Samstag, 29. Oktober 2011

TIME TO SAY GOODBYE

Bild von http://www.massivemoves.com/
09.11.2011
Maui, Hawaii
dpaa- Wie erst heute bekannt wurde, ist vorgestern der in Insider-Kreisen  als ViaE bekannte 48jährige Jörg S. (vollständiger Name der Redaktion bekannt, Anm. d. Redaktion) auf Maui eingetroffen.
Nach informativen Treffen in Wien, Barcelona und Tokyo wird er sich dort den Genüssen des Lebens hingeben -Saufen, Surfen, Sandburgen bauen.
Wir wünschen ihm an dieser Stelle geruhsame Urlaubstage fernab der Knödel.
-Wie uns soeben mitgeteilt wurde, ist er in Begleitung seiner Stieftochter, die bis zu einem frühmorgendlichen Blogpost am 29.10.11 nichts davon wusste.-

Dienstag, 25. Oktober 2011

Zitat des Tages

Eigentlich hatte ich vor, heute einen wunderschönen, einfühlsamen, meine ganze Sensibilität zum Ausdruck bringenden Artikel zum Thema Integration zu schreiben, aber dann hat mir so´n Almdudler hier die Vorfahrt genommen und ich wäre beinahe mit meinem Roller (bitte keine Witzchen hier, es müsse doch Rollator heissen, ja?) im Graben gelandet.
So belass ich es bei der kurzen Schilderung meiner Einreise, die sich derart gestaltete, dass ich kurz vor der Grenze ein  Säckchen Glasperlen kaufte und diese auf der anderen Seite des imaginären Schlagbaumes den Ureinwohnern überreichte. Um den Hals trug ich ein Schild mit dem Aufdruck "Ich komme in Frieden".
Nun, genützt hat es wenig.
Sehr viel nützlicher hingegen sind Zitate; ob bei der Integration weiss ich nicht, aber mir fiel grad keine bessere Überleitung ein und so kommen wir schnörkellos zur Volksseuche Zitate.
Da mir aber jetzt die Putzfrau mit dem Staubsauger zwischen den Füssen rumfuhrwerkt, möchte ich meine dahingehenden Gedanken so zusammenfassen:
Wenn ich etwas Schlaues lesen will, schreib ich es mir selbst.
Und obwohl der Herr Tuchoslky sich durchaus meiner Wertschätzung erfreuen dürfte, hätte er nicht versehentlich die Dosis seiner Babiturate falsch berechnet, kann ich nicht umhin zu behaupten, dass mir meine eigenen Elaborate wesentlich lieber sind als noch so grosse Worte noch so grosser Männlein, Weiblein und Dichter.
Und daher, lieber Fragender, der du die geheiligten Hallen meines Email-Accounts betreten hast, wirst du hier vergeblich nach Zitaten und deren neumodischen Ablegern, den Links, suchen, zu denen ich mich auch schonmal dezidiert geäussert habe. Allerdings müsste ich da ja jetzt einen Link setzen und das widerspräche meiner eigenen, soeben vertretenen Auffassung. Blöd gelaufen für dich. Irgendwie.

Samstag, 22. Oktober 2011

Ehrlich gärt am längsten

Es ist ja so ein Kreuz mit der Piefigkeit, die mich neuerdings immer wieder heimtückisch überfällt. Jedoch kann ich denjenigen, die sich daran stören versichern, dass ich mir durch eine überaus geschickte Finanzmarktmanipulation ein Sparschwein der örtlichen Sparkasse für lau erschlichen habe, welches bei jedem  -und sei er noch so winzig- Anfall mit 20€ Scheinen gefüttert wird.
Der Wert der Porzellan-Sau - samt Inhalt natürlich- dürfte den eurer Automobile schon nach etwa nur 3 Tagen  bei weitem übersteigen.
Es sind die Zeiten, die schlimmen, die mir Sorgenfalten in die Hipophyse gravieren.
Europa geht den Bach runter, der Euro sowieso, in der Wüste werden Leute umgelegt, die ich lieber vor einem ordentlichen Gericht sähe und einer der beiden letztwöchentlich lädierten Finger ist tatsächlich gebrochen. Das wiederum würde mich nicht weiter beunruhigen, aber leider befindet er sich an der rechten Hand, sodass ich mir keine Schiene schnitzen konnte und ein Arztbesuch notwendig wurde. Leider habe ich ja kein FB-Account, folglich musste die überaus reizende Sprechstundenhilfe Schuhgrösse, sexuelle Vorlieben und den Geburtsnamen meiner Urgrossmutter väterlicherseits anhand der Versichertenkarte feststellen, was dauern kann; da muss man schonmal etwas Geduld zeigen. Die Zeit vertrieb ich mir mit dem Studium diverslicher Presseerzeugnisse.
Hätt ich nicht machen sollen.
Zwar weiss ich nun, welche Aktrice mit wem pennt, wenn sie grad nicht aktriert, aber -und das ist die alarmierende Nachricht- ich wurde zunächst eher unbewusst, später gezielt suchend, eines Phänomens gewahr, nämlich der offensichtlichen Verbrüderung der Parteien und Gruppierungen der verschiedensten, sonst eher auf Abgrenzung bedachten politischen Strömungen.
Rechts und links befleissigen sich des selben Tones, wenn es um die just anstehenden Probleme geht, prügeln unisono auf  USA, NATO, Banken, Global Player und was da sonst noch kreucht und fleucht ein und haben plötzlich im vormals durch-, jetzt eher abgeknallten lybischen Staatschef  einen Märtyrer im Kampf gegen den Imperialismus gesucht und gefunden. Philosophen jeglicher Couleur schiessen wie Hallimarsche aus dem feuchten Herbstboden und mahnen den Bürger der westlichen Hemisphäre, doch gefälligst Zelt und Campingkocher zur EZB oder ersatzweise anderen kriminellen Instituten zu wuppen und dort verbleiben, bis die Probleme dort durch heftigstes Aussitzen und Skandieren demokratiefreundlicher Parolen, die selbstverständlich nur so klingen, in Wirklichkeit aber die ganze Verlogenheit der Initiatoren reflektieren, sich in Luft auflösen.
Warum  nur kommt mir da sofort der Begriff  "Marionetten" in den Sinn? Warum muss ich an Pinocchio denken? Warum wächst dem Holzwichtel der Zinken und nicht dem  Puppenspieler?
Und warum können nicht alle so sein wie ich, der immer, wenn er von einer schönen jungen Frau nach seinem Beruf gefragt wird,  wahrheitsgemäss "Pilot. Kampfjet!" antwortet?

Donnerstag, 13. Oktober 2011

THE DAY WE (ALMOST) OCCUPIED WALL STREET


Man kann mir ja vieles vorwerfen, aber nicht, dass ich nicht jeden Scheiss mitmachen würde. Gestern war ich sogar mal wieder Vorreiter und Initiator einer Aktion, die wohl unter obiger Überschrift in die Analen und Geschichtsbücher eingehen wird. Obwohl ich weder 7Sterne-Weinbrand, noch Knoblauch-Gurken-Quark aus hellenischer Produktion konsumiere, Alexis Sorbas für einen der schlechtesten jemals gedrehten Filme halte und mir darüberhinaus furchtbar langweilig war, schlich ich zu Andrea, tackerte ihre Bluse unbemerkt an der Rückenlehne ihres Bürostuhls fest und rief: "Eine Maus, da ist eine Maus!" Sie sprang auf, liess die herbeigeeilten Kollegen einen Blick auf ihren nunmehr freiliegenden Push-Up werfen und verfolgte mich durchs halbe Hotel. Wohlweislich bin ich der Einzige, dessen Generalschlüssel alle Türen öffnet, so fanden wir uns, sie auf der Ost-, ich auf der Westseite, wie´s sich für´n ordentliches Kapitalistenschwein gehört, an der Tür zum Server-Raum wieder, sie ausgelaugt und zeternd, wie`s sich...äh, ok, lassen wir das.
"Zieh dich ma ordentlich an, dann fahrn wa inne Stadt", schrie ich, ein Friedensangebot auf hinterhältigste Art und Weise vortäuschend, durchs Holz. Derlei Gelegenheiten sind selten, also nahm sie die wenn auch nur vage vorhandene Chance wahr, den eigenen Geldbeutel schonend zu neuer Konfektion oder sonstigem Firlefanz zu kommen.
"Nehmen wir den grossen Bayern oder den Allrad-Engländer? fragte sie und ohne auf eine Antwort zu warten, stürmte sie los, riss dem für Ver-, Be- und Entsorgemassnahmen eigentlich zuständigen Hausmeister die Schlüssel aus der Hand, streifte sich ein Polo-Shirt mit Hotelwerbung über und schon nahmen wir in der eleganten Limousine mit der 7 am Anfang der Typenbezeichnung Platz.. Eine Weile glitten wir quer durchs Tiroler Hinterland, bis plötzlich eine der geschätzten 3 Millionen Warnlampen ihre Farbe in kommunistenrot änderte. Kaum noch Sprit drin, in der Saukarre, der verfluchten, so bogen wir ab zur Tankstelle mit der Muschel, wo neben logischerweise bleifreiem Treibstoff, man weiss ja schliesslich, was man der Umwelt schuldet, auch Sckokoladenerzeugnisse aus Schweizer Manufakturen in die entsprechenden Vorratsbehälter wanderten.
Mjamm, frisch gestärkt setzten wir den Ausflug fort und erreichten schon bald die grosse, grosse Stadt, die schon mit all ihren Verlockungen nach uns gierte. Was aber wäre  ein Trip ins Paradies ohne Einkehr in die Speise- und Schankwirtschaft "Zum güldenen M", wo wir uns die Bäuche vollschlugen, natürlich nicht, ohne uns vorher die Geburtsurkunden der für uns dahingerafften Frikadellen gezeigt haben zu lassen.
"Nun denn, Mundschenk, weiss er das Geld aus Kunststoff zu schätzen?", was Mundschenk bejahte und 27,98 in den Datenübertragungskabeln verschwinden liess.
Gleich nebenan bewarb "Frollein 60" ein Schweisshemd, welches das stiefväterliche Saldo um satte -wir hatten ja grad gespeist- 39,90 erhöhte.
Es folgten:
2 Schlafsäcke für nur noch 168 € vom Outdoorspezialisten, der seine Überschüsse an den Konzern  abtreten darf, auf dessen Zentrale die 5 Buchstaben prangen, die anderorts das Vorhandensein von U- oder S-Bahn anzeigen
1 Chronograph eidgenössischer Herkunft, dessen Preis ich erfolgreich verdrängt habe
4 Kleidungsstücke von der Firma, deren Initialen auch für Hakan & Murat stehen könnten
Diverse Kleinteile vom Möbelschweden = 95,87
Abschliessend liessen wir uns noch auf den Ringplaneten beamen, wo es allerdings nicht zum Kauf des ursprünglich  ins Visier genommenen Spiels für eine japanische Konsole kam, weil meine Bankkarte in befristeten Hungerstreik trat.
Ein Geldinstitut musste her und so sollte Andrea ihr Apfeleiertelefon befragen, wo sich denn wohl die nächstgelegene Filiale befände. Derweil setzte ich mich ins Auto, schaltete das Radio ein und kurz vorm Wegschlummern kamen Nachrichten. Eine sonore Stimme kündete von Besetzungen der Wall Street, als Andrea ihr Köpfchen zum Fenster hereinstreckte und nur ein Wort sagte:"Mauerstrasse!"
Also wenn das kein Zeichen war. Was kommt da noch drüber? Blutende Wundmale an Händen und Füssen?
Flugs wühlte sich ein honoriger Gedanke durch meine Kleinhirnwindungen. Ich, nein, wir würden die Mauerstrasse besetzen und ein Signal für die freien Bürger der freien Welt setzen. Oder für Österreich.
Mit kurzem Verweis auf ihre Hüften und meinen Bizeps könnten wir´s als  eine Massendemonstration titulieren.
Ja.
"Los, fahr da sofort hin!", rief ich voller Enthusiasmus. Und wie sie fuhr. Emotionalisiert ob des Gedankens, ein Zeichen setzen zu können und wie dereinst Rosa Luxemburg mythenumrankt dahinscheiden zu können oder sich vor die Ketten eines Schützenpanzers werfen zu dürfen, gab sie ordentlich Gas, missachtete, welch ziviler Ungehorsam, mindestens 7 Verkehrsschilder, bevor ein schon älterer Polizist seine gichtige Hand per Kelle verlängerte und uns zu sich bat.
"Herr Brigadekommandeursgeneralleutnatmajoradjutant, wir müssen dringend in die Mauerstrasse, Revolution machen."
"Dies ist eine Einbahnstrasse, dies ist die Mauerstrasse. Sie dürfen hier nicht reinfahrn."
"Oooch Scheisse, Sie Spielverderber. Na dann eben nicht. Aber ein andermal. Ganz sicher."

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Freichampagner für alle

Manchmal überkommt mich so ein nebulöser Drang, das Ganze hier zukünftig in der Art einer Sklaven-Galere zu befehligen. Hach, wär das schön...ich würd an meiner Trommel sitzend einen dermassen schnellen Arbeitstakt vorgeben, dass die Leute nichtmal die Zeit hätten, ihre tägliche Ration Wasser und schimmeliges, steinhartes Brot zu vertilgen.
Wer nicht mitzieht, wird den Haien zum Frass vorgeworfen.
Stattdessen zahl ich gute 20% über Tarif, die sich durch ein geschickt ausgeklügeltes Prämien- und Bonussystem noch um gute zwei-  bis dreihundert Euro monatlich erhöhen lassen, stelle geräumige Personalzimmer mit TV und freiem Internetzugang zur Verfügung, lasse hervorragendes, von excellenten Köchen zubereitetes Essen in einer eigens eingerichteten und geschmackvoll dekorierten Kantine servieren, nerve nicht mehr rum als unbedingt nötig, gebe Entscheidungs-, Entfaltungs- und Gestaltungsspielräume, wo nur möglich, lasse schlechte Behandlung durch aufmüpfige Gäste nicht ungesühnt -  und was passiert? Kommt so´n Vollhirni wertgeschätzter Mitarbeiter daher und moniert, dass  in dem neu aufgestellten Getränkeautomaten, wo jeder Angestellte sich gratis bedienen kann, zwar Cola, Cola-Light, Cola-Zero, Apfel- und Orangensaft, diverse Eistees und Schorlen, Fanta in allen möglichen und unmöglichen Geschmacksrichtungen drin seien, ABER KEIN 7UP.

Morgen geh ich mir Bongos kaufen...jeder fängt mal klein an.

Montag, 10. Oktober 2011

RITTER SPORTLICH

Habe ich eigentlich schonmal erwähnt, dass ich Schokolade liebe? Nicht? Wie gut, bietet es mir doch Gelegenheit, die Thematik hier ein wenig anders auszurichten. Die Befürchtung, man könnte in Pullach schon eine eigene Abteilung, die sich explizit mit mir und meinem Klickverhalten beschäftigt, gegründet haben, liess mich nicht in den wohlverdienten Schlaf fallen und so schaute ich dem Herrn Vettel beim Doppelweltmeisterwerden zu. Hunger überkam mich. Schokolade musste her, also schlich ich, um Andrea nicht zu wecken und eine potentielle Futterneiderin  beziehungsweise Mitesserin schon im Vorfeld auszuschliessen, in die Küche, wo eine mit Bedacht ausgewählte, weil verschliessbare Schublade normalerweise entsprechende Vorräte birgt. Normalerweise.
Schon als ich den Schlüssel im Schloss drehte, hatte ich so eine böse Vorahnung. Irgendwie klang das Geräusch anders als sonst, so hohl. Ich witterte Verrat, Sabotage, Betriebsspionage und sollte in meinen schlimmsten Ahnungen bestätigt werden: L E E R !
Von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt, schlug ich mich irgendwie bis ins Wohnzimmer durch, wo Andrea zu nächtigen pflegt. Behutsam stellte ich den Wecker, es war jetzt genau 8:55 und 45 Sekunden, auf 8:56 und legte ihn aufs Kopfkissen. In einer Metallschüssel.
Nun, das Ende der Geschichte ist schnell erzählt: "Diebin, elendige", "beweg deinen Arsch zum Supermarkt!" hiess es auf der einen, nämlich meiner Seite, "seniler Knacker", "haste selbst gefressen", auf der anderen.
Eine gewaltfreie Klärung des Sachverhalts war nicht herbeizuführen, also machte ich mich auf die Socken, glitt auf dem Rückweg heftigst auf der Neuschneedecke aus, flog auf die Fresse und hatte fortan keinen Hunger mehr.
Vom Nobelpreiskomitee bin ich auch wieder übergangen worden.
Was für´n Scheisstag.

(Übrigens: Das Bild da oben ist nicht frauenfeindlich, sondern schokoladefreundlich...aber das nur nebenbei)


Samstag, 8. Oktober 2011

Ein guter Mensch, wer Schlechtes dabei denkt

Eine der wohl schillerndsten und erfolgreichsten Unternehmer aller Zeiten ist tot. Man kann die Produkte von Apple lieben oder hassen, in Steve Jobs einen Guru oder Scharlatan sehen, seine Marketingstrategie verteufeln oder anbeten - unterm Strich bleibt, dass grad ein Mensch  nach langem Leiden mit nur 56 Jahren gestorben ist, der sicher, wie wir alle, nicht frei von Makel war, aber deshalb ganz sicher nicht jene nun überall auftauchenden Hasstiraden verdient.
Die Produkte seien scheisse, er habe in China unter unmenschlichsten Bedingungen fertigen lassen, einen Kult um sich und die Marke aufgebaut, sind noch die harmlosesten Äusserungen.
Wie gut, dass ich mich ja eh grad über sogenannte Politik-Blogs bei wordpress auslasse, bin ich doch dort fündig geworden auf der Suche nach jenen  Subjekten, die sich Moral auf die Fahne schreiben, hinterm Rücken jedoch den Wimpel der Verlogenheit heftigst schwenken.
Diesmal ist´s, wie könnte es auch anders sein, ein Linker. Erst wird im Artikel angeprangert, was die Tastatur hergibt, später in den Kommentaren dann erwähnt, selber die apfelgeschmückten Produkte zu verwenden, womit ja wohl zugegeben wird, den oben genannten und verurteilten Vorgehensweisen Vorschub geleistet zu haben.
Wie gut, dass das Internet nie vergisst, denn nach kurzer Recherche hab ich schon herausgefunden, dass der Blogbetreiber zwar in seiner Selbstbeschreibung über unabhängigen Bürgerjournalismus schwadroniert, der es nicht erlaube, Werbung auf  seinem Blog zu schalten, andererseits aber auf mehreren Plattformen und Blogs als Gastautor tippselt, die vor Reklame schier bersten.
Tja, mien Jung, wenn du den ersten Stein wirfst, solltest du dich eventuell vorher vergewissern, ob es nicht doch vielleicht ein Bumerang ist.
Könnte es sein, dass unsere Gesellschaft eher an solch selbstgerechten und doppelmoralischen Subjekten krankt denn an den paar (relativ gesehen)  Hanseln, die uns übern Tisch ziehen wollen?

Öffentlich verlink ich das nicht, wenn Interesse besteht oder ihr meiner Deutungsgabe misstraut, kann der Link per Mail oder Kommi erfragt werden.

Verweisen möcht ich allerdings auf jenen Post hier: http://spoonsandskies.wordpress.com/2011/10/07/trauer-vs-moralapostelei/ , wo sich auch ´ne hübsche diesbezügliche Aussage findet.

Freitag, 7. Oktober 2011

Postpubertäre Inkontinenz

Hab ich nicht. Will ich nicht. Wenn überhaupt, wird´s bei mir wohl eher präsenile, denn postpubertäre. Trotz- und alledem stösst man auf mein Blog, sofern man damit googelt. Tolle Wurst. Offenbar findet man auch aus anderen Quellen  hierher und jenen neu Hinzugekommenen sei ein kleiner Hinweis gegeben: Dies ist kein thematisches Blog. Zwar kommt es mitunter vor, dass ich mich - so wie grad momentan- zu politischen oder auch wirtschaftlichen Dingen äussere, das ist aber nicht Intention meines Geschreibsels.
Dieses Blog (wie die vorherigen 2 auch) dient der reinen Selbstbeweihräucherung.
Wenn ich behaupte, ich sei gross, athletisch, sehr vital mit ausgesprochenem Hang zu Extremsportarten, blond und blauäugig, hätte in 7 Ländern gelebt, die ganze Welt bereist und dabei 8 Sprachen gelernt, sei Geschäftsführer von 3 Hotelbetriebsgesellschaften mit mittlerweile mehreren hundert Angestellten, hätte mit 22 meine erste Firma gekauft, sei sehr belesen und unter Berücksichtigung allgemeiner Standards relativ gebildet und intelligent, informiere mich umfassend, soweit das meine
7Tagewoche bei 16 bis 18 täglichen Arbeitsstunden zuliesse, ist das natürlich gelogen.
 Daher findet man auch nirgendwo meinen tatsächlichen Namen, denn würde man den in eine der handelsüblichen Suchmaschinen eingeben, käme heraus, dass ich aussehe wie Danny DeVito, nichtmal richtig Deutsch kann und seit 30 Jahren arbeitsloser Bauhelfer bin, der sich seinen Tagesablauf vom Sendetermin der Daily Soaps diktieren lässt.
Ich hoffe, dem netten Emailschreiber damit ausreichend Auskunft über mich erteilt zu haben. Deine Worte haben mich quasi wachgerüttelt und ich werde mir jetzt endlich bewusst, was für ein niederträchtiges Wesen ich doch bin, indem ich mich erdreiste, so über andere Blogschreiberlinge herzuziehen, weil ich doch selber nur so ein armes Würstchen bin, das nichts im Leben auf die Reihe kriegt.
Ich danke dir. Ehrlich.
Nachdem das auch geklärt wäre, wende ich den Blick wieder auf den vorherigen Post bzw. die Kommentare auf denselben.
Zunächst sei bemerkt, dass nicht wordpress der Verfasser oder Urheber der erwähnten Blogs ist, sondern nur der Hoster (sagt man so, ihr Nerds?). Dort gibt es, wie bei einigen anderen auch, Top Blogs- und Top Postslisten, die von mir herangezogen wurden. Meines Wissens ist wordpress das grösste Portal seiner Art und die dort im oberen Bereich vermerkten Blogs haben Zugriffszahlen im Millionenbereich, daher haben sie in meinen Augen  schon eine gewisse öffenliche Aufmerksamkeit und Relevanz.
Wenn sich dort jemand postenderweise tummelt und ein paar Tausend Menschen das täglich mitverfolgen, kann ein negativer Einfluss zumindest nicht ausgeschlossen werden.
Es müssen meiner unbescheidenen Meinung nach schon ziemlich naive und gutgläubige Menschen sein, die dortigem UFO- und Hohle-Erde-Geschwafel anhängen und genau jene Spezies ist auch besonders anfällig für seltsam anmutende Ideologien. Diese Siriuskacke hat ja Sektencharakter und den Vorbetern wird blauäugig und kritiklos alles geglaubt. In deren "Hauptwerk" wird behauptet, wir stammten von Ausserirdischen ab, seien von Haus aus gut und liebevoll blablabla. Die Bösen aber, das seien die Illuminaten - und ratet mal...ja genau, das sind alles Juden. Die Rothschilds und Consorten. Jepp - und da schliesst sich der Kreis mit rechtsextremen Blogs und Verschwörungstheoretikern, die zudem im Blogroll verlinkt sind.
Man könnte es sich natürlich einfach machen und das alles nicht als politisch, sondern völlig bekloppt zu titulieren, allerdings würde man die davon ausgehende Gefahr verniedlichen oder gar negieren, was ich für falsch halte, denn der mündige Bürger, wie´s immer so schön heisst, existiert, wenn überhaupt, wohl eher als Minorität. Der Rest ist durchaus gewillt, derartigen Gut / Böse - Schemata zu folgen.
Ist doch sehr viel einfacher, als selbst Verantwortung zu übernehmen und sein eigenes Handeln mal kritisch zu hinterfragen.
Und wie sowas bei mir aussieht und weshalb ich mir rausnehme, über andere zu urteilen - das gibt´s demnächst.
Fast live.
Hier.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Lesen bildet

Die Erde ist hohl.
Jawoll.
Geahnt hab ich´s ja schon immer, war allerdings davon ausgegangen, dass es sich lediglich um einen nicht unerheblichen Teil ihrer Bevölkerung  dabei handelt - aber nein, nix da, gar nix drin, leere Hülle quasi und obendrein leben auch noch Menschen im Erdinneren. Jaaaaaa-ha, das hätte man jetzt so gar nicht vermutet, aber bei wordpress, unserem progressiven Blog-Hoster, wird man mal wieder eines Besseren belehrt. (Dummerweise find ich das jetzt grad nicht wieder, hätt´s sonst glatt verlinkt, echt gezz).
Nord- und Südpol und damit einhergehender Magnetismus entfallen übrigens auch ersatzlos. Wer also noch einen Kompass daheim hat, sollte versuchen, den möglichst schnell an irgendeinen Dusseligen zu verticken, weil wegen is ja nich und so.
Na gut, da habt ihr den Link http://siriusnetwork.wordpress.com/2011/09/28/die-erde-ist-hohl-videos/ .

Jeder Depp kann jeden Scheiss publizieren - was sollte mich also davon abhalten, ähnlich zu verfahren und mir mal meine Lieblinge, die sogenannten Politik-Blogs, vornehmen?
Was sind eigentlich Politik-Blogs und wieso habe ich keinen? Ist Politik nicht, was uns alle angeht? Geh ich nicht immer alle an? Meistens bösartig?
Wie bösartig ist es denn bitteschön, dem gemeinen Volk Dummheit zu unterstellen (was ich auch tue, so isses ja  nich, ne)?
Das gesamte politische Spektrum, von infra-rot bis kackbraun, tummelt sich auf Blogs und Webseiten und verkauft die Menschheit für blöde. Jeder dort weiss definitiv, warum alles so ist, wie es sich darstellt, was getan werden muss, um´s zu ändern und warum er damit kein Bein an die Erde kriegt - die Menschen sind es nämlich, die nicht rallen, worum´s geht, wie es richtig ginge  und wieso man das exklusiv und in Farbe nur bei ihrem Blog erfahren könne.
Nun, den werten Herrschaften sei geholfen, kann ich doch von mir behaupten, keiner Seite zugerechnet zu werden.
Der Mensch ist unwissend, weil die Zusammenhänge viel zu komplex sind, als dass sie sich jedem Einzelnen in all ihrer Klarheit erschliessen könnten. Der Eine hat nicht die nötige Auffassungsgabe, der Andere schlichtweg keine Lust, sich mit dem Weltgeschehen, was er seiner Meinung nach eh nicht beeinflussen kann , eingehender zu befassen. Es wird auf die da oben vertraut, obwohl Geschichte und Gegenwart wie riesige Warnschilder vor unserer Nase hängen. Irgendwer wird´s schon richten und wir hoffen, dabei nicht all zu schlecht weg zu kommen.
Viel schlimmer als genannter Menschenschlag sind jedoch die, die trotz eigener  weltanschauungsbedingter Verblendung dahergehen und den anderen weismachen wollen, sie hätten den Stein der Weisen gefunden, kleingehackt und könnten ihn nun in homöophatischen Dosen der Bevölkerung verhökern.
Jeder, der schon mal  ´nen Döner gegessen hat, erklärt sich zum Islamspezialisten und wer andere Anlageformen als das Sparbuch kennt, mutiert zum Finanzexperten.
Graustufen entfallen gänzlich, wir sehen nur schwarz und weiss, bunt oder gestreift oder gar kariert, nämlich meistens  klein-,  sind immer nur die Anderen. Sie geben sich gemässigt, sind aber im Kern, egal an welchem Ende der politischen Skala man sich befindet, radikal, denn nur damit kann man sich und seine Meinung verkaufen, sei´s, um tatsächliche wirtschaftkliche Ziele zu verfolgen, z.B. durch den Vertrieb des propagierten Magazins, oder die reine Selbstdarstellung und Profilierung, sprich die Eitelkeit befriedigt werden soll.
Mir wird ganz mulmig ums Herzelein ob solch geballter Unwissenheit, die sich hinter mehr oder weniger gelungenen Worthülsen verbirgt und den Lesenden verwirrter denn zuvor zurücklässt, denn für ihn stellt sich  nunmehr nicht mehr allein die Frage, ob Bild oder FAZ, sondern dazu noch Blog a, b, c, d...etcpp.
Meinungsvielfalt, wie so oft verkündet?
Oder doch  nur Weiterführung des Klassen- und Ideologienkampfs mit anderen Mitteln?
Blog statt Flugblatt.
Gute Nacht, Deutschland und der Rest der Welt.

(Wer sich übrigens fragt, warum ich den Dünnpfiff da oben voran gestellt habe - auf den ersten Blick könnte man denken, es handle sich um harmlose Spinner, liest man sich aber mal ein bisschen dort ein, stellt man sehr schnell fest, dass   deutlich rechtsradikal agitiert wird.)