Freitag, 25. März 2011

Und wieder gab´s Mecker

Eine junge Dame, nennen wir sie spasseshalber Liv Tyler (ihr erinnert euch doch noch alle an Liv Tyler, hmmm?) sah sich mal wieder veranlasst, mir auf dem elektronischen Postweg eine Mitteilung zukommen zu lassen, in der -wir reden immer noch von der Mitteilung- die Verbindung "Glorreiche Sieben" mit unserer heimeligen Aktion als zu pathetisch, wenn nicht gar reisserisch umschrieben wird.
Ausgerechnet Liv Tyler, tsss.
Dabei wollt ich zuerst das hier posten:



Davon abgegangen bin ich eigentlich nur, weil olle Brutzelwilli da am Ende verbrutzelt - schlechtes Omen. Gut, von den magnificent seven raffts auch so einige dahin, aber daran erinnert sich ja keiner mehr, bei so ´ner ollen Kamelle.

Jut, wie wär´s damit?



Besser so?

Macht´s jut, Leute, war schön mit euch...
War natürlich nur´n Scherz.
I´ll be back, sure.
Gesund und so munter, wie man nur sein kann.
Promised, my guardian angel is watching me. And us. And everybody else.

Vielleicht schaff ich es ja auch, zwischendurch mal ein paar Eindrücke zu schildern, allerdings will ich da nichts versprechen, denn trotz einigermassen guter Vorbereitung hab ich echt keinen Schimmer, was uns da tatsächlich erwartet.

Vielen Dank für die aufmunternden Kommentare und Emails (ausser deiner, Liv).

さようなら

Donnerstag, 24. März 2011

They´re back



Wenn der Anlass nicht so traurig wäre, käme ein wenig Stolz bei mir auf:
Immerhin fliegen Montag 7 der besten (zum grössten Teil ehemaligen) Veranstaltungstechniker der Welt nach Japan, wo sie nach ihren, durchaus gegebenen Kräften unter Einsatz von körperlichen und inzwischen von diversen Produktions- und Musikfirmen bereitgestellten Finanzmitteln, den Hinterbliebenen ihrer Kollegen, Freunden und Bekannten unter die Arme greifen werden.
Mein Dank geht an:
Manni
Greg
Graham
Tony (the machine)
Robby
Eggy


Ich weiss, das wird nicht einfach, aber wir machen´s. Unser "Yes, we can" steht - im Gegensatz zu den leeren Versprechungen, die sich ansonsten hinter dem Slogan befinden.

22 Tote unter den Tausenden, aber um die restlichen sollen sich gefälligst die kümmern, die das zu verantworten haben: all die Politiker, die keine Vorwarnung und auch keinen Platz für Evakuirung gegeben haben, die die Menschen als Versuchskanichen betrachten.
Ihr seid die modernen Dr. Mengeles und ich hoffe, man zieht euch zur Rechenschaft.
Mistpack, elendiges!

Mittwoch, 23. März 2011

Reine Nervensache

Bisweilen verläuft mein Leben nicht so erquicklich, wie man vielleicht das ein oder andere Mal schon mitbekommen haben dürfte. Gegen den behördlichen Wahnsinn, ein ordnungsgemässes Spendenkonto einrichten zu dürfen ankämpfend, war mir nach ein wenig Abwechslung und alkoholischer Trostzufuhr, also begab ich mich in eine der zahlreichen örtlichen Gaststätten. Am Tresen eine süffige Caipi schlürfend, gesellt sich ein junger Mann dazu, klopft mir auf die Schulter, die breite, und verkündet, der Mischa zu sein, was mir relativ am Arsch vorbeigegangen wäre, hätte ich nicht gerade zum Schluck angesetzt und durch die unbedachte Aktion ein Grossteil der wertvollen Flüssigkeit sich über Bar und Barmaid ergossen.
"Hmm", entgegnete ich, "dann bist du bestimmt ein Einhei-Mischa" und weil er dies nicht zu verstehen schien, fuhr ich fort: "Oder gar der Beton-Mischa?"
Ob  zwei derartig gelungener Wortspiele klopfte ich ihm auf die Schenkel und bot ihm, generös, wie man nur sein kann, an, die Welt fortan mit völlig neuen, weil zugeschwollenen Augen betrachten zu dürfen.
Ich bin, sei dazu gesagt, bei der führenden Nation, den Briten nämlich, in Sachen Wirtshausrauferei in die Lehre gegangen und als fleissiger Schüler weiss ich Erlerntes durchaus erfolgbringend unzusetzen.
Noch kurz den Wirt gefragt, ob er denn ordentlich versichert sei, die bejahende Antwort wohlwollend registriert, und schon platzt der Hirsch in mir und der viel zu enge Kragen tut desgleichen, der Barhocker wird dem Kontrahenten unterm Arsch weggezogen, Gläser klirren, Panik macht sich breit, Mischa sich die Hose nass und er tritt den ungeordneten Rückzug an.
Schade.
Zum Ausgleich gruppieren sich zwei Damen um mich, die, ich weiss es nicht mehr so genau, aus irgendeinem Schwellenland - der Schweiz, Italien oder den Faröer-Inseln-  kamen.
Ich ging heim, so viel Pech kann man an einem Abend doch gar nicht haben.
Und nächste Woche fliege ich nach Japan, nur, damit ihr´s wisst und nicht erst das grosse Vermissen aufkommt.

Mittwoch, 16. März 2011

Sodele...

da bin ich wieder.
Es gab diverse Schwierigkeiten zu beheben, weite Wege wollten gemacht sein. Zunächst mal war ich in Barcelona, ´ne gute Woche lang. Ob der dort gewonnenen Eindrücke war mir nicht nach schriftlichem Bericht, eine anschliessende Exkursion zum Hintertuxer Gletscher endete mit einem angebrochenen Handgelenk, weil der Berg, als er mich rief, mir hinterhältigst verheimlichte, vereist zu sein, der Sack, der blöde. Allerdings nutzte ich die Gelegenheit, die gebotene, zu einem erneuten Ortswechsel und halte mich derzeit- bis auf weiteres- in Tirol auf. Es schreibt sich recht schlecht mit bandagierter Vorderpfote und so liess ich´s, das Schreiben nämlich, und wer sich nicht ausreichend von mir beachtet fühlt, dem sei der augenzwinkernde Hinweis gegeben, vielleicht doch mal die hier im Blog hinterlegte Addy zu benutzen, auf dass ich nicht sämtliche Fake-Accounts durchsuchen muss, ich armer, lädierter Mensch, der ich bisweilen versuche zu sein - also Mensch jetzt.
Wieder einigermassen hergestellt und zu neuen Schandtaten mehr als nur bereit, nein, auch willig, fiel mir ein, dass mein Bruder, das arme Schwein, zum fünfzigsten Male seinen Geburtstag feiert, also wieder in den Flieger. Auf dem Wege ereilte mich die Botschaft des Erdbebens in Japan. Mit einigen Japanern verbindet mich ein sehr herzliches Verhältnis, sei dazugesagt, denn wie wir ja noch alle wissen, tourte ich dereinst durch Asien, anderthalb Jahre davon allein in Japan, da wurden Freundschaften besiegelt und nie wieder gebrochen, folglich hänge ich seit Freitag fast ununterbrochen am Telefon.
Sonst noch was? Nö, eher nicht - ausser dass mir schon ein bisschen die Muffe geht, wenn ich das von den Reaktoren lese, sehe, höre. Ich kann mich noch recht gut an die Tage im Spätapril ´86 erinnern. Jung, unbedarft und voller Vertrauen in die Technologie betrachtete ich das Geschehen in Tschernobyl, einige meiner Bekannten im selbstgeklöppelten Anden-Pullover und ebensolcher Mütze auslachend, bis mir etwa 2 Jahre später einige Opfer angesichtig wurden. 25 Jahre- und die Menschheit hat nichts dazugelernt.
Die meisten meiner Bekannten scheinen weniger vom GAU, denn vom Erdbeben und Tsunami be- und getroffen zu sein. Ich werde, so sich die Lage ein wenig beruhigt hat, dort hinfliegen und vor Ort sehen, was und ob ich überhaupt etwas tun kann, jetzt in dem Chaos wäre ich wohl nur fehl am Platze.
Wie immer, eigentlich.