Montag, 14. Februar 2011

Ein Indianer kennt keinen Schmerz

Hustete ich, so vibrierten die Lungenflügel, aus den Tiefen der Bronchien quoll gelber, vom Nikotin leicht angebräunter Schleim, die Nase, zu wie Getty´s Geldbörse, liess mich nicht atmen und Schmadder lief aus ihr heraus.
Das Fieber-Thermometer zeigte 37,2 Grad.
Celsius.
Ich griff nach dem Bärenfell und stieg hinauf auf den Berg, um zu sterben.
Alleine; allen, die mich aufhalten wollten, rief ich  ein  "Bleibt  zurück, auf dass ihr euch nicht ansteckt" zu.
"Wir wollten dich gar nicht aufhalten, sondern fragen, ob wir die restlichen Flaschen JD austrinken dürfen", schallte es zurück.
Das war Samstag. Auf dem Berg war´s so kalt, dass man Gefahr lief, sich den Tod zu holen, zwei Jäger hielten mich für ´nen Yeti und schossen erst Fotos, dann auf mich. Ich entkam mit Müh und Not.
Jetzt geht´s mir wieder besser, glaub ich.
Indianer haben Scheiss-Traditionen!

Freitag, 11. Februar 2011

Sehr geehrter Herr Blogspot

Ich schreiben Ihnen heute, weil ich Ihnen leider mitteilen muss, dass Ihr Service fürn Arsch ist und ich diese blöden  Facebook- und sonstigen "Gefällt mir"- Dingenskirchensdingers da weg haben will und in Ihrem Hilfeforum offensichtlich nur Nutzer dieser Dienste ihre dreistdämlichen Fragen stellen und da so komische Leute in einer Sprache antworten, die ich nicht beherrsche, irgendsowas mit <head<<+möpmöp> und so.
Daher frage ich sie jetzt mal ganz direkt : Würde es was nützen, wenn ich mit einer 44er Magnum auf mein Laptop schiesse, vorausgesetzt, ich träfe gut, wovon Sie aber ausgehen können?
Oder zu ´nem anderen Anbieter wechselte? (Das ist -lieber Hr. Sick, grammatikalisch voll gut -kleiner Insider^^)
Mir bleibt ja auch nichts erspart, aber Sie können sich demnächst die Mühe ersparen, mich in Ihrer Kundenkartei zu führen, da ich mich von Ihnen vertraglich geknebelt wie die Hupfdohlen vom Bohlen fühle.

Auf dass Sie pleite gehen mögen.

Herzlichst, ViaE

Mittwoch, 9. Februar 2011

The Mentalist

Du wirst ganz ruhig.
Du lehnst dich entspannt zurück.
Lasse die Musik auf dich wirken.
Jetzt klicke mit der Maus in das blaue Feld hier im Blog.
Scrolle runter.
Weiter.
Noch weiter.
Hab ich was von Aufhören gesagt?
So, nun bist du ganz unten auf der Seite angelangt.
Öffne die Augen.
Und nun sage mir, was steht da?
Genau, "Alles meins, Finger weg"
Daran wirst du dich zukünftig halten.
Nicht wahr?

Ich weiss nicht wer und schon gar nicht warum, aber irgendjemand sah sich veranlasst, meine Posts via Facebook zu verbreiten, wahrscheinlich anhand dieser komischen Buttons da unter den Posts. Wusste gar nicht, dass das geht, weil ich das nie autorisiert hatte, aber scheinbar war´s möglich.
Dem habe ich jetzt einen Riegel vorgeschoben. Allerdings trau ich weder mir und meinen EDV-Skills, noch den Betreibern übern Weg und so verkünde ich hiermit lauthals und eindringlich:
Wer auch immer einen oder auch mehrere meiner Posts mit der Welt da draussen teilen möchte, der frage mich bitteschön um Erlaubnis, die ich wahrscheinlich versagen werde...ausser mir werden Summen geboten, denen ich aus christlichen Gründen nicht widerstehen kann.
Alles klärchen?
Danke.
(Und nein, da verstehe ich keinen Spass, nur für den Fall, dass sich jemand veranlasst sieht, das zu fragen)

Dienstag, 8. Februar 2011

TOP 5

Gestern Abend bekam ich eine Mail von Jefe, in der er sich sinngemäss etwas darüber aufregte, dass ich die Kosten für eine neue Lesebrille als Spesen deklariert habe. Nun, alles wird  teurer, die Inflation galoppiert ja nur so davon - ein sehr bekannter amerikanischer Rapper soll schon öffentlich darüber nachgedacht haben, sich zukünftig in "55 Cents" umzubenennen- , da soll er sich mal nicht so haben. 400 gut angelegte Euro, die es mir ermöglichen, auch morgen zwar nicht kraftvoll zubeissen, aber mir doch literarische Meisterwerke erschliessen zu können - und ebensolche zu fabrizieren. Leider ist bei den von mir am liebsten gelesenen Büchern keins eines pakistanischen Autors dabei, so ging meine Argumentation leider geringfügig ins Leere, aber, so dacht ich mir, euch könnte ich meine Favoriten mal vorstellen, auf dass Ehrfurcht in eure Glieder und Geist in eure Köpfe einfahren mag.
Und das sind sie, die besten Bücher aller Zeiten:

5. "Demian" von Herrman Hesse.
    Dereinst namensgebend für einen Blogger, da erübrigt sich wohl jede weitere Ausführung..

4. "Das Glasperlenspiel" ebenfalls Hermann Hesse., ein Spätwerk und Hommage an die Literatur als solche   
    und Thomas Mann im Besonderen.

3. "Kapuzinergruft" von Joseph Roth - der Untergang der K.u.K - Monarchie, stilistisch und inhaltlich 
    akribisch und blütenrein aufgearbeitet.

2.  "Früchte des Zorns", John Steinbeck, neben dem auf Platz 1 gelisteten das atmosphärisch dichteste
     Werk eines Autors seiner Zeit.

1.  "Stirb handzahm" - ohne Kommentar.^^

Ebenfalls sehr gerne lese ich die Werke von Thomas Mann und Siegfried Lenz, jedoch hat keines ihrer Bücher einen derartigen Eindruck auf mich hinterlassen  wie die gelisteten. Stilistisch sind sie beide Meister ihres Fachs, allerdings fehlt ihren Büchern irgend etwas, was ich nicht näher bezeichnen kann, vielleicht, weil sie sich zu sehr auf Wort- und Satzkonstrukte, denn auf eine fliessende Handlung konzentrieren. (Siegrfried Lenz´ "Exerzierplatz" sei hier beispielhaft genannt, genial geschrieben, ebenso wie "Die Buddenbrocks" von Mann, aber irgendwie will´s nicht so recht vorangehen, wie auch beim Herrn Dostojewski - und daran versandet die Geschichte als solche.

Und was liest mein Durchschnittsleser so? Naaa?

Montag, 7. Februar 2011

Stirb handzahm - ein Vorwort

Oft hat man eine Geschichte im Kopf und schreibt sie doch nicht auf, aus welchem Grund auch immer.
So ging es mir mit diesem Buch; immer und immer wieder wollte ich anhand einer fiktiven Person, eines fiktiven Lebens die Zeit Revue passieren lassen mit all ihren Unbillen, Aufregern und historischen Abläufen.
Dann hatte ich endlich mal die Zeit dafür.
Was lag also näher, als einen Anti-Helden zu erfinden und ihm eine Lebensgeschichte zu verpassen, eine, die so ungewöhnlich ist, dass eine Identifikation mit dem Ich-Erzähler fast unmöglich scheint und der Leser nie aus der Rolle des Betrachters herauskommt - er soll nicht  eins werden mit der Hauptperson, es liesse ihn die Distanz verlieren, die gebraucht wird, um  die Abläufe neben dem Ablauf nicht aus dem Blickfeld zu verbannen.
Hans ist 18, als er zum ersten Mal ein Spielcasino betritt - fortan wird sich der Reiz des Glücksspiels immer mehr in sein Leben einnisten, er wird Unsummen verspielen, gelegentlich auch welche gewinnen.
Vor den Ereignissen der letzten 30 Jahre sehen wir ihn in Luxushotels und Obdachlosenheimen wohnen, im Knast und in der Klappse landen, er trägt "Boss" und Drillich, gewinnt Geld und Freunde, verliert beides wieder und kommentiert die Welt und ihre Kapriolen aus seiner augenblicklichen Sicht.
Er ist sarkastisch und zynisch - so wie das Leben, das ihm nichts bieten kann, ausser Orte, wo kleine weisse Kugeln in einem Kessel rotieren. Er lebt in dieser, seiner eigenen Welt und muss sich gerade deshalb mit der Welt um ihn herum auseinandersetzen.
Lesen auch Sie den Roman des 21. Jahrhunderts, demnächst hier (oder bei OBI).^^
Natürlich nur auszugsweise, will ja noch den grossen Reibach machen, gelle.

Samstag, 5. Februar 2011

Lachen mit ViaE

Ein Witz zur rechten Zeit, so er nicht das Niveau eines von Mario Barth geschriebenen oder performten hat, belebt Geist und Seele, schafft oder vertieft neue Freundschaften, hebt die Stimmung und wirkt Wunder gegen Langeweile. Dacht ich mir auch, also nix wie rein in die Kneipe und sich zu einem Rudel Grüngewandeter gesellt.
Das sind Anhänger von Rapid Wien. Rapid ist sowas wie St.Pauli in Hamburg, fussballtechnisch gesehn - da geht das einfache Volk hin, man säuft Bier aus Pappbechern statt Prosecco und wo der Club steht, ist eigentlich allen wurscht.
Ich spreche die ganze Zeit Englisch, will ja nicht als Piefke geoutet werden - gelegentlich hau ich ein paar Fetzen Wienerisch raus; man muss dem gemeinen Volk  ja schliesslich zeigen, wie integrationswillig man ist.
Nach mehrere Lagen  Gerstensaft und Hochprozentigem steig ich komplett auf Deutsch um, was zu dem Zeitpunkt eh keiner mehr merkt. Ich frage höflich, aber bestimmt, ob ich denn nicht mal einen Witz erzählen solle und ob der allgemeinen Zustimmung tu ichs auch:
Also...*räusper*... der Faymann (österr. Bundeskanzler, SPÖ, Anm. d.Verf.) fällt kurz vor der Wahl ins Koma und wacht erst nach einem Jahr wieder auf. Der Arzt setzt sich zu ihm und sagt: Herr Faymann, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie, welche wollen´s zuerst hören?
Sagt der Faymann: Na, die schlechte, bitte.
Okay, also der Strache (Vorsitzender der rechtsextremen FPÖ, Anm. d. Verf.) ist Bundeskanzler.
Ogott, sagt der Faymann, und die gute?
Rapid Wien ist Deutscher Meister!


Mahahaha, und morgen test ich mal, ob man in der Hofreitschule auch Hausverbot kriegt, wenn man Pferdemetzgerwitze erzählt.

Dienstag, 1. Februar 2011

Holz unter der Hütten

Marginale Unterschiede in der Charakterbildung können bisweilen auch negative Folgen haben - loben einige Menschen die geschmackvolle Einrichtung, sobald sie erstmalig eine fremde Wohnung betreten, moser ich doch eher an allem rum, z.B. dem schlecht verlegten, abgenutzten und ranzig aussehendem Parkettboden.
Mir lag weder an der Dame, noch an ihrer Behausung etwas und so dachte ich, ungestört meine miese Laune austoben zu können. Falsch gedacht. Nach etwa zwei Minuten fand ich mich in den Keller gezerrt wieder, wo ein paar Planken, Werkzeug und Kleber auf ihren Einsatz hingammelten.
Nun hat sie ein makelloses Parkett und ich eine geschwollene Hand, weil nämlich der Hammer nicht so wollte wie ich und statt des Holzes suchte er sich meine Fingerknöchel als Ziel, der Hund, der elendige.
Es wird, glaube ich, mal Zeit, mir gute Manieren zuzulegen...oder besser aufzupassen bei dem, was ich so tue.
Schmerzhafte Erfahrungen sollen ja bekanntlich die wirksamsten sein, wie sicherlich auch der junge Mann osteuropäischer Herkunft, der mich anschliessend vorm Bahnhof um eine Zigarette anging, bestätigen kann. Nicht dass ich geizig wäre, aber der Ton sollte doch bitteschön auch in Polnisch die Musik machen, meinetwegen auch Polka. Sich jedoch vor mir aufzubauen, was sicherlich recht lächerlich ausgesehen haben mag, bei etwa einssiebzig Körpergrösse und "Warum nicht, Arschloch" auf meine ablehnende Bescheidung des Anliegens zu erwidern, kann böse Folgen für die körperliche Unversehrtheit nach sich ziehen, vor allem, wenn man nicht einschätzen kann, wann´s genug ist. Das ist in der Regel der Fall, wenn mich jemand unaufgefordert agressiv an der Schulter zu packen versucht...

Wie sagte schon Roger Hodgson:

You´re old enough
the people say
to read the signs
and walk away...