Samstag, 31. Dezember 2011

...und wieder geht ein Jahr

Nur noch den Rest von heute überstehen und wir können 2011 ad acta legen.
Abgesehen von den Auswirkungen der persönlichen Katastrophe im August 2010, die sich immer wieder in meinem Alltag bemerkbar machen, war es ein gutes Jahr. Wir haben 3 Hotels eröffnet und mir fiel das zweifelhafte Vergnügen zu, daraus florierende Gastbehausungen zu zimmern. Das ist gelungen, die Reservierungen stapeln sich hier vor mir und die Hütten sind voll. Was will man mehr?
Ich schaff es immer noch, was wohl weniger an übersinnlichen Fähigkeiten liegen dürfte, bei vielen mir unangenehmen Leuten  einen spontanen Ausbruch des Tourette-Syndroms auszulösen. Gut so; eine Tradition, die ich gerne auch  2012 weiterführen möchte.
Nette Menschen hingegen -und dazu zählt die überwiegende Zahl der Belegschaft- können sich auch  weiterhin an meiner Gesellschaft delektieren und wenn sie mir einen 15 Meter hohen Schneemann bauen, der meine Gesichtszüge und Physiognomie trägt, denke ich mal wohlwollend über die Installation  einer Heizung in den Mitarbeiterunterkünften nach.
Ja, so bin ich halt...aber wie waren die anderen? Die da draussen, die ganzen Bekloppten und Verwirrten, die unseren Planeten bevölkern und sich nichts dabei denken?
Besonders unangenehm aufgefallen sind mir da die offiziellen japanischen Stellen, die offenbar noch nichts von seismographischen und Tsunami-Frühwarnsystemen gehört haben. Das hat ein paar Tausend Leute das Leben gekostet und ein Atomkraftwerk in die Luft gejagt. Tolle Wurst.
Knapp geschlagen wurden sie in meinem ganz privaten Ranking nur von dem durch Deutschland ziehenden und mordenden rechten Gesocks, von denen sich ja wenigstens 2 selbst beseitigt haben. Applaus!
Platz 1 belegt unangefochten der Herr B. aus Norwegen, der, wen wundert´s, aus der selben ideologischen Ecke kommt. Oslo und Utoya, Zweiteres vor allem, werden zum Synonym  für eine Wahnsinnstat, bei der selbst mir als eingefleischtem Gegner der Todesstrafe Zweifel an der diesbezüglichen Richtigkeit meiner Einstellung aufkamen.
In all den derzeit inflationär gesendeten  Jahresrückblicken wird auch oft der Herr zu Guttendingens genannt.
Schade, da der diese Aufmerksamkeit  nicht verdient. Ein Blender, Lügner, Betrüger und Leugner. Man sollte ihn auf Utoya aussetzen.
Auch über die ganzen anderen Skandale und Skandälchen mag ich mich nicht wirklich aufregen.
Solange es gesellschaftlich toleriert wird, dass derartiges Pack die höchsten Posten besetzt, muss man sich nicht wundern ob der Korruption, Klüngelei und persönlicher Vorteilnahme.
Letztens habe ich irgendwo gelesen, wenn man jetzt  unseren Präsi angriffe wegen der Kreditaffäre, dann wäre das so, als ob man gegen die Fahne pinkle.
Menschen, es sind der oder die Verfasser gemeint, mit derartigem Demokatrie- und Moralverständnis verdienen keine bessere Führung.

Jut, am 21.12.12 geht ja bekanntlich die Welt unter, also geniesst das letzte euch noch verbleibende Jahr.
Ich hoffe, dass der Verkaufsleiter von Jack Daniels nicht vor mir den Löffel abgeben wird, denn, so man Andrea glauben kann, wird er der Einzige sein, der zu meiner Beerdigung kommen wird.
Na denn: Prost.

Dienstag, 27. Dezember 2011

4 Kontinente in 5 Wochen

Das soll mir erstmal einer nachmachen. In nur 33 Tagen war ich in Asien, Nordamerika, Südamerika und im Sauerland.

Japan hat letztendlich lediglich die Erkenntnis gebracht, dass die Leute auch dort hinter grosskotzig von staatlichen Stellen angekündigten Entschädigungszahlungen hinterherrennen müssen, um dann doch nur einen Bruchteil des Versprochenen zu bekommen. Die einstmals verwüsteten Bezirke sind noch nicht wieder vollständig aufgebaut - es sieht dort ungefähr so aus wie in MeckPomm, aber demnächst werden die, die das wünschen, wohl wieder an ihre alten Wohnorte zurückkehren können. Die Gegend ums AKW ist weitflächig verstrahlt und wie üblich kabbeln sich Betreiber, Regierung und Umweltschutzorganisationen um die Strahlenwerte. Ums auf den Punkt zu bringen: Ich würd mich dem Schrotthaufen da nicht auf mehr als 50 km nähern, wenn ich nicht unbedingt müsste.
Die Menschen lernen, mit ihren Verlusten, menschlichen wie materiellen, zu leben.
Sehr bedenklich finde ich das sehr verbreitete Unverständnis über den deutschen Atomausstieg als Folge der nuklearen Katastrophe.
Aber wer versteht schon Japaner...

Nächste Station war Hawaii, wo man die Jappsen nach Pearl Harbor ja auch nicht mehr so richtig lieb hat.
Mich dagegen lieben sie dort geradezu. Vielleicht, weil ich der einzige Trottel war, der sich in die 15Meter-Welle gestürzt hat und beim Abflug vom Board ein sehr unterhaltsames Beiprogramm zum handelsüblichen Strandleben beisteuerte.
Was soll´s, betrunken kann man auch das überleben, wie man sieht. Habe aber Toast- und Pizza Hawaii erstmal von meinem Speiseplan gestrichen.

Fortan wurde mechikanich diniert, bis die Rezeptoren auf der Zunge Rock´n Roll tanzten.
Eigentlich war ich ja -neben einer geschäftlichen Angelegenheit- nur wegen Salma Hayek gekommen. Die lebt allerdings in Paris, wie mir relativ glaubhaft versichert wurde. Arglistige Täuschung witternd liess ich das Geschäft platzen und so muss die Drogenmafia wohl weiterhin auf  ihr Schutzgeld warten. Mit mir nicht!

Dann kam das absolute Highlight meiner kleinen Expedition: das Sauerland, wo es mir ziemlich schwer fiel, die fremden Riten und Gebräuche anzunehmen, vor allem die meiner Eltern.
Nachdem Muttern mir zähneknirschend ausreichende Ernährung zugestehen musste, blieb ihr nichts weiter, als auf meinem persönlichen Belastheitsgrad herumzureiten.
Bedenklich sei mein Elan und Einsatzwille, liess sie verlauten.
Das wurde mir schnell zu bunt und ich sprach -Gott hab mich selig- eine Einladung aus, damit sie sich vor Ort einen persönlichen Eindruck verschaffen könne.
Was habe ich nur getan?
Wir werden alle stärrrrrbennnnnnnnnn...

Sonntag, 25. Dezember 2011

Besinnliches zum Feste

Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, als meine Mutter mich zur Seite nahm, ein furchtbar ernstes Gesicht aufsetzte und mir eröffnete, ich müsse jetzt sehr stark sein, weil die nachfolgende Mitteilung mein Weltbild quasi pulverisieren könne. Aus leeren Augen, wie ich sie bei ihr nur ganz selten vorher sah, blickte sie mich an, ja, durchdrang mich förmlich, um sodann jenen Satz zu sagen, den ich nie mehr vergass: "Es gibt gar keinen Weihnachtsmann!"
Ich war schockiert, 28 und bestenfalls halb so besoffen wie jetzt grade.
Lug und Trug hatten mich also bis dato begleitet und ich beschloss, dem in meiner Welt keinen Zugang zu gewähren. Schon bald sollte sich die Gelegenheit bieten, meinen Versprechen Taten folgen zu lassen, nämlich Weihnachten ´97, als Andrea 7 Jahre zählte und fragte: "Bekomm ich zu Weihnachten ein Pony, Jörg?" Gütig nickte ich und machte mich sogleich an die Realisierung ihres Begehrs.
Es war gar nicht so einfach, an Heiligabend  einen Friseurtermin für die Kleine zu bekommen, das kann ich euch sagen. Und noch was kann ich euch sagen:  Ab sofort werdet ihr einen anderen, viel gelasseneren ViaE erleben, einen, der lange nachsinnt, bevor ihm die bösen, bösen Buchstaben in noch böserer Reihenfolge in den Blog fliessen. Als Symbol hierfür soll das neue Design dienen, welches für Freiheit, Friede und Ausgleich steht, Werte, die 2011 gar zu rar waren.
Schauen wir zurück, so bleibt der rechte Terror im Fokus hängen, der leicht hätte verhindert werden können, wäre man meinen damaligen -wir reden von ´89, ´90- Vorschlägen gefolgt.
In mitteldeutschen Spielstrassen, vor Kindergärten, Grund- und Sonderschulen, sollte einheitlich, so mein Plan, ein Tempolimit eingeführt werden - ich hatte dabei an Tempo 230 gedacht.
Auch als der Klu-Klux-Klan Interesse an den ehemaligen Ostgebieten zeigte, wurde die einmalige Gelegenheit verschlafen, wenigstens noch  eine D-Mark am braunen Bruder zu verdienen.
Nundenn, so gehn sie hin, die raren Chancen.
Nichtsdestotrotz solltet ihr die Feiertage geniessen, euch die Bäuche vollschlagen und auf die Berichte warten, die da in meinem Köpfchen schlummern, welches aber nun derart müde ist, dass ihm nichts Sinn- und Wertvolles mehr entweichen will.
Business as usual also.

Samstag, 29. Oktober 2011

TIME TO SAY GOODBYE

Bild von http://www.massivemoves.com/
09.11.2011
Maui, Hawaii
dpaa- Wie erst heute bekannt wurde, ist vorgestern der in Insider-Kreisen  als ViaE bekannte 48jährige Jörg S. (vollständiger Name der Redaktion bekannt, Anm. d. Redaktion) auf Maui eingetroffen.
Nach informativen Treffen in Wien, Barcelona und Tokyo wird er sich dort den Genüssen des Lebens hingeben -Saufen, Surfen, Sandburgen bauen.
Wir wünschen ihm an dieser Stelle geruhsame Urlaubstage fernab der Knödel.
-Wie uns soeben mitgeteilt wurde, ist er in Begleitung seiner Stieftochter, die bis zu einem frühmorgendlichen Blogpost am 29.10.11 nichts davon wusste.-

Dienstag, 25. Oktober 2011

Zitat des Tages

Eigentlich hatte ich vor, heute einen wunderschönen, einfühlsamen, meine ganze Sensibilität zum Ausdruck bringenden Artikel zum Thema Integration zu schreiben, aber dann hat mir so´n Almdudler hier die Vorfahrt genommen und ich wäre beinahe mit meinem Roller (bitte keine Witzchen hier, es müsse doch Rollator heissen, ja?) im Graben gelandet.
So belass ich es bei der kurzen Schilderung meiner Einreise, die sich derart gestaltete, dass ich kurz vor der Grenze ein  Säckchen Glasperlen kaufte und diese auf der anderen Seite des imaginären Schlagbaumes den Ureinwohnern überreichte. Um den Hals trug ich ein Schild mit dem Aufdruck "Ich komme in Frieden".
Nun, genützt hat es wenig.
Sehr viel nützlicher hingegen sind Zitate; ob bei der Integration weiss ich nicht, aber mir fiel grad keine bessere Überleitung ein und so kommen wir schnörkellos zur Volksseuche Zitate.
Da mir aber jetzt die Putzfrau mit dem Staubsauger zwischen den Füssen rumfuhrwerkt, möchte ich meine dahingehenden Gedanken so zusammenfassen:
Wenn ich etwas Schlaues lesen will, schreib ich es mir selbst.
Und obwohl der Herr Tuchoslky sich durchaus meiner Wertschätzung erfreuen dürfte, hätte er nicht versehentlich die Dosis seiner Babiturate falsch berechnet, kann ich nicht umhin zu behaupten, dass mir meine eigenen Elaborate wesentlich lieber sind als noch so grosse Worte noch so grosser Männlein, Weiblein und Dichter.
Und daher, lieber Fragender, der du die geheiligten Hallen meines Email-Accounts betreten hast, wirst du hier vergeblich nach Zitaten und deren neumodischen Ablegern, den Links, suchen, zu denen ich mich auch schonmal dezidiert geäussert habe. Allerdings müsste ich da ja jetzt einen Link setzen und das widerspräche meiner eigenen, soeben vertretenen Auffassung. Blöd gelaufen für dich. Irgendwie.

Samstag, 22. Oktober 2011

Ehrlich gärt am längsten

Es ist ja so ein Kreuz mit der Piefigkeit, die mich neuerdings immer wieder heimtückisch überfällt. Jedoch kann ich denjenigen, die sich daran stören versichern, dass ich mir durch eine überaus geschickte Finanzmarktmanipulation ein Sparschwein der örtlichen Sparkasse für lau erschlichen habe, welches bei jedem  -und sei er noch so winzig- Anfall mit 20€ Scheinen gefüttert wird.
Der Wert der Porzellan-Sau - samt Inhalt natürlich- dürfte den eurer Automobile schon nach etwa nur 3 Tagen  bei weitem übersteigen.
Es sind die Zeiten, die schlimmen, die mir Sorgenfalten in die Hipophyse gravieren.
Europa geht den Bach runter, der Euro sowieso, in der Wüste werden Leute umgelegt, die ich lieber vor einem ordentlichen Gericht sähe und einer der beiden letztwöchentlich lädierten Finger ist tatsächlich gebrochen. Das wiederum würde mich nicht weiter beunruhigen, aber leider befindet er sich an der rechten Hand, sodass ich mir keine Schiene schnitzen konnte und ein Arztbesuch notwendig wurde. Leider habe ich ja kein FB-Account, folglich musste die überaus reizende Sprechstundenhilfe Schuhgrösse, sexuelle Vorlieben und den Geburtsnamen meiner Urgrossmutter väterlicherseits anhand der Versichertenkarte feststellen, was dauern kann; da muss man schonmal etwas Geduld zeigen. Die Zeit vertrieb ich mir mit dem Studium diverslicher Presseerzeugnisse.
Hätt ich nicht machen sollen.
Zwar weiss ich nun, welche Aktrice mit wem pennt, wenn sie grad nicht aktriert, aber -und das ist die alarmierende Nachricht- ich wurde zunächst eher unbewusst, später gezielt suchend, eines Phänomens gewahr, nämlich der offensichtlichen Verbrüderung der Parteien und Gruppierungen der verschiedensten, sonst eher auf Abgrenzung bedachten politischen Strömungen.
Rechts und links befleissigen sich des selben Tones, wenn es um die just anstehenden Probleme geht, prügeln unisono auf  USA, NATO, Banken, Global Player und was da sonst noch kreucht und fleucht ein und haben plötzlich im vormals durch-, jetzt eher abgeknallten lybischen Staatschef  einen Märtyrer im Kampf gegen den Imperialismus gesucht und gefunden. Philosophen jeglicher Couleur schiessen wie Hallimarsche aus dem feuchten Herbstboden und mahnen den Bürger der westlichen Hemisphäre, doch gefälligst Zelt und Campingkocher zur EZB oder ersatzweise anderen kriminellen Instituten zu wuppen und dort verbleiben, bis die Probleme dort durch heftigstes Aussitzen und Skandieren demokratiefreundlicher Parolen, die selbstverständlich nur so klingen, in Wirklichkeit aber die ganze Verlogenheit der Initiatoren reflektieren, sich in Luft auflösen.
Warum  nur kommt mir da sofort der Begriff  "Marionetten" in den Sinn? Warum muss ich an Pinocchio denken? Warum wächst dem Holzwichtel der Zinken und nicht dem  Puppenspieler?
Und warum können nicht alle so sein wie ich, der immer, wenn er von einer schönen jungen Frau nach seinem Beruf gefragt wird,  wahrheitsgemäss "Pilot. Kampfjet!" antwortet?

Donnerstag, 13. Oktober 2011

THE DAY WE (ALMOST) OCCUPIED WALL STREET


Man kann mir ja vieles vorwerfen, aber nicht, dass ich nicht jeden Scheiss mitmachen würde. Gestern war ich sogar mal wieder Vorreiter und Initiator einer Aktion, die wohl unter obiger Überschrift in die Analen und Geschichtsbücher eingehen wird. Obwohl ich weder 7Sterne-Weinbrand, noch Knoblauch-Gurken-Quark aus hellenischer Produktion konsumiere, Alexis Sorbas für einen der schlechtesten jemals gedrehten Filme halte und mir darüberhinaus furchtbar langweilig war, schlich ich zu Andrea, tackerte ihre Bluse unbemerkt an der Rückenlehne ihres Bürostuhls fest und rief: "Eine Maus, da ist eine Maus!" Sie sprang auf, liess die herbeigeeilten Kollegen einen Blick auf ihren nunmehr freiliegenden Push-Up werfen und verfolgte mich durchs halbe Hotel. Wohlweislich bin ich der Einzige, dessen Generalschlüssel alle Türen öffnet, so fanden wir uns, sie auf der Ost-, ich auf der Westseite, wie´s sich für´n ordentliches Kapitalistenschwein gehört, an der Tür zum Server-Raum wieder, sie ausgelaugt und zeternd, wie`s sich...äh, ok, lassen wir das.
"Zieh dich ma ordentlich an, dann fahrn wa inne Stadt", schrie ich, ein Friedensangebot auf hinterhältigste Art und Weise vortäuschend, durchs Holz. Derlei Gelegenheiten sind selten, also nahm sie die wenn auch nur vage vorhandene Chance wahr, den eigenen Geldbeutel schonend zu neuer Konfektion oder sonstigem Firlefanz zu kommen.
"Nehmen wir den grossen Bayern oder den Allrad-Engländer? fragte sie und ohne auf eine Antwort zu warten, stürmte sie los, riss dem für Ver-, Be- und Entsorgemassnahmen eigentlich zuständigen Hausmeister die Schlüssel aus der Hand, streifte sich ein Polo-Shirt mit Hotelwerbung über und schon nahmen wir in der eleganten Limousine mit der 7 am Anfang der Typenbezeichnung Platz.. Eine Weile glitten wir quer durchs Tiroler Hinterland, bis plötzlich eine der geschätzten 3 Millionen Warnlampen ihre Farbe in kommunistenrot änderte. Kaum noch Sprit drin, in der Saukarre, der verfluchten, so bogen wir ab zur Tankstelle mit der Muschel, wo neben logischerweise bleifreiem Treibstoff, man weiss ja schliesslich, was man der Umwelt schuldet, auch Sckokoladenerzeugnisse aus Schweizer Manufakturen in die entsprechenden Vorratsbehälter wanderten.
Mjamm, frisch gestärkt setzten wir den Ausflug fort und erreichten schon bald die grosse, grosse Stadt, die schon mit all ihren Verlockungen nach uns gierte. Was aber wäre  ein Trip ins Paradies ohne Einkehr in die Speise- und Schankwirtschaft "Zum güldenen M", wo wir uns die Bäuche vollschlugen, natürlich nicht, ohne uns vorher die Geburtsurkunden der für uns dahingerafften Frikadellen gezeigt haben zu lassen.
"Nun denn, Mundschenk, weiss er das Geld aus Kunststoff zu schätzen?", was Mundschenk bejahte und 27,98 in den Datenübertragungskabeln verschwinden liess.
Gleich nebenan bewarb "Frollein 60" ein Schweisshemd, welches das stiefväterliche Saldo um satte -wir hatten ja grad gespeist- 39,90 erhöhte.
Es folgten:
2 Schlafsäcke für nur noch 168 € vom Outdoorspezialisten, der seine Überschüsse an den Konzern  abtreten darf, auf dessen Zentrale die 5 Buchstaben prangen, die anderorts das Vorhandensein von U- oder S-Bahn anzeigen
1 Chronograph eidgenössischer Herkunft, dessen Preis ich erfolgreich verdrängt habe
4 Kleidungsstücke von der Firma, deren Initialen auch für Hakan & Murat stehen könnten
Diverse Kleinteile vom Möbelschweden = 95,87
Abschliessend liessen wir uns noch auf den Ringplaneten beamen, wo es allerdings nicht zum Kauf des ursprünglich  ins Visier genommenen Spiels für eine japanische Konsole kam, weil meine Bankkarte in befristeten Hungerstreik trat.
Ein Geldinstitut musste her und so sollte Andrea ihr Apfeleiertelefon befragen, wo sich denn wohl die nächstgelegene Filiale befände. Derweil setzte ich mich ins Auto, schaltete das Radio ein und kurz vorm Wegschlummern kamen Nachrichten. Eine sonore Stimme kündete von Besetzungen der Wall Street, als Andrea ihr Köpfchen zum Fenster hereinstreckte und nur ein Wort sagte:"Mauerstrasse!"
Also wenn das kein Zeichen war. Was kommt da noch drüber? Blutende Wundmale an Händen und Füssen?
Flugs wühlte sich ein honoriger Gedanke durch meine Kleinhirnwindungen. Ich, nein, wir würden die Mauerstrasse besetzen und ein Signal für die freien Bürger der freien Welt setzen. Oder für Österreich.
Mit kurzem Verweis auf ihre Hüften und meinen Bizeps könnten wir´s als  eine Massendemonstration titulieren.
Ja.
"Los, fahr da sofort hin!", rief ich voller Enthusiasmus. Und wie sie fuhr. Emotionalisiert ob des Gedankens, ein Zeichen setzen zu können und wie dereinst Rosa Luxemburg mythenumrankt dahinscheiden zu können oder sich vor die Ketten eines Schützenpanzers werfen zu dürfen, gab sie ordentlich Gas, missachtete, welch ziviler Ungehorsam, mindestens 7 Verkehrsschilder, bevor ein schon älterer Polizist seine gichtige Hand per Kelle verlängerte und uns zu sich bat.
"Herr Brigadekommandeursgeneralleutnatmajoradjutant, wir müssen dringend in die Mauerstrasse, Revolution machen."
"Dies ist eine Einbahnstrasse, dies ist die Mauerstrasse. Sie dürfen hier nicht reinfahrn."
"Oooch Scheisse, Sie Spielverderber. Na dann eben nicht. Aber ein andermal. Ganz sicher."

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Freichampagner für alle

Manchmal überkommt mich so ein nebulöser Drang, das Ganze hier zukünftig in der Art einer Sklaven-Galere zu befehligen. Hach, wär das schön...ich würd an meiner Trommel sitzend einen dermassen schnellen Arbeitstakt vorgeben, dass die Leute nichtmal die Zeit hätten, ihre tägliche Ration Wasser und schimmeliges, steinhartes Brot zu vertilgen.
Wer nicht mitzieht, wird den Haien zum Frass vorgeworfen.
Stattdessen zahl ich gute 20% über Tarif, die sich durch ein geschickt ausgeklügeltes Prämien- und Bonussystem noch um gute zwei-  bis dreihundert Euro monatlich erhöhen lassen, stelle geräumige Personalzimmer mit TV und freiem Internetzugang zur Verfügung, lasse hervorragendes, von excellenten Köchen zubereitetes Essen in einer eigens eingerichteten und geschmackvoll dekorierten Kantine servieren, nerve nicht mehr rum als unbedingt nötig, gebe Entscheidungs-, Entfaltungs- und Gestaltungsspielräume, wo nur möglich, lasse schlechte Behandlung durch aufmüpfige Gäste nicht ungesühnt -  und was passiert? Kommt so´n Vollhirni wertgeschätzter Mitarbeiter daher und moniert, dass  in dem neu aufgestellten Getränkeautomaten, wo jeder Angestellte sich gratis bedienen kann, zwar Cola, Cola-Light, Cola-Zero, Apfel- und Orangensaft, diverse Eistees und Schorlen, Fanta in allen möglichen und unmöglichen Geschmacksrichtungen drin seien, ABER KEIN 7UP.

Morgen geh ich mir Bongos kaufen...jeder fängt mal klein an.

Montag, 10. Oktober 2011

RITTER SPORTLICH

Habe ich eigentlich schonmal erwähnt, dass ich Schokolade liebe? Nicht? Wie gut, bietet es mir doch Gelegenheit, die Thematik hier ein wenig anders auszurichten. Die Befürchtung, man könnte in Pullach schon eine eigene Abteilung, die sich explizit mit mir und meinem Klickverhalten beschäftigt, gegründet haben, liess mich nicht in den wohlverdienten Schlaf fallen und so schaute ich dem Herrn Vettel beim Doppelweltmeisterwerden zu. Hunger überkam mich. Schokolade musste her, also schlich ich, um Andrea nicht zu wecken und eine potentielle Futterneiderin  beziehungsweise Mitesserin schon im Vorfeld auszuschliessen, in die Küche, wo eine mit Bedacht ausgewählte, weil verschliessbare Schublade normalerweise entsprechende Vorräte birgt. Normalerweise.
Schon als ich den Schlüssel im Schloss drehte, hatte ich so eine böse Vorahnung. Irgendwie klang das Geräusch anders als sonst, so hohl. Ich witterte Verrat, Sabotage, Betriebsspionage und sollte in meinen schlimmsten Ahnungen bestätigt werden: L E E R !
Von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt, schlug ich mich irgendwie bis ins Wohnzimmer durch, wo Andrea zu nächtigen pflegt. Behutsam stellte ich den Wecker, es war jetzt genau 8:55 und 45 Sekunden, auf 8:56 und legte ihn aufs Kopfkissen. In einer Metallschüssel.
Nun, das Ende der Geschichte ist schnell erzählt: "Diebin, elendige", "beweg deinen Arsch zum Supermarkt!" hiess es auf der einen, nämlich meiner Seite, "seniler Knacker", "haste selbst gefressen", auf der anderen.
Eine gewaltfreie Klärung des Sachverhalts war nicht herbeizuführen, also machte ich mich auf die Socken, glitt auf dem Rückweg heftigst auf der Neuschneedecke aus, flog auf die Fresse und hatte fortan keinen Hunger mehr.
Vom Nobelpreiskomitee bin ich auch wieder übergangen worden.
Was für´n Scheisstag.

(Übrigens: Das Bild da oben ist nicht frauenfeindlich, sondern schokoladefreundlich...aber das nur nebenbei)


Samstag, 8. Oktober 2011

Ein guter Mensch, wer Schlechtes dabei denkt

Eine der wohl schillerndsten und erfolgreichsten Unternehmer aller Zeiten ist tot. Man kann die Produkte von Apple lieben oder hassen, in Steve Jobs einen Guru oder Scharlatan sehen, seine Marketingstrategie verteufeln oder anbeten - unterm Strich bleibt, dass grad ein Mensch  nach langem Leiden mit nur 56 Jahren gestorben ist, der sicher, wie wir alle, nicht frei von Makel war, aber deshalb ganz sicher nicht jene nun überall auftauchenden Hasstiraden verdient.
Die Produkte seien scheisse, er habe in China unter unmenschlichsten Bedingungen fertigen lassen, einen Kult um sich und die Marke aufgebaut, sind noch die harmlosesten Äusserungen.
Wie gut, dass ich mich ja eh grad über sogenannte Politik-Blogs bei wordpress auslasse, bin ich doch dort fündig geworden auf der Suche nach jenen  Subjekten, die sich Moral auf die Fahne schreiben, hinterm Rücken jedoch den Wimpel der Verlogenheit heftigst schwenken.
Diesmal ist´s, wie könnte es auch anders sein, ein Linker. Erst wird im Artikel angeprangert, was die Tastatur hergibt, später in den Kommentaren dann erwähnt, selber die apfelgeschmückten Produkte zu verwenden, womit ja wohl zugegeben wird, den oben genannten und verurteilten Vorgehensweisen Vorschub geleistet zu haben.
Wie gut, dass das Internet nie vergisst, denn nach kurzer Recherche hab ich schon herausgefunden, dass der Blogbetreiber zwar in seiner Selbstbeschreibung über unabhängigen Bürgerjournalismus schwadroniert, der es nicht erlaube, Werbung auf  seinem Blog zu schalten, andererseits aber auf mehreren Plattformen und Blogs als Gastautor tippselt, die vor Reklame schier bersten.
Tja, mien Jung, wenn du den ersten Stein wirfst, solltest du dich eventuell vorher vergewissern, ob es nicht doch vielleicht ein Bumerang ist.
Könnte es sein, dass unsere Gesellschaft eher an solch selbstgerechten und doppelmoralischen Subjekten krankt denn an den paar (relativ gesehen)  Hanseln, die uns übern Tisch ziehen wollen?

Öffentlich verlink ich das nicht, wenn Interesse besteht oder ihr meiner Deutungsgabe misstraut, kann der Link per Mail oder Kommi erfragt werden.

Verweisen möcht ich allerdings auf jenen Post hier: http://spoonsandskies.wordpress.com/2011/10/07/trauer-vs-moralapostelei/ , wo sich auch ´ne hübsche diesbezügliche Aussage findet.

Freitag, 7. Oktober 2011

Postpubertäre Inkontinenz

Hab ich nicht. Will ich nicht. Wenn überhaupt, wird´s bei mir wohl eher präsenile, denn postpubertäre. Trotz- und alledem stösst man auf mein Blog, sofern man damit googelt. Tolle Wurst. Offenbar findet man auch aus anderen Quellen  hierher und jenen neu Hinzugekommenen sei ein kleiner Hinweis gegeben: Dies ist kein thematisches Blog. Zwar kommt es mitunter vor, dass ich mich - so wie grad momentan- zu politischen oder auch wirtschaftlichen Dingen äussere, das ist aber nicht Intention meines Geschreibsels.
Dieses Blog (wie die vorherigen 2 auch) dient der reinen Selbstbeweihräucherung.
Wenn ich behaupte, ich sei gross, athletisch, sehr vital mit ausgesprochenem Hang zu Extremsportarten, blond und blauäugig, hätte in 7 Ländern gelebt, die ganze Welt bereist und dabei 8 Sprachen gelernt, sei Geschäftsführer von 3 Hotelbetriebsgesellschaften mit mittlerweile mehreren hundert Angestellten, hätte mit 22 meine erste Firma gekauft, sei sehr belesen und unter Berücksichtigung allgemeiner Standards relativ gebildet und intelligent, informiere mich umfassend, soweit das meine
7Tagewoche bei 16 bis 18 täglichen Arbeitsstunden zuliesse, ist das natürlich gelogen.
 Daher findet man auch nirgendwo meinen tatsächlichen Namen, denn würde man den in eine der handelsüblichen Suchmaschinen eingeben, käme heraus, dass ich aussehe wie Danny DeVito, nichtmal richtig Deutsch kann und seit 30 Jahren arbeitsloser Bauhelfer bin, der sich seinen Tagesablauf vom Sendetermin der Daily Soaps diktieren lässt.
Ich hoffe, dem netten Emailschreiber damit ausreichend Auskunft über mich erteilt zu haben. Deine Worte haben mich quasi wachgerüttelt und ich werde mir jetzt endlich bewusst, was für ein niederträchtiges Wesen ich doch bin, indem ich mich erdreiste, so über andere Blogschreiberlinge herzuziehen, weil ich doch selber nur so ein armes Würstchen bin, das nichts im Leben auf die Reihe kriegt.
Ich danke dir. Ehrlich.
Nachdem das auch geklärt wäre, wende ich den Blick wieder auf den vorherigen Post bzw. die Kommentare auf denselben.
Zunächst sei bemerkt, dass nicht wordpress der Verfasser oder Urheber der erwähnten Blogs ist, sondern nur der Hoster (sagt man so, ihr Nerds?). Dort gibt es, wie bei einigen anderen auch, Top Blogs- und Top Postslisten, die von mir herangezogen wurden. Meines Wissens ist wordpress das grösste Portal seiner Art und die dort im oberen Bereich vermerkten Blogs haben Zugriffszahlen im Millionenbereich, daher haben sie in meinen Augen  schon eine gewisse öffenliche Aufmerksamkeit und Relevanz.
Wenn sich dort jemand postenderweise tummelt und ein paar Tausend Menschen das täglich mitverfolgen, kann ein negativer Einfluss zumindest nicht ausgeschlossen werden.
Es müssen meiner unbescheidenen Meinung nach schon ziemlich naive und gutgläubige Menschen sein, die dortigem UFO- und Hohle-Erde-Geschwafel anhängen und genau jene Spezies ist auch besonders anfällig für seltsam anmutende Ideologien. Diese Siriuskacke hat ja Sektencharakter und den Vorbetern wird blauäugig und kritiklos alles geglaubt. In deren "Hauptwerk" wird behauptet, wir stammten von Ausserirdischen ab, seien von Haus aus gut und liebevoll blablabla. Die Bösen aber, das seien die Illuminaten - und ratet mal...ja genau, das sind alles Juden. Die Rothschilds und Consorten. Jepp - und da schliesst sich der Kreis mit rechtsextremen Blogs und Verschwörungstheoretikern, die zudem im Blogroll verlinkt sind.
Man könnte es sich natürlich einfach machen und das alles nicht als politisch, sondern völlig bekloppt zu titulieren, allerdings würde man die davon ausgehende Gefahr verniedlichen oder gar negieren, was ich für falsch halte, denn der mündige Bürger, wie´s immer so schön heisst, existiert, wenn überhaupt, wohl eher als Minorität. Der Rest ist durchaus gewillt, derartigen Gut / Böse - Schemata zu folgen.
Ist doch sehr viel einfacher, als selbst Verantwortung zu übernehmen und sein eigenes Handeln mal kritisch zu hinterfragen.
Und wie sowas bei mir aussieht und weshalb ich mir rausnehme, über andere zu urteilen - das gibt´s demnächst.
Fast live.
Hier.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Lesen bildet

Die Erde ist hohl.
Jawoll.
Geahnt hab ich´s ja schon immer, war allerdings davon ausgegangen, dass es sich lediglich um einen nicht unerheblichen Teil ihrer Bevölkerung  dabei handelt - aber nein, nix da, gar nix drin, leere Hülle quasi und obendrein leben auch noch Menschen im Erdinneren. Jaaaaaa-ha, das hätte man jetzt so gar nicht vermutet, aber bei wordpress, unserem progressiven Blog-Hoster, wird man mal wieder eines Besseren belehrt. (Dummerweise find ich das jetzt grad nicht wieder, hätt´s sonst glatt verlinkt, echt gezz).
Nord- und Südpol und damit einhergehender Magnetismus entfallen übrigens auch ersatzlos. Wer also noch einen Kompass daheim hat, sollte versuchen, den möglichst schnell an irgendeinen Dusseligen zu verticken, weil wegen is ja nich und so.
Na gut, da habt ihr den Link http://siriusnetwork.wordpress.com/2011/09/28/die-erde-ist-hohl-videos/ .

Jeder Depp kann jeden Scheiss publizieren - was sollte mich also davon abhalten, ähnlich zu verfahren und mir mal meine Lieblinge, die sogenannten Politik-Blogs, vornehmen?
Was sind eigentlich Politik-Blogs und wieso habe ich keinen? Ist Politik nicht, was uns alle angeht? Geh ich nicht immer alle an? Meistens bösartig?
Wie bösartig ist es denn bitteschön, dem gemeinen Volk Dummheit zu unterstellen (was ich auch tue, so isses ja  nich, ne)?
Das gesamte politische Spektrum, von infra-rot bis kackbraun, tummelt sich auf Blogs und Webseiten und verkauft die Menschheit für blöde. Jeder dort weiss definitiv, warum alles so ist, wie es sich darstellt, was getan werden muss, um´s zu ändern und warum er damit kein Bein an die Erde kriegt - die Menschen sind es nämlich, die nicht rallen, worum´s geht, wie es richtig ginge  und wieso man das exklusiv und in Farbe nur bei ihrem Blog erfahren könne.
Nun, den werten Herrschaften sei geholfen, kann ich doch von mir behaupten, keiner Seite zugerechnet zu werden.
Der Mensch ist unwissend, weil die Zusammenhänge viel zu komplex sind, als dass sie sich jedem Einzelnen in all ihrer Klarheit erschliessen könnten. Der Eine hat nicht die nötige Auffassungsgabe, der Andere schlichtweg keine Lust, sich mit dem Weltgeschehen, was er seiner Meinung nach eh nicht beeinflussen kann , eingehender zu befassen. Es wird auf die da oben vertraut, obwohl Geschichte und Gegenwart wie riesige Warnschilder vor unserer Nase hängen. Irgendwer wird´s schon richten und wir hoffen, dabei nicht all zu schlecht weg zu kommen.
Viel schlimmer als genannter Menschenschlag sind jedoch die, die trotz eigener  weltanschauungsbedingter Verblendung dahergehen und den anderen weismachen wollen, sie hätten den Stein der Weisen gefunden, kleingehackt und könnten ihn nun in homöophatischen Dosen der Bevölkerung verhökern.
Jeder, der schon mal  ´nen Döner gegessen hat, erklärt sich zum Islamspezialisten und wer andere Anlageformen als das Sparbuch kennt, mutiert zum Finanzexperten.
Graustufen entfallen gänzlich, wir sehen nur schwarz und weiss, bunt oder gestreift oder gar kariert, nämlich meistens  klein-,  sind immer nur die Anderen. Sie geben sich gemässigt, sind aber im Kern, egal an welchem Ende der politischen Skala man sich befindet, radikal, denn nur damit kann man sich und seine Meinung verkaufen, sei´s, um tatsächliche wirtschaftkliche Ziele zu verfolgen, z.B. durch den Vertrieb des propagierten Magazins, oder die reine Selbstdarstellung und Profilierung, sprich die Eitelkeit befriedigt werden soll.
Mir wird ganz mulmig ums Herzelein ob solch geballter Unwissenheit, die sich hinter mehr oder weniger gelungenen Worthülsen verbirgt und den Lesenden verwirrter denn zuvor zurücklässt, denn für ihn stellt sich  nunmehr nicht mehr allein die Frage, ob Bild oder FAZ, sondern dazu noch Blog a, b, c, d...etcpp.
Meinungsvielfalt, wie so oft verkündet?
Oder doch  nur Weiterführung des Klassen- und Ideologienkampfs mit anderen Mitteln?
Blog statt Flugblatt.
Gute Nacht, Deutschland und der Rest der Welt.

(Wer sich übrigens fragt, warum ich den Dünnpfiff da oben voran gestellt habe - auf den ersten Blick könnte man denken, es handle sich um harmlose Spinner, liest man sich aber mal ein bisschen dort ein, stellt man sehr schnell fest, dass   deutlich rechtsradikal agitiert wird.)

Mittwoch, 28. September 2011

Ein Quantum Toast

Man kann, sofern man gute Nerven hat, sehr gut neben Andrea im Auto sitzen. Als Beifahrer, wohlgemerkt. Unterlässt man Sachen wie "Ich muss mal", "Wann sind wir endlich da?" oder das allseits beliebte "Ich habe Durst wahlweise Hunger", ist es ein wahrhaftiger Genuss, ihr beim Führen eines Fahrzeugs zuzuschauen; leise Gebete vor sich hinmurmelnd rauscht man durch die frühmorgendliche Gegend und gelegentlich entwickelt sich sogar so etwas wie Konversation.
Andrea: "Wenn ich mir demnächst mal wieder ´nen Typen aufreisse, fragst du ihn bitte nicht, was er denn mal werden möchte, also nachdem er den Hauptschulabschluss nachgemacht hat, ok?"
Ich: "Hmpf."
Stille.
Noch mehr Stille.
Nervenzerfetzende Stille.
Ich: "Wann sind wir endlich da?"
Andrea: "Bald!"
60 Kilometer später.
Ich: "Ich muss mal!"
Durst hatte ich auch, Andrea Hunger, also steuerten wir eine Raststätte an, wo ich erst alten Kaffee ent- und mir sodann neuen besorgte, der geschmacklich irgendwo zwischen  Eigenmarke von Penny und Hühnerbrühe ohne Huhn lag. Andrea machte  damit ihr geröstetes Weissbrot lutschbar, bevor sie mir plötzlich, quasi überfallartig mangelnde Intoleranz im Umgang mit meinem Umfeld attestierte, wobei anfänglich offen bleiben sollte, wen genau sie damit meinte. Sehr schnell wurde jedoch deutlich, dass es wieder mal um Blogs bzw. deren Verfasser und Kommentatoren gehen sollte. Papst, Religionen, UFO´s, Bilderberger, Illuminaten, Truther - all das sei ja nun schon von mir gebasht worden, bliebe die Frage, wer als nächstes und wenn ja, warum dran käme. Den ganzen Scheiss, wie sie sich auszudrücken pflegte, könne man doch getrost in die Tonne kloppen, doch da musste ich scharf widersprechen und ihr meine Sicht der Dinge bildlich-blümerant darlegen.
Wie sie  sicherlich wisse, leitete ich meine Ausführungen ein, sei ich ja Schalke-Fan. Nicht selten käme es demnach vor, dass ich königsblau gewandet vor dem Fernseher sässe und meinem Lieblingsverein bei der Verrichtung seiner sportlichen Aktivitäten zusähe. Nun hätte ich aber so rein gar nichts dagegen, wenn jemand, zwar aus mir unerfindlichen Gründen, aber wie dem auch sei, beispielsweise in grün gekleidet ebensolches bei den Werder-Spielen täte.
Soweit verständlich?
Nicken.
Okay, jetzt solle sie sich doch bitteschön einen, sagen wir mal, waschechten  Rosenheimer vorstellen, der in der Unterwäsche seiner Frau vor der Glotze hocke und die Spieler von Schachtjor Donezk anfeuere und mir vorwerfe, mein Verhalten sei nicht normal.
"Ahhh, verstehe", nuschelte sie mir zu, "das kannst du nicht tolerieren, hmmmm, interessanter Denkansatz."
"Nicht nur, dass ich das nicht toleriere...ICH kann, so wie ich bin, ins Stadion gehen...noch´n Toast?"

Sonntag, 25. September 2011

Eine Frage der Ähre

Meine Mama ist sauer auf mich. Gestern haben hier "Die Original Ötztaler Schlüpferschnüffler" (oder so ähnlich) aufgespielt und ich undankbarer Sohn habe ihr kein Autogramm besorgt. Ich werde an mir arbeiten müssen, um doch noch einen ordentlichen Schnitt bei der Verteilung der immensen Erbmasse zu erzielen.
Dabei habe ich meinen Eltern zur Goldenen Hochzeit eine Kreuzfahrt geschenkt. Und, nicht zu vergessen, eine DVD. "Titanic".
Naja.

Ebenfalls gestern wollte mir ein Fachmann eine Kampagne zur Verbesserung meiner werblichen Aktivitäten aufschwatzen. Wenn ihr in Zukunft mal in die Verlegenheit kommt, euch eine Anti-Aging-Creme des diesbezüglichen Marktführers kaufen zu müssen und der hohe Verkaufspreis euer Misstrauen erweckt - der Typ wohnt hier in der Präsidientensuite und löhnt satte 680 Euronen die Nacht. Wie, ging es mir so durch den Kopf, den leergefegten, will mir ein Mensch helfen, dessen Erfolge darauf beruhen, eine 25jährige, die wie 35 aussieht und behauptet, 45 zu sein, in einem Spot das Cremeweisse vom Himmel herunterlügen zu lassen?

Vorgestern taucht hier so´n Lackl auf, behauptet, von der Bäcker-Innung zu sein, beanstandet mein betriebliches Kauf- und Konsumverhalten, führt tausend Gründe auf, warum ich jetzt und ab sofort immer auf anderes Brot umsteigen sollte.
Ich habe ihn von den Köchen mit alten Brötchen bewerfen lassen.

Der Job schafft mich, Rangnick, ich komme...

Freitag, 23. September 2011

Auge um Auge...

Der Sarkast in mir will unbedingt schreiben, dass Troy Davis erst im Angesicht des Todes mit der Giftspritze konfrontiert wurde, die meisten von uns jedoch das Leben mit einer teilen müssen.
Der Humanist hingegen will ums Verrecken nicht wahrhaben, dass immer noch Rache statt Gerechtigkeit federführend bei der Gesetzgebung und daraus resultierenden Urteilen der angeblich grössten und freiesten Demokratie der Welt ist. Höchstwahrscheinlich ist gestern erneut ein Unschuldiger dem zum Opfer gefallen.
Wie muss das sein, frage ich mich, wenn du 20 Jahre schwankst zwischen Hoffnung, Resignation, der Unsicherheit, ob dein Urteil aufgehoben, umgewandlt oder letztendlich doch vollstreckt wird. Muss das nicht so etwas wie Erlösung sein, wenn es endlich vorbei ist? Getötet von einem Staat, der glaubt, den niederen Gelüsten nach Vergeltung der religiös verblendet verblödeten Mehrheit seiner Bürger nachkommen zu müssen, einem Staat, der glaubt,  die "freie" Welt führen zu können oder gar müssen, der leider aber  aus den Kinderschuhen der Archaik nie hinausgewachsen ist.
Armselige neue Welt.

Montag, 19. September 2011

WHITE-X-MAS

Es ist Montag, der 19.09.2011, 07:15.
Es schneit.

Gott, Yeti, der Berg und ich

Dem heutigen Post möchte ich eine kleine Gegendarstellung voransetzen: Zwar habe ich letztens behauptet, Andrea hätte nichts wirklich Göttliches an sich, will mich jetzt aber geschickt drauf rausreden, dies in der Eile Schrägstrich Hitze des Gefechts vorschnell und unmotiviert geschrieben zu haben.
Selbstverständlich ist sie anbetungs- und verehrungswürdig.
Ausserdem finde ich, 3 Tage ohne gedeckten Frühstückstisch sind genug. Man kann sich auch anstellen...

Das Löffelchen, welches sich aus der Starre seiner bevorzugten Schlafposition gelöst und mir einen despektierlichen Kommentar reingesemmelt hat, meint in besagtem Pamphlet, ich sei wohl ein Yeti, wogegen eindeutig mangelnde Körperbehaarung spricht.
Folglich bleiben nur Bergfex, wahlweise  -dämon oder eben (ein) Gott.
Ich bin kein Bergfex oder -dämon. Definitiv.
Wie ich nunmal so bin, nämlich der Selbstreflexion durchaus zugetan, habe ich sofort versucht, dies zu ergründen und Indizien zusammen zu tragen, die diese Behauptung stützen oder auch ad absurdum führen könnten.
Dagegen spricht ganz klar mein Hang und Drang, mich über moderne Medien mitzuteilen. Die Leute per Steintafeln zu drangsalieren, ist irgendwie nicht so mein Ding.
Ich suche mir keinen Deppen, der das Volk ins gelobte Land führt. Das mach ich selber. Sobald ich rausgefunden habe, wo´s ist.
Tendenziell würde ich eher dazu neigen (durch die Verwendung des Konjunktivs nehme ich dem folgenden Satzteil eine gewisse, durchaus vorhandene Schärfe), zu behaupten: Ja, ich bin ein Gott, verfüge ich doch über ein gerüttelt Mass an Güte. Erst kürzlich habe ich zwei jungen Frauen, die nicht bemerkten, dass ich mich im Büro befand, auf die Frage, wie sie sich fürs andere Geschlecht interessanter machen könnten, den gütigen Rat gegeben, sich doch Nutella auf die Nippel zu schmieren.
Mit zunehmendem Alter wird auch mein Bart immer weisser und ich bevorzuge locker fallende Gewänder, die anfällige Körperpartien nicht so einschnüren.
Um mich herum schwirren lauter Engelein wie die Fliegen um  somalische Kinder.
Ich beteilige mich aktiv an der Läuterung beratungsresistenter Menschen (meine Rechte ist gefürchtet).
Ich bin kein Misanthrop, verstehe es jedoch, dies gut zu verstecken.
Meine obersten Angestellten tragen lustige Kostüme.
Ich schicke den Menschen Seuchen und Plagen, wobei das in letzter Zeit stark nachgelassen hat; war auch nichts dabei, was man nicht mit ein bisschen Penicillin wieder hingekriegt hätte.
Ich bin nur einmal die Woche in Wien.

Ein Fazit erübrigt sich wohl...

Freitag, 16. September 2011

Holy Shit

Nun, da mir von erlauchter Seite  -Kritiker dürfen fortan ihre diesbezüglichen Kommentare direkt an den Dienstagshasser senden- Absolution in Sachen Intoleranz erteilt wurde, wende ich mich, obwohl ja eigentlich immer noch auf  angekündigte Beweise in Sachen False Flag / 9/11 wartend, der Kirche/den Kirchen/Religionen zu. Nicht die eine will ich über die andere erheben, nein, das findet man bei unserem Lieblingshoster zuhauf, sondern allen nur denkbaren Strömungen eins mit dem grossen Weihrauchschwenker verpassen.
Oft genug wird ja gefragt, woher denn Glaube/Religiosität/Irrglaube/FC Bayern-Fantum eigentlich käme.
Das soll meine Frage nicht sein, weiss ich doch, wie mir oft ein wenig kritelnd bescheinigt wird, auch hierauf, wie auf so vieles, was eigentlich niemanden interessiert, die Antwort:  Die Unwissenheit ist´s.
Spiritualität gleich welcher Coleur findet sich in jeder Kultur - egal, ob Götzen, Naturgötter oder eben ein einzelner Gott verehrt oder angebetet werden, letztendlich sind sie nur dazu da, unerklärbare Vorkommnisse oder Gegebenheiten in die Schuhe geschoben zu bekommen.
Schaue ich aus meinem Fenster, sehe ich einige ziemlich hohe Berge, was mir Gelegenheit gibt, diese meine kühne Behauptung ein wenig zu veranschaulichen. In jeder "Naturreligion", deren Anhänger sich aus Bergvölkern rekrutieren, wird ihm, dem Berg nämlich, mystische Bedeutung  und mindestens ein Gott mit dortigem Hauptwohnsitz zugemessen, was nicht weiter verwundert ob der Bedrohung, die von ihm ausgeht. Geröll- und Schneelawinen, Eiseskälte, plötzliche, schier unerklärliche Wetterumstürze, unbekannte, im Tal niemals zu sehende Raubtiere- all das und wahrscheinlich noch viel mehr führten zur Entstehung von bösen Dämonen, guten Geistern und dem Yeti, wahlweise auch Bigfoot in Nordamerika.
Man versuchte die Götter mit Essen, Schätzen oder gerne auch mal der ein oder anderen Jungfrau zu besänftigen.
Denen begegnet man übrigens immer wieder, fängt man erstmal an, sich mit Religionen zu beschäftigen. Sei´s die ihrem Jupp Hörner aufsetzende Maria oder jene, die auf den muslimischen Märtyrer im Paradies gleich in Kompaniestärke wartenden - Jungfern, soweit das theistisch geweitete Auge auch blickt.
Hmm, wie komme ich jetzt -schönes Bild übrigens- von den Jungfrauen wieder runter?
Ok, ich weiss schon - kann man getrost feststellen, dass der Mensch sehr gerne mal den Lauf der Dinge zu seinen Gunsten beeinflussen will, ihm aber in den meisten Fällen das Vermögen dazu fehlt, erfindet er sich Wesen, denen er zutraut, diese Fähigkeiten zu besitzen. D`accord?
Weil er aber im Lauf der Evolution auch ein wenig Gehirn-Jogging betrieb, konnte er sich immer mehr erklären und sah recht bald  diverse Götter als überflüssig an, was ihn zum Monotheismus trieb, der zeit- und opfersparenden Variante.
Damit sich zu den draussen in schwarzen Chrysler Voyager auf mich wartenden Herren mit schwarzen Sonnenbrillen nicht auch noch krummsäbeltragende gesellen, beschränke ich mich jetzt ein wenig auf die bei uns doch recht verbreitete Version, das Christentum nämlich.
Bis zur Geburt eines späteren Musical-Stars hatten sich nur wenige, insgesamt gesehen recht uncoole Glaubensgemeinschaften gebildet, die allesamt dem Verlangen nach Erklärung der Welt und seiner Bewohner nicht so recht nachkommen konnten oder wollten. Das sollte sich schlagartig ändern, erkannten doch  die bis dahin keinen Verleger findenden Märchenerzähler die Brisanz und Dynamik der Story eines bei 40 Grad durch die Wüste eiernden Kerls, der sich überdies zum Pazifismus bekannte und Wasser in beeindruckender Weise modifizieren konnte.

Jetzt mahnt mich aber ein Blick auf die Uhr, demnächst mein Bettchen anzusteuern. Überflüssig zu erwähnen, dass ich niemanden  bitten werde, im Schlaf über mich zu wachen (dafür habe ich eine Alarmanlage) und beim Frühstück, das ich Ungläubiger erst mittags einzunehmen pflege, danke ich niemandem, es auf meinen Tisch gebracht zu haben. Na okay, Andrea vielleicht, aber die hat  nichts wirklich Göttliches an sich.

Weiter geht´s demnächst, da ja noch der semigeniale Brückenschlag zu den bloggenden Vertretern jedweder Glaubens- und Unglaubensrichtung fehlt.
Daran soll´s nicht mangeln.

Samstag, 10. September 2011

Centrale Inkontinenz Agentur

Wie wir ja alle wissen, wird das gemeine UFO mit den getragenen Socken von Al Bundy angetrieben, der aber , das konnte man ja schliesslich gute 2 Jahrzehnte mitverfolgen, nur alle 3 Wochen seine Fusskleider wechselt. Daraus ergibt sich ein eklatanter Treibstoffmangel, sodass es gar nicht so viele ausserirdische Fluggeräte geben kann, wie durchs Netz geistern.
Nicht ohne Stolz kann ich hier und jetzt verkünden: Es ist mir gelungen, so ein Paar bei Ebay zu ersteigern, wir können unsere kleine Reise also fortführen.
Und während ihr es euch bequem macht, erzähl ich euch eine putzige Geschichte, die Geschichte von Fritze F. aus Wuppertal. Weil der Papst, trotz vorheriger Ankündigung, doch keine Boutique mit der Tochter von Lottogewinner Erwin Lindemann in der bergischen Metropole aufmachte, wurd´s Fritze F.  im fortgeschrittenen Alter von immerhin 24 arg fad und er beschloss, sein durch jahrelanges intensives Studium der Geheimdienste anhand von James-Bond-Filmen erworbenes Fachwissen in einem Blog der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Auslöser war, neben bereits angesprochener Langeweile, der 11.09.2001, wie er später freimütig in einem mit sich selbst geführten und für die Nachwelt akribisch aufgezeichneten Interview zugeben wird.
Neben seinem dreistündigen Architekturstudium, las er sich bei Wikidingens ein immenses Fachwissen in Statik, Sprengstofftechnik und Zionismus an. Dann stand für ihn fest: Die Centrale Inkontinenz Agentur, die sich erst kürzlich so umbenannt hatte, weil sie sich ob der gegen sie gerichteten Vorwürfe  ständig bepisste und lässig  ihren tatsächlichen dunklen Machenschaften nachging, hatte das World Trade Center in die Luft gejagt, damit der Herr Bush Nacktscanner an Flughäfen einrichten konnte, deren Bilder live ins Oval Office übertragen werden sollten. Oder in ein Land am Arsch der Welt einzureiten, um OBL zu jagen, der sich trotz Millionen-Offerte von Gillette weigerte, seinen Zottelbart abzunehmen. Oder er einfach grad Bock drauf hatte.
Das Pentagon  legten sie vorsichtshalber auch noch halbwegs in Schutt und Asche.

Fritze F. hält seine Version  übrigens für überaus intelligent und dem  immer wieder zitierten Mainstream für sowas von voraus, das glaubt man  gar nicht...


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In stillem Gedenken  an die über 3000 Opfer.
Ich wünsche ihren Angehörigen alle Kraft dieser Welt und derartigen "Autoren" wie Fritze F. ein wenig mehr Hirn. Vielleicht kann man sich das ja als App irgendwo runterladen.

Donnerstag, 8. September 2011

LUCY IN THE SKY WITH DIAMONDS

Ich halte, ums mal gleich vorneweg zu sagen und den Raum für diesbezügliche Spekulationen einzuengen, ca. 90 %, Tendenz steigend, der Menschheit für zu blöd, ein Loch in den Schnee zu pissen. Sollte mir jemals der Sinn nach einer Parteigründung mit nachfolgendem Wahlkampf in der Fussgängerzone stehen, werde ich wohl auf das lästige und zeitraubende Erstellen eines Wahlprogramms völlig verzichten und mich stattdessen darauf konzentrieren, die buntesten Luftballons zu verteilen - die 5-Prozent-Hürde werde ich locker-flockig überspringen wie dereinst Ed Moses die der Tartanbahnen dieser Welt.
Viele der an dieser eigentlich doch recht simplen Aufgabe - wir befinden uns gedanklich wieder beim Loch-in-den Schnee-pissen - ständig Scheiternden findet man im Impressum  von Zeitungen, Zeitschriften und seit einigen Jahren nun auch in Blogs. Der Rest befindet sich davor.
Man räumt ja in unseren Breiten der freien Meinungsäusserung  Zugeständnisse ein, wie sie anderswo kaum denkbar wären. Bayern fällt mir da spontan ein. Statt dieses hohe Gut angemessen zu verteidigen und sauber verfasste, gegebenenfalls einwandfrei recherchierte Posts in die Niederungen dieser unserer Welt abzulaichen, wird auf einem Niveau dahergeritten, das Boulevard-Journalismus in die Sphären Literatur- und Pulitzerpreis verdächtiger Exponate  vordringen lässt.
Ich möchte, um das mal ein bisschen zu verdeutlichen, euch auf eine kleine Blogreise mitnehmen, wobei die Destinationen, oh, ich Schelm, ich gewiefter, unbenannt sein werden, oder, ums anders auszudrücken:
No Link for this Bullshit!
Wie es sich für einen sorgfältig geplanten Ausflug geziemt, legen wir , also ich, ihr seid ja nur Trittbrettfahrer, zunächst das Fortbewegungsmittel fest: Ich hatte da an ein UFO gedacht. Drauf gekommen bin ich, als ich für unseren kleinen Trip einige Vorbesichtigungen der Lokalitäten vorgenommen habe. Habe ich Trottel bislang Unsummen für Taxi und öffentlichen Personennahverkehr ausgegeben oder mir auf meinem Mopfel  ´nen nassen Arsch geholt, zeigt uns das Web 2.0, wie Mann oder Frau von Welt sich heutzutage angemessen fortbewegt. Glaubt man den sich dort tummelnden und hobbyjournalistisch betätigenden Verkehrsplanern, sind sie nämlich mitten unter uns, die Raumfahrzeugführer aus fernen Galaxien. Leider habe ich auf dem Blog keine Möglichkeit gefunden, mir ´ne Zehnerkarte für den Grossraum Milchstrasse zu bestellen. Sicher nur ein Versehen des Betreibers. Aber Bücher kann man  immerhin ordern, wo Testmitfahrer über ihre Erfahrungen mit Service- und Bordpersonal berichten. Ich glaub allerdings, die schummeln da ein wenig, denn so ein toller Planet kann das nicht sein, wo die herkommen, hat man doch erst kürzlich ausgerechnet, dass es ca. 8 Milliarden Jahre dauern würde, um von dort hierher zu gelangen. Ich mein, ´ne 8 Milliarden Jahre alte Stewardess - da kann ich ja gleich mit der Lufthansa fliegen.

Wo nie und überhaupt gar niemals nicht geschummelt wird, sind, wir nähern uns der 2. Station, Verschwörungstheorien. Wie Pilze aus den Drogenlabors verarmter lebensunfähiger Biostudenten schiessen sie aus dem Boden und gedeihen virtuell im Web fröhlich vor sich hin, bevor sie von Dumpfbacken, die einen Champignon nicht von einem Atompilz unterscheiden können, verspeist und fortan als Verdauungsprodukt munter in der Natur und deren Bewohnern verteilt werden.
Ob JFK, Marylin Monroe, Kurt Cobain, 9/11, Chemtrails oder die Dorfbürgermeisterwahl in Büdelsdorf - Schuld haben die Juden. Hatten wa schomma, die Nummer, ist nicht so besonders gut ausgegangen für alle Beteiligten.
In satanistischen Zirkeln, die allesamt von den Rothschilds iniziiert und geleitet werden, hocken sie beisammen und denken sich aus, wie sie der Menschheit schaden und ihrem Vermögenszuwachs  nützen können.
Ja, das sind die wirklich Bösen, während wir, die Guten, unter ihnen zu leiden haben und wenn das auch durch nichts belegt werden kann, so verbreiten wir unsere Kunde trotzdem und unseren Kritikern werfen wir einfach vor, total un- oder gar falschinformiert zu sein, weil ja in keiner Fernseh- oder Zeitungsredaktion, die was auf sich hält, der Satan fehlen darf und seine Message aussendet.
Schaut man jedoch mal hinter die Kulissen, wer uns da eigentlich so vehement etwas einreden will, wogegen Grimm´s Märchen wahrlich Tatsachenberichte zu sein scheinen, erkennt man die wahre Absicht: Die guten, ehrenwerten Goldförderer und -händler sind´s, die mit Panikmache den grossen Reibach  erzielen wollen.
Weiss zufällig jemand, wie Gold gefördert wird? Wieviel Gewinnspanne zwischen  Goldgräber und Goldhändler liegen?

Aber weil mir vom UFO-Fliegen immer so schlecht wird, machen wir jetzt ein bisschen Pause.
Seien auch Sie demnächst wieder dabei, wenn es heisst : Unheimliche Begegnung der 2.0ten Art.

Mittwoch, 7. September 2011

Morgen, Kinder, wird´s was geben

Da wird der pöhse, pöhse ViaE nämlich mal wieder (höre ich da ein  "endlich" aus diversen Himmelsrichtungen?) die ganz grosse Keule auspacken  und hemmungs- sowie gnadenlos die Blogosphäre niederknüppeln.
Trug mir doch mein Findelkind, das dereinst in einem Baströckchen ausgesetzt wurde, das Lesen eines Posts an, dem gar schrecklicher verbaler, mentaler und auch sonstwie gearteter Inhalt innewohne.
Da man sich mit 20 aber nun wirklich nicht alles merken kann, vergass es die genaue Adresse des Machwerks und so sah ich mich gezwungen, der akuten Neugier verfallen, es zu suchen, das Machwerk nämlich, nicht das Findelkind (das findet man im Zweifelsfall immer vor meinem Kühlschrank). Fündig wurde ich auf http://www.wordpress.de/ , wo man Top-Blogs aufrufen kann.
"So will auch ich tun" sprach ich und bereute schon kurz drauf diesen meinen Ausruf, wurd mir doch bei Anklicken einzelner Exponate unter besagtem Listing immer übler und wenn ich mich ein wenig gefangen habe, Magen und Darm wieder über Normalfunktion verfügen, so werd ich berichten, welch widerliches Schriftgut dort auffindbar ist.
Jawoll - und wer sich vorbereiten möchte, dem sei ein kurzer Blick angeraten, hinein in die Abgründe der seelisch-literarischen Flachdübler. Mehr Link gibt´s übrigens nicht, denn ich weigere mich stand- und wehrhaft, derartigem Hirndünnschiss über Gebühr Aufmerksamkeit zuzuleiten.
So der Gott des Schedule´s es will, werd ich wohl morgen meine ungeliebte, wenngleich nicht minder uneinfühlsame Meinung kundtun, auf dass auch ihr es mir kommentierenderweise nachtun möget.
So gehet (noch) hin in Frieden...

Mittwoch, 17. August 2011

Die spinnen, die Römer

Und die restlichen Italiener auch. Muss mal so gesagt werden.
Derzeitig sind gefühlte 187% unserer  Gäste von dort. Weil aber das hiesige Wetter mehr als bescheiden daherkommt und in selbiger Verfassung  auch hier bleibt, gehn die mir ganz schön auf den Sack.
Ich meine, die Römer...Gladiatorenkämpfe, Brot und Spiele, nuttige Kaiserinnen und mit dem Feuer spielende Caesaren. Und erst die Italiener, Erfinder der Mafia - Drogen, Prostitution und Glücksspiel.
Aber langweilen sich, tsss.
Da muss ich mir dann Gedanken machen, wie´s gemeine Urlaubervolk denn zu unterhalten sei, wobei mir Kollege Zufall ein wenig half, hatte sich doch grad unser Alleinunterhalter verabschiedet, weil bei ihm, ich zitiere, meine ständige Nörgelei unangenehme Emotionen ob seines Selbstbewusstseins ausgelöst hätten und er sich leider ausserstande sähe, die Kooperation fortzusetzen. Man sieht, manchmal habe selbst ich Glück.
Also wurden kurzerhand 6 Bewerber eingeladen, im Rahmen eines Castings ihre Eignung unter Beweis zu stellen.
ViaEsdSsf (ViaE sucht den Superschlagerfuzzy) wurde spontan ins Abendprogramm geholt, schnell noch zwei Gasthörer zu Jurymitgliedern erkoren und schon ging sie ab, die Schnulzensause.
Ein Schloss wolle er mir bauen, dass in den Wolken liege, versuchte mir ein mittelalter Mensch Tiroler Ursprungs mit Vokuhila  unterzujubeln. Ich lehnte dankend ab.
Da war mir der lederbehoste Ungar mit Paprikaresten im Schnauz doch viel lieber, leider fiel er bei den Beisitzern gnadenlos durch. Die wollten wohl im Urlaub nicht auch noch Bunga-Bunga-Witze hören.
Singen konnte er auch nicht, aber von wem kann man das schon guten Gewissens behaupten?
Die bayrische Ausgabe von Ice T (ich nannte ihn heimlich Eistee) rappte zwar, was das Zeug hielt, schaffte es aber nichtmal in den kurz drauf stattfindenden Recall, wo sich zwei, ein Männlein und ein Weiblein, wiederfanden, die gar nicht so recht wussten, wie ihnen geschah, sollten sie doch neben der herkömmlichen  Weichspülkost mal so richtg fett in die Tasten respektive Saiten haun, um Liedgut aus der neuen, etwas metallerenen Welt zu Gehör zu bringen..
Sie gab nach ein paar niemandem zuzuordnenden Klängen auf, er liess eine Treppe zum Himmel kaufen, plattelte anschliessend noch ein bisschen mit Hirn und Schuhen, freute sich gar narrisch über den von mir ausgelobten Vertrag und ich durfte mich ein bisschen wie D. Bohlen fühlen...nur mit Deutschkenntnissen.

Freitag, 12. August 2011

Muss das so?

So dämliche Fragen kann eigentlich nur eine stellen : genau, Andrea. Natürlich müssen die Hupen beim Dirndl fast rausfallen, schlieslich wollen Sepp und Toni  vorab wissen, wieviel Masse da bewältigt werden muss.
Ich hatte sie -ich beziehe mich auf Andrea, nicht Sepp und schon gar nicht Toni-  extra in ein eigens zum Zweck des Trachtenverkaufs installiertes Fachgeschäft geschleift, wo sich alsbald ein offenbar stockschwuler Konfektionsverkäufer zu uns gesellte und seine fachmännischen Kommentare zum Thema weiblicher Körperbau und Hervorhebung/Kaschierung von Vor-/Nachteilen desselben abgab. Keine wirklich grosse Hilfe, der Mensch, aber die beiden schienen sich sehr gut zu verstehen, so einiges Gekicher konnte man aus der Umkleide hören und auch dass sie mit ihrem weissen String eher zum Sumo-Ringkampf, denn zum Folklorekleid-Einkauf gewappnet war, schien unseren Wattebäuschchenwerfer nicht zu stören.
So erstand ich, zum absoluten Vorzugs- und Sommerschlussverkaufspreis von nur noch 1899 € Kleid, Schürze und passendes Wams, bat sie, es gleich anzubehalten, um in der Regionalbahn Autogramme als Marianne und Michael geben zu können und somit wenigstens meine Fahrt zu einem Vergnügen zu machen.
Und dann ging er auch schon los, ihr erster  Arbeitstag als Rezeptions- und Reservierungsmanagement-Trainee, begleitet von meinen besten Wünschen, lieferte ich sie an ihrer neuen Wirkungsstätte ab, stellte sie kurz vor und machte mich schleunigst aus dem Tiroler Staub, um nicht just in dem Augenblick, wo sie merken sollte, dass ausser ihr keiner folkloristisch gekleidet ist, anwesend zu sein.
Nunja, vielleicht kann sie ihr Dirndl ja beim örtlichen Feuerwehrfest vollkotzen, allein dafür hat sich der Gag aus meiner Sicht gelohnt.
Ich hätte auch 100 Leute zu einer Party einladen können, einem sagt man, es sei ein Kostümball.
Also ich fands luschtig...unser Buchhalter wirds wohl auch luschtig finden, wenn er die Rechnung als Betriebsausgaben Entertainment verbuchen und abrechnen darf

Dienstag, 9. August 2011

Always on my mind

Morgen ist der 10. August.
Morgen vor exakt einem Jahr starb das Glück. Mein Glück, ihres und das meines kleinen, ungeborenen Jungen. 2 Leben ausgelöscht und ein drittes so dramatisch verändert.
Ich werde nie den 28. Dezember 2009 vergessen - der Tag, an dem ich erfuhr, Vater zu werden. Von da ab war jeder Tag für mich ein Erlebnis, ein Geschenkkorb, ein Füllhorn an Emotionen. Mein grösster Traum wuchs im Körper der Person heran, die ich so liebe und auf die ich über 20 Jahre habe warten müssen. Siebeneinhalb Monate wachst du jeden Tag auf, losgelassen von den schönsten Träumen, die man sich nur vorstellen kann - ich sah mich auf einer Wiese voller bunter Blumen, auf einer Decke lag Isabella und vor mir stand ein kleines Kind, einen prächtigen Drachen an der Leine im Wind wehen lassend...
Heute mag ich nicht mehr einschlafen, ich sehe Frauen an Stricken baumelnd.
Oder ich mag nicht aufwachen, weil ich die Wiese, sie und das Kind mit dem Drachen sehe.
Mich selbst sehe ich nicht mehr in meinen Träumen.
Oft frage ich mich, wieso.
Wieso sie.
Hat mir das Leben nicht schon einmal so ´ne Keule verpasst? War das wirklich nicht genug?
Oft genug denke ich, ich sollte nicht wieder aufstehen, nicht weiterkämpfen, vielleicht lässt mich das Leben ja dann in Ruhe. Allerdings hiesse das ja auch, nicht mehr die schönen Sachen zu erleben, die Verbundenheit mit Andrea, Luisa, meinen Freunden, die vielen kleinen Erfolge und auch gelegentlichen Misserfolge.
Leben ist einfach toll, es fordert dich jeden Tag aufs Neue. Ich will nicht einfach liegenbleiben und mich auszählen lassen. In knapp 2 Wochen werde ich 48, wahrscheinlich kommt nochmal die selbe Anzahl an Jahren dazu im weiteren Verlauf.
Die hätte ich so gerne mit ihr verbracht. Wahrscheinlich hätte sie sich gewundert, dass Demian McLeod neben ihr nicht altert...

Es bleibt die Erinnerung an eine wunderbare gemeinsame Zeit, die leider viel zu kurz war, die Erinnerung an eine wunderbare Frau, die mich so geliebt hat, wie ich bin und niemals eine Veränderung verlangt hat.
Und ich liebe sie so, wie sie war - kleines, schutzsuchendes Mädchen, starke, wunderschöne Frau.
Ich denke so oft an dich.
Du fehlst mir so.
He perdido un angel.
Te quiero muchisimo.