Donnerstag, 7. Juni 2012

Der Twitterer


Liebe Zuschauer,
heute habe ich eine grausige Entdeckung gemacht. Mir wurde schlagartig bewusst, welch  unangenehme Situation es ist, wenn einem das Gemächt juckt, man aber gerade ein halbes Hähnchen isst.
Das hat mit  unserer heutigen Sendung aber nur peripher zu tun, in der wir  uns mit einer mittlerweile zu einer echten Plage gewordenen Art auseinandersetzen wollen:
dem Twitterer
Der gemeine Twitterer (lat.: homo einsilbicus) bevölkert zu Millionen das Internet, wo ihm sogenannte Follower auf infamste Unart und Weise Interesse an seinen Geistesausdünstungen vorgaukeln, was unseren kleinen, possierlichen Freund dazu ermutigt, immer mehr und unkontrollierter zu dünsten.
Sein natürlicher Lebensraum ist auf 140 Zeichen begrenzt und Nahrung findet er in seiner von der Aussenwelt völlig abgeschnittenen rechten oder auch schon mal linken Gehirnhälfte, die aber wiederum ein völlig  selbständiges Eigenleben führt. Durch das beinahe vollständige Fehlen von Synapsen kommt es zu zusammenhanglosen Sätzen, denen nicht selten keinerlei Bezug zu irgendwas zuzuordnen ist.
Schon in grauer Vorzeit war ein Vorläufer des Twitterers unter der Bezeichnung "Quasselstrippe" oder auch "Nervensäge" bekannt, der jedoch durch körperliche Gewalteinwirkung relativ gut im Zaum zu halten und somit eher ungefährlich war.
Während der Aufzucht, die gewöhnlich etwa 45 Jahre dauert, durchleiden die Eltern Höllenqualen, weil sie irgendwann feststellen müssen, sich dem Nervbalg nur durch Tod entziehen zu können.
In der Adoleszenz wird der Twitterer unwahrscheinlich pickelig, was er als Ausrede benutzt, um anstrengende sexuelle Aktivitäten zu vermeiden.
So hackt er lediglich Computer.
Eine nächste Generation wird es daher nicht geben.
Gott sei Dank.
Guten Abend.


*Bild schamlos bei radio.bremen.de gemopst (was wortwitztechnisch voll der Brüller ist, weil das nämlich gar nicht der Grzimek, sondern Loriot ist. Ich mag ja auch Möpse. Wollt´s mal gesagt haben)


2 Kommentare:

Mika hat gesagt…

Ich persönlich rall ja Twitter irgendwie so gar nicht. Aber muss ich ja auch nicht. Ich benutz das eher so als News-Dingens im Blog, aber da findet sich sicher demnächst auch mal was besseres.

Ich kriesch Plack, wenn Leute ständig #topicbezug und #ichbintrendy2012 hinter ihre Aussagen packen, uäh!

Verdummt in alle Ewigkeit hat gesagt…

Ups, da ischa nochen Kommi, gar nich gesehn. Twitter, watt ich ja im Rahmen der Blog-Facebook-Demonstrationsdingenskirchen auch mit eingebunden hatte, ist das für mich absolut lächerlichste Social Network, wo gibt.
Sicher gibt´s auch da ein paar Perlen, aber dafür musste derart viele Miesmuscheln knacken....ne,neeeee *abwink*.
Ich glaub, nur Linkedin is ähnlich bekloppt, aber gsd noch nicht so weit verbreitet.