Montag, 1. Oktober 2012

All night long (2)

Hallöle, da samma wieder. Wir, Pluralis Majestatis, bin eigentlich nur ich, aber das mit vollem Elan und ebensolcher Blase.
Daher gebe ich denjenigen, die gestern vorgaben, Besseres zu tun zu haben und nicht den Weg hierher fanden, die Möglichkeit, schnell mal runterzuscrollen und den vorherigen Beitrag zu inhalieren, denn die (2) da oben im Titel kündet von einer Fortsetzung.
Die anderen dürfen die Zeit sinnvoll nutzen, um beispielsweise ein Zigarettchen zu rauchen, ´nen Quickie  machen, den letzten Sexualpartner von Bettpfosten oder Heizung  befreien oder seinen Gören ´ne ordentliche Tracht Prügel  verpassen. Je nach Verfügbarkeit, Vorliebe und Lust.
Ich geh solange pullern.

In der Hoffnung, dass jetzt alle entspannt und auf dem neuesten Stand sind und nichts rekapituliert werden muss, steigen wir in die abendliche Berufsgestaltung ein.

Grob gesagt, was ja die von mir bevorzugte Art der Kommunikation zu sein scheint, talke ich da ein wenig small, wobei auch ganz gerne Nahrung aufgenommen wird. Um nicht zu fett zu werden, begrenzt man das am besten zeitlich. Ist auch besser für die Nerven, denn Leute im Urlaub neigen mitunter zu sehr, sehr merkwürdigen Gesprächsthemen und zum x-ten Mal hören, welches Wanderabzeichen errungen wurde, schleift sich auch relativ schnell ab.

Schon nähern wir uns wieder dem Büro, wo Korrespondenz von weniger Importanz oder Dringlichkeit erledigt werden will. Dem Wunsch wird nachgegeben.

Bevor Rezeption und Reservierung heim gehen, nutze ich noch die Möglichkeit, jemanden zu loben, weil
der- oder diejenige dann, die Erfahrung hat´s gezeigt, zufriedener schlafen oder saufen geht.
Es wird übrigens dringend davon abgeraten, Zufallsgeneratoren zum Einsatz zu bringen, sondern vielmehr nur überdurchschnittliche Leistungen zu honorieren. Aber das ist ein eigenständiges Thema und soll euch momentan nicht tangieren.

Der letzte Hausmeister geht, der Nachtportier kommt und von den Barkeepern mal abgesehen, sind wir allein im Haus. Ruhe kehrt so langsam ein.

Wir haben den Moment erreicht, wo, hach, endlich, ich Blogger, WP, Fb, Twitter und meine privaten Email-Accounts öffne und mich fix durch ein paar Online-Zeitungen zappe, um dann zu euren Ergüssen zu kommen.

So geht das dann die ganze Nacht: 1 Stündchen arbeiten, 5 Minütchen Pause, wo gelesen , kommentiert, auf Kommentare geantwortet und getwittert wird, wobei, das Letzte stimmt so nicht ganz, denn beim Zwitscherer hack ich auch zwischendurch mal eben ´nen dummen, ersatzweise schlauen Spruch rein, der mir vom Geiste geblitzt wurde, weil gedacht ist er dann ja eh schon und für das Tippen von maximal 140 Zeichen benötige ich nicht wirklich eine Ewigkeit.

Und wenn nicht gerade getippselt oder gelesen wird, erledige ich all die notwendigen Sachen wie Umsatzstatistiken checken, neue Hotels oder Aktionen planen, Prioritätenlisten für den folgenden Tag erstellen, Änderungen und Mitteilungen an die entsprechenden Abteilungsleiter weiterleiten und tausend andere kleine oder auch grössere Angelegenheiten, bei denen Störungen, seien es meine eigenen mentalen oder von aussen herangetragene, nicht weiter auffallen.

Zwischendurch versorge ich euch mit Lesestoff, wofür ich mir normalerweise ´ne halbe Stunde oder auch weniger, je nach Länge und Schwere des Textes, der meistens schon vorher im Kopfe entsanden ist, Zeit nehme.

So ist der halbe Tag und die ganze Nacht weitestgehend durchstrukturiert und wird auch so mit bestenfalls geringen Abweichungen durchgezogen.
Klingt nicht komisch, ist es aber, weil es im Grunde nur auf eins ankommt dabei:
Konsequenz!

Was wäre denn, wenn ich mich schon tagsüber von den genannten Social-Irgendwas ablenken liesse?

Dann würd´s mir gehen, wie all den Anderen, die zu nichts mehr kommen, ständig gehetzt sind, weil sie immer Angst haben, etwas wahnsinnig Wichtiges zu verpassen, wenn ihr Smartphone oder PC blinkt und sie das nicht sofort auf- oder abrufen.
Dem ist aber beileibe nicht so, von 100 Mitteilungen haben 98 eine Relevanz von -7 auf einer Skala
von +1 - +10.

Believe me, I´m old. But I´m happy.


3 Kommentare:

vany mit hütchen hat gesagt…

Du bist auch weise.

Anonym hat gesagt…

....und wunderschön. Ganz, ganz bestimmt!

Verdummt in alle Ewigkeit hat gesagt…

Muss euch beiden uneingeschränkt Recht geben.
Jawoll ;)