Montag, 7. Februar 2011

Stirb handzahm - ein Vorwort

Oft hat man eine Geschichte im Kopf und schreibt sie doch nicht auf, aus welchem Grund auch immer.
So ging es mir mit diesem Buch; immer und immer wieder wollte ich anhand einer fiktiven Person, eines fiktiven Lebens die Zeit Revue passieren lassen mit all ihren Unbillen, Aufregern und historischen Abläufen.
Dann hatte ich endlich mal die Zeit dafür.
Was lag also näher, als einen Anti-Helden zu erfinden und ihm eine Lebensgeschichte zu verpassen, eine, die so ungewöhnlich ist, dass eine Identifikation mit dem Ich-Erzähler fast unmöglich scheint und der Leser nie aus der Rolle des Betrachters herauskommt - er soll nicht  eins werden mit der Hauptperson, es liesse ihn die Distanz verlieren, die gebraucht wird, um  die Abläufe neben dem Ablauf nicht aus dem Blickfeld zu verbannen.
Hans ist 18, als er zum ersten Mal ein Spielcasino betritt - fortan wird sich der Reiz des Glücksspiels immer mehr in sein Leben einnisten, er wird Unsummen verspielen, gelegentlich auch welche gewinnen.
Vor den Ereignissen der letzten 30 Jahre sehen wir ihn in Luxushotels und Obdachlosenheimen wohnen, im Knast und in der Klappse landen, er trägt "Boss" und Drillich, gewinnt Geld und Freunde, verliert beides wieder und kommentiert die Welt und ihre Kapriolen aus seiner augenblicklichen Sicht.
Er ist sarkastisch und zynisch - so wie das Leben, das ihm nichts bieten kann, ausser Orte, wo kleine weisse Kugeln in einem Kessel rotieren. Er lebt in dieser, seiner eigenen Welt und muss sich gerade deshalb mit der Welt um ihn herum auseinandersetzen.
Lesen auch Sie den Roman des 21. Jahrhunderts, demnächst hier (oder bei OBI).^^
Natürlich nur auszugsweise, will ja noch den grossen Reibach machen, gelle.

8 Kommentare:

Mika hat gesagt…

Hans. ?! oo

Verdummt in alle Ewigkeit hat gesagt…

Hans im Glück...arme Sau, die^^

Hijack hat gesagt…

Hans??? *giggle*

Verdummt in alle Ewigkeit hat gesagt…

Dereinst wird im Deutschunterricht über die Symbolhaftigkeit dieses Namens diskutiert werden, jawoll.
*mir da ganz sicher bin*

Anonym hat gesagt…

Ach herrje. Dann sollte ich mich wohl rechtzeitig um einen möglichst abstrusen Interpretationsansatz über die Verwendung eben dieses Namens bemühen. - Vorwiegend, um dann voller Amüsement in die entgeisterten Gesichter meiner Schüler zu blicken. Natürlich werde ich irgendwann auflösen: "Kinder? Ich verrate Euch was: Foppen will der Autor uns, das ist alles. Einfach nur foppen. Weil er die ganze Interpretierei genauso schwachsinnig findet wie wir hier."

:D

Verdummt in alle Ewigkeit hat gesagt…

Der Einzige, der das Recht zur Interpretation hat, ist der Autor selbst - alles andere ist Gewäsch, wenn ein Bildnis nicht so greifbar ist, dass es einen geradezu anspringt. Richtig bemerkt, Frau Lehrerin.^^

Anonym hat gesagt…

Nur, dass eben der Autor nicht groß interpretieren muss. Der kann ja ganz klar sagen, was genau er sagen wollte. (Zumindest sollte er das können. - Obwohl...nicht alles muss immer zwingend einen tieferen Sinn haben.)

Ich glaube, so mancher Autor würde ich im Grabe rumdrehen, hörte er, was in so mancher Le(h/e)rveranstaltung in seine Werke interpretiert wird.

..ich werde keine gute Lehrerin, fürchte ich. (Oder ebendrum umso besser. Man wird sehen. ;))

Verdummt in alle Ewigkeit hat gesagt…

Bei vielen Autoren hat man eher das Gefühl, sie versuchen dem Geschriebenen nachträglich eine Interpretation zu geben, die sie so gar nicht angedacht hatten (sich das Buch dadurch aber besser verkaufen lässt)