Montag, 23. Januar 2012

Verarsche 2.0, die 2.0.

Schon allein für dieses semigeniale Wort- und Zahlenspiel sollte ein jeder dort draussen an den Monitoren vor lauter Ehrfurcht auf die Knie, die eigenen verschrumpelten, sinken und sich in Lobpreisungen auf den Autor (that´s me) ergehen.
Denn dafür schreibt man doch ein Blog, oder?
Wir, die wir hier unsere kleinen Alltagserlebnisse verhunzen, Meinungen abgeben, die eh keiner hören will oder einfach nur, aus welchem Grund auch immer, irgendwas hinkritzeln in der Erwartung, es möge, ebenfalls aus welchem Grund auch immer, Beachtung finden, sicher in der Mehrheit nicht.
Jeder hat da seine eigene Motivation und die ist in der Regel auch legitim.
Es gibt aber auch noch, wem sag ich das, Personen, die meinen, aus welchem Grund auch immer (schöner Nebensatz, werd ich jetzt häufiger verwenden), ihre Gedankengänge seien so aussergewöhnlich, so scharfsinnig, aufrüttelnd oder was aus welchem Grund auch immer, dass sie sich befähigt fühlen, anderen die Welt und deren Geschehen erklären zu können oder müssen.
Zum Teil findet man sehr schöne und tiefgehende Gedankengänge, auch sind mitunter  äusserst zutreffende Analysen publiziert.
Jedoch sind 99,99% (mindestens) solcher nennen wir sie mal Themenblogs sowas von fürn Arsch, dass es einen graust. Oft lese ich die nur, um hinterher sagen zu können:
Wie gut, dass ich schreiben kann!
Wie gut, dass die Grundfunktionen meines Hirns zu funktionieren scheinen!
Wie gut, dass man für so ´nen Käse nicht auch noch was bezahlen muss!

Um Missverständnissen vorzubeugen, nehme ich ausdrücklich irgendwelche Hobby-Blogs über meinetwegen Handarbeiten oder Münzensammeln oder IT (bis vor kurzem hielt ich Ubuntu noch für ´nen kongolesischen Stammesfürsten) oder oder oder aus.
Wir reden hier in erster Linie von Politik, Sozialem und Wirtschaft.
Was sich da so alles trollt...meine Fresse.
Verschwörungstheoretiker, Alt-, Neu- und Jungnazis, ebensolche Kommunisten, Sozialisten, Freidenker und Freibiertrinker, Wissenschaftler, Praktiker und immer öfter werden auch Journalisten gesichtet.
Sie alle wollen, jedenfalls werden sie nicht müde, dies immer und immer wieder zu betonen, "Gegenöffentlichkeit" schaffen und im günstigsten Fall auch noch als deren Vorreiter gesehen werden.
Das kann man ihnen laut gültigem Recht nicht verbieten, ausser sie verstossen gegen selbiges, indem sie nicht gestzeskonforme Inhalte veröffentlichen wie etwa Beleidigung, Rufmord oder Aufruf zu Straftaten, um nur einige zu nennen. Doch anstatt sich an dieser nicht mit Gold aufzuwiegenden Freiheit zu erfreuen und ihre geäusserte Sicht der Dinge zur Diskussion zu stellen, werden sie ganz schnell kiebig, wenn man ihnen mal ein bisschen auf die Füsse tritt und vorgestern hat sich mal wieder (jaja, ich mach sowas öfter) einer, der mir besonders unangenehm aufgefallen war, als eine entsprechende Nullnummer geoutet.
Laut seinem "about" heisst er Ricardo L, ist angeblich Journalist und nennt als Adresse ein Postfach in Madrid und weil er, an dem Punkt kamen mir schon die Tränen, sonst nicht schreiben darf, was er will, macht er das halt in seinem Blog. Zuerst wollte ich ihm ja nur anraten, sich mal Eier wachsen zu lassen, dann schien es mir doch ratsamer, ihn auf einen seiner missratenen Artikel (und davon fand ich haufenweise) anzusprechen.
Ich verkürze das Ganze jetzt mal aus dramaturgischen und schlafdefizitären Gründen : Wie, um alles in der Welt, kann man denn, will man als auch nur halbwegs seriöser Mensch gelten, die Methoden der Medien angreifen und sich gleichzeitig ebenjener  bedienen?
Schizophrenie, Doppelmoral, Realitätsverlust?

Ich weiss es nicht, ich weiss es nicht...aber ich bleib dran. Für euch.
Oder aus welchem Grund auch immer.
Gnihihi...

3 Kommentare:

Silberlöffel hat gesagt…

*kopfkratz*

Also ich bin ja generell kein Freund dieser wie (Gift?)Pilze aus dem Boden schießenden Politik- und anderer von Dir bereits benannter Blogs, allein schon, weil es ewig das gleiche Geseiher ist, und sich Autoren als auch Kommentatoren gegenseitig übertrumpfen in ihrer..äääh..Ahnungsvölle? (Was ist denn das Gegenteil von Ahnungslosigkeit? 8))

Aber ausgerechnet den von Dir angeprangerten unter kritisierten Artikel fand ich jetzt gar nicht schlimm. Eher im Gegenteil, war ich recht dankbar - ich muss gestehen, dass ich bisher NICHTS wusste über die dort beschriebenen Zustände bzgl. ertrinkender Flüchtlinge, um die sich niemand wirklich schert.

Dass die Titelzeile erstmal andere Assoziationen weckt hinsichtlich dessen, was im Artikel zu erwarten ist - ja, weiß nicht, mit Käse fängt man Mäuse. Wenn ich den 0815-Bildzeitungsleser erwischen und aufklären will, funktioniert das leider nur so. (Nicht, dass ich ernsthaft glaube, dass Bildzeitungsleser sich auch nur in die Nähe solcher Artikel verirren.)
Da braucht es eben einen unheilschwangeren Eyecatcher, der nach Para-Mystik ("Die Aliens stecken dahinter!!") und Verschwörung ("Aber man verheimlicht es uns!!!") klingt.

Ich finde das - hau mich, schlag mich ;P - durchaus legitim.

Eher ärgerlich fand ich den Titel eines anderen Artikels, wonach Bargeld abgeschafft wird. DAS hat mir erstmal ein "WTF?!!!" abgerungen und mich in den Artikel einsteigen lassen, nach dessen Lektüre ich mir dann schon irgendwie auf den Arm vorgenommen kam.

Aber ach, dann liest man dort eben nicht mehr hin.

Seit ich das Bildblog lese bzw. selbst gesehen habe, wie ARD offensichtlich Fakten so verdreht hat, dass etwas einfach nicht Wahres bei rauskam (ging um das Thema Uni und "übervolle Räume"), bin ich sowieso nur noch erschrocken über die Medien und weiß nicht, wem man überhaupt noch glauben darf. ...eigentlich keinem. >_>

kralle hat gesagt…

@Löffelchen. Im Geunde wäre wahrscheinlich zu einer Gegendarstellung der gegengargestelllten Gegendarstellung einer Meinung oder Meldung ja nix einzuwenden, wenn entsprechende "Privatjournalisten" das für sich behalten würden. Oder anders gesagt, es nur auf entsprechende Fakten belassen und nicht noch die entsprechende, widrige eigene Meinung mit einflechten. Am Ende, wie übrigens V. schon erwähnte, das entsprechende System scharf kritisieren, um sich aber selber deren Methoden bedienend. So nach der Art:".... sie Predigten Wasser und tranken Wein....".
Da schaue ich am Ende lieber durch ein Blogschlüsselloch, wo es nur Kochrezepte oder dergleichen gibt. Das ist wenigstens ( hoffentlich) ehrlicher. ;)

Du V. Was geht hier ab. Kommst du auf den unsinnigen Geschmack von Schachtelsätzen? ;)
Gegen eine Wiederholungsstafel deines neuen Lieblingssatzes ist ja nix zu sagen. Aber Wiederholungsgleichnis im selben Satz, erschüttert selbst mein "Unverständnis" der deutschen Gramatik, bzw. desen Ausdrucks. Und glaube mir, ich bin ein Meister wenn es um Schachtelsätze geht. Ich bin der größte freidenkende Ignorant was deutsche, schriftliche Regeln jeglicher Form
betrifft. :)
Wobei.... . Hier weis selbst Mann nicht so genau, ob das am Ende wieder einen tieferen Sinn haben könnte, oder die Leeser auch wieder als "Laborratten" her halten müssen. :)

Nen ausgeglichenen Arbeitstag übrigens noch.

Rolf

Verdummt in alle Ewigkeit hat gesagt…

Guckstu oben