört man sie´s summen, das Weihnachtslied nämlich, kurz drauf den Kellner, noch ein bisschen später die Rezeptionistin, mittags vernimmt man´s schon von anderen Gästen, abends vom Barkeeper und dem zufällig reinschneienden Taxler, der, da kann man sich sicher sein, mindestens 10 Fahrgäste damit infiziert hat, die wiederum in ihren Pensionen, Hotels, in Gaststätten und Kneipen ebenfalls zur Verbreitung des Virus´ beigetragen haben.
Morgen singt halb Österreich von der letzten Weihnacht, wo du mir dein Herz geschenkt hast und Deutschland ebenfalls, weil ihr´s hinaustragen werdet in die Welt.
Na, habt ihr ihn schon, den Ohrwurm? Summt ihr ihn schon?
Natürlich nicht, denn ihr seid ja nicht zu manipulieren....
Last Christmas, I gave you my heart...*summ*

Mittwoch, 10. November 2010

Mein Leben als Liv Tyler

Warnung: Dies ist ein Gastbeitrag und ich übernehme keinerlei Haftung. Für nix.
(Allerdings habe ich an der Ortographie und Interpunktion ein wenig rumgeschraubt^^)

Was für ein bescheuerter Titel. Aber er hat ihn ja quasi schon vorgegeben.
Also, mein Leben als Liv Tyler begann am Sonntag um ziemlich genau 9:45 auf dem Wiener Flughafen. Die Chance, dass Liv Tyler da in der Ankunfthalle erwartet wird, ist, schätze ich mal, relativ gering. Folglich kann es nur Jörg sein, der da so ein Pappschild in die Luft hält. Ich sehe, wenn überhaupt, höchstens Emma Watson ähnlich, sollte ich vielleicht noch dazu sagen.
"Keine Sentimentalitäten", sagt er, als ich ihn auf den Unsinn anspreche, dreht mich in Richtung der Digicams bzw. deren Besitzern, raunt "lächeln" und zerrt mich anschliessend mitsamt Gepäck zum Ausgang.
Dieser Mann ist sooo anstrengend, ich sag´s euch. Ein sechsjähriges Kind ist wie ein vollgekiffter Althippie dagegen.
Auf geht´s zum Bahnhof, Gepäck im Schliessfach verstauen. Er misst mich kurz ab, bedauert, dass ich da nicht reinpasse und schon geht´s zurück zum Taxi, alles im Laufschritt. Irgendwer sollte ihm eventuell mal sagen, dass ich nachts um 3 aufgestanden bin, einen gut vierstündigen Flug hinter mir habe und das  Letzte, was ich will, Sightseeing im Eiltempo ist.

Spanische Hofreitschule  geht um 11 los, daher die Eile. Die Lippizaner sind echt wunderschöne Tiere und die ganze Führung und Vorstellung hat mir sehr gut gefallen. Wenn nicht ständig Kommentare über das Schwulsein oder Nichtschwulsein der Reiter von links, wo -na, ihr wisst schon wer- sass, gekommen wären, hätte man das richtig geniessen können. Höhepunkt: "So ein Pferd braucht einen echten Prinzen als Reiter".
Spricht´s...und setzt sich so ´ne Pappkrone von Würger King auf. (Das war also geplant...)

So geht es den ganzen Tag weiter: Beim Essen, im Prater (sehr schöner Park). Immer wenn ich etwas bezahlen will, meint er, ich soll stecken lassen, wahrscheinlich, um anschliessend so Sprüche wie "...wofür man keinen Pfennig dazubezahlt hat..." zu posten.

Wenn ich ihn nicht so lieb hätte, würde ich ihn mehrmals täglich erwürgen. Er ist das erwachsenste Kind, das ich kenne. Es ist so schön, bei ihm zu sein.

Andrea

Dienstag, 9. November 2010

Wearner Bluat

"Und hier hammse 'Der dritte Mann' gedreht."
Ich deute auf eine Spelunke, aus der eine Geruchswolke kommt, die wohl in nichts der des tatsächlichen Schauplatzes nachsteht.
"Ist ein Klassiker...geht um ´ne unvollständige Skatrunde."
Andrea kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus, erst die Pferde, dann das Riesenrad - es ist schön, wenn sich junge Menschen noch für etwas begeistern können, wofür sie keinen Pfennig dazu bezahlt haben. Ich hatte mich ja schon drauf gefreut, bei dem Eintrittspreis anschliessend so ´nen Klepper mit nach Hause nehmen zu dürfen, aber ob der die Fahrt im Riesenrad so richtig hätte geniessen können...ich weiss nicht. Mit dem sind wir natürlich nicht nach Haus bzw. Innsbruck gefahren. Dafür gibt´s ja die ÖBB (Österreichische Bimmelbahn), deren Ausstattung bisweilen an Viehwaggons erinnern lässt, was wiederum für den Zossen nicht schlecht gewesen wäre, für halbwegs menschliche Wesen jedoch  unzumutbar scheint.
Gute 5 Stunden juckeln wir quer durch Österreich; vorbei an glücklichen Kühen, weniger glücklichen Eingeborenen und selbstmordgefährdeten Murmeltieren, führt uns die wilde Fahrt durch des Jodlers Heimat.
Endlich angekommen, wird ein Taxi okkupiert. "Folgen Sie dem roten Wagen da vorne!"
Man darf, das muss Andrea  noch lernen, keine Miene verziehn, wenn man sowas sagt - und schon gar nicht kichern, man wirkt recht schnell unglaubwürdig und dann macht´s keinen Spass mehr.
Und weil ich ja ein alter Mann bin und solche Tage sehr anstrengend sind, ist Andrea dann auch gleich schlafen gegangen.
Ja, so war das....


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Herzliche Grüsse von Andrea an alle.
Vielleicht lass ich sie die Woche mal ´nen Gastbeitrag verfassen, vielleicht über das Leben als Liv Tyler.
Oder so.

Sonntag, 7. November 2010

Zwischenbericht Wien, 15 Uhr Ortszeit

Spanische Hofreitschule                      146€
Riesenrad Prater                                   19€
Zuckerwatte, Schmalzgebäck                11€
U-Bahn und Taxi                                   48€
Mittagessen                                          35€

In der Flughafenhalle ein Schild mit "Liv Tyler" hochalten  -   unbezahlbar.

Für alles Andere gibt´s Euro-Fart.

Freitag, 5. November 2010

Wieso geht jemand freiwillig nach Österreich?

Um dieser berechtigten (Servus, ihr Leser aus Österreich^^), von einem eifrigen Leser gestellten  Frage die gebührende Antwort zuzuordnen, muss ich ganz woanders anfangen, nämlich in Barcelona (das ist in Spanien, liebe Österreicher^^).
Okay, das war der lustige Teil dieses Posts, wenn ihr also nochmal lachen wollt, dann jetzt.


Wer nicht weiss, was am 10. August 2010 dort passiert ist, dem empfehle ich, einen kurzen Blick hierauf zu werfen.


Die Tage nach besagtem Datum waren die absolute Hölle. Man muss sich um Dinge kümmern, nach denen einem grad in solchen Momenten nicht ist, ständig rufen Leute an, um ihr Mitgefühl und Beileid auszusprechen und du, du stehst da mittendrin, alles wird dir zuviel, du willst das einfach nicht mehr.
Wo du auch hingehst, die Menschen senken Kopf und Stimme, wenn sie dich sehen, Gespräche verstummen bei deinem Eintreffen und du wirst mitleidig angeschaut wie ein Ausserirdischer, der ausgerechnet dort auf der Suche nach intelligentem Leben gelandet ist.
Also gehst du wieder heim. Da sind zwei Frauen, denen  Tränen die Stimmen ersticken. Geteiltes Leid ist halbes Leid? Ja, von wegen, geteiltes Leid ist nicht nur doppeltes Leid, nein, es potenziert sich sogar.
Du fühlst dich wie in einem Labyrinth, aus dem du den Ausweg nicht findest. Deine einzige Chance ist der Ausbruch.


Du regelst wieder Angelegenheiten, versicherst dich, dass es den Zurückbleibenden so weit gut geht, sie -das gilt besonders für die Jüngere von beiden- alleine klarkommen, schnappst dir ein paar Klamotten, stopfst sie in den Rucksack, legst ein Ziel fest und fährst los. Wenn du viel gereist bist im Leben, fallen dir sofort Orte ein, wo du mal warst, vielleicht im Urlaub oder um ´nen Job zu machen. Erinnerungen an unbeschwerte Zeiten kommen da hoch und du willst dahin. Sofort.
Dort angekommen merkst du eine seltsame Leere in dir, merkst, dass der Ort seinen damaligen Zauber verloren hat.
Und so ziehst du weiter. Nächster Ort, selbes Spiel. Und weiter. Und weiter.
Du suchst etwas, das es nicht mehr gibt, daher kannst du auch nicht fündig werden.
Wenn du das eingesehen hast, kannst du aufhören zu reisen.
An dem Punkt war ich grad am Brenner, nächster Halt Innsbruck. Hab mir die Stadt angeschaut, das Bergpanorama drumherum, für okay befunden und mich zum Ausruhen gelegt.
Irgendwann ist dir das Ausruhen nicht mehr genug, du versuchst, dein Leben wieder mit irgendwas zu füllen, also kramst du in deinen Hirnwindungen nach Möglichkeiten, wirst fündig und beschliesst, das umzusetzen.


Du bleibst, weil´s passt, weil´s annähernd das ist, was du benötigst: eine Stadt, wenn auch nicht grade New York, aber doch gross genug, um dir als altem Stadtneurotiker Unterschlupf zu bieten, die Möglichkeit, Ski zu fahren, wenn man sich ´ne Stunde in den Bus setzen mag und -ganz wichtig- keine Freunde oder Bekannten dort.
Wenn du Menschen kennenlernst, dann ist das unbefangen, denn du erzählst nichts davon, du kannst dich unterhalten wie jeder x-beliebige Mensch auf dieser Welt und dich für Augenblicke wohlfühlen.

Schalten auch Sie demnächst wieder ein, wenn es heisst:
ViaE öffnet seine Trickkiste mit Survival-Strategien!

Donnerstag, 4. November 2010

Hello Wien

Als fortschrittsgläubiger Mensch, der darauf spekuliert, orthografische Tiefflieger via Google einzufangen, sie süchtig und folgsam zu machen, ihren Willen zu brechen und das Gehirn bei derzeitig lokalen 16 Grad schonend, wenngleich mit beachtenswerter Intensität zu säubern, habe ich mich zu obiger Headline entschlossen (man beachte hierbei bitte wohlwollend meine  Anglophilie!).
Da aber der mir heimlich implantierte Speech-Coach einflüstert, dass mir das eh keine Sau glaubt, muss ich wohl oder übel mit der Wahrheit rausrücken: Wien. Das ist, wissen wir ja alle, die Hauptstadt von den Almdudlern hier und die wird am kommenden Sonntag von mir heimgesucht.
Hofreitschule, Stephansdom und Prater sind vorab informiert und angewiesen worden, das lästige Touristenpack zeitig raus zu schmeissen, um für Andrea, auf deren Mist die Idee dazu gewachsen  und Flug dort zu Ende ist, und meine Wenigkeit ausreichend Raum zur Verfügung stellen zu können.
Mich interessieren ja nur die Insignien des deutschen Kaiserreichs, die sinnigerweise in deren Hofburg rumgammeln, während ich immer noch unbehütet und zepterlos durch die hügelige Gegend eier.
Mei, das wird eine Freude, wenn wir uns wiedersehn...also Andrea und ich jetzt, was habt ihr denn gedacht?
Daher heisst´s am Sonntag: Hello Wien.
So einfach kann´s sein

Mittwoch, 3. November 2010

Fundstück der Woche (ach, was sag ich, des Jahrhunderts)

Frisch entdeckt: Es gibt einen  
DEUTSCHEN VERBAND DER FREIDENKER.
Jahaaaa.
Allerdings drängt sich mir da eine Frage auf: Was, in drei Gottes Namen, verbindet die denn, wenn die alle so frei denken?

Antworten, wie immer, in einem versiegelten Kuvert, unter Angabe der Schuhgrösse Ihrer Schwiegermutter, in die Urne werfen.
Oder die Tonne, je nach Gusto!

Dienstag, 2. November 2010

Achtung, Achtung, ein paar wichtige Durchsagen

Die erste gilt dem Küchenchef des heutabendlich angesteuerten Gasthauses, der, da bin ich absolut sicher, mir zum Schweinebraten einen Meisenknödel untergejubelt hat - Tu das nie wieder!
Ferner sollten alle, die brennend auf neue Weisheiten zum Thema Motivation warten, sich ein wenig in Geduld üben - Grosses kündigt sich an, will aber noch ausgearbeitet werden.
Und während ihr danach lechzt, könntet ihr vielleicht ja auch selbst mal wieder posten, denn schau ich so auf die Blogroll, so fällt doch auf, dass ihr nicht grad die Fleissigsten seid.
Daher machen wir das jetzt mal so: Wer länger als 2 Tage nicht gepostet hat und das nicht binnen 24 Stunden nachholt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Damit´s auch richtig schmerzt, hab ich mir Folgendes ausgedacht:
Die betroffenen Männer gehn ohne Abendbrot ins Bett - und die Frauen ohne Mann.
Ich komme kontrollieren!

Montag, 1. November 2010

November Rain



Heute ist Allerheiligen und der Papst sagt, ich solle der Toten gedenken. Das tu ich jeden verdammten Tag, Herr Ratzinger. Bleimse mir vom Hals!

Ich sollte jetzt mein Baby wickeln oder seine Mutter ärgern; Sie haben doch überhaupt keine Ahnung, wovon Sie reden. Sie verkleiden sich , schwenken Weihrauch und sagen den Leuten, was sie zu denken haben.
Meinen Wunsch, meine Familie zurück haben zu wollen, ziehen Sie ins Lächerliche durch Ihr Wort von Gottes Wille und Schicksal.
Trost gibt es nicht, das ist untröstbar